Anschlag auf Weihnachtsmarkt:Todesfahrer von Magdeburg nicht verhandlungsfähig
Im Prozess um den Anschlag in Magdeburg ist der Angeklagte Taleb A. im Hungerstreik und nun nicht mehr verhandlungsfähig. Das Gericht will den Prozess dennoch fortsetzen.
Der Angeklagte im Prozess um den Anschlag in Magdeburg ist im Hungerstreik und nach Einschätzung eines Sachverständigen nicht mehr verhandlungsfähig.
Quelle: dpaDer mutmaßliche Todesfahrer vom Magdeburger Weihnachtsmarkt ist nach ärztlicher Einschätzung nicht verhandlungsfähig. Das sei die Einschätzung des Anstaltsarztes des Gefängnisses in Burg, in dem der 51-Jährige untergebracht ist, sagte der Vorsitzende Richter Dirk Sternberg.
Taleb A. sei im Hunger- und Durststreik. Sein Gewicht sei stark auf 47,6 Kilogramm gesunken, die Vitalwerte verschlechterten sich von Tag zu Tag. Es stehe ein akutes Nierenversagen im Raum. Ein medizinischer Sachverständiger im Gerichtssaal schätze ein, dass der Angeklagte dauerhaft medizinisch überwacht werden müsste.
Ein Jahr nach der Amokfahrt ringt eine ganze Stadt mit den Folgen des Anschlags.
13.12.2025 | 26:53 minRichter: Verhandlungsunfähigkeit "vorsätzlich herbeigeführt"
Das Landgericht will den Prozess nun ohne den Angeklagten fortsetzen. Der Angeklagte habe die Verhandlungsunfähigkeit vorsätzlich und schuldhaft herbeigeführt, sagte Richter Sternberg. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür, dass ohne den 51-Jährigen weiterverhandelt wird, seien gegeben.
Der 51-Jährige habe in der Hauptverhandlung auch selbst angekündigt, seinen Hungerstreik instrumentalisieren zu wollen. Schon am zweiten Verhandlungstag hatte Taleb A. gesagt: "Jetzt mache ich den Hungerstreik seit gestern. Ich will das drei Wochen machen. Man erwartet keine körperlichen Schäden."
Die Kammer und auch ein psychiatrischer Sachverständiger hätten ausreichend Gelegenheit gehabt, sich einen Eindruck von dem Angeklagten zu verschaffen, sagte Richter Sternberg.
Auch vor dem Anschlag in Magdeburg fiel Taleb A. den Behörden immer wieder auf. Seiner Ärztekammer drohte er vor Jahren mit einer Tat, die international Beachtung bekommen werde.
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