Cyberangriff auf Flughafen-Software: Mann in England festgenommen

Mann auf Kaution frei:Flugstörungen nach Cyberangriff: Festnahme in England

|

Ein Hackerangriff hatte vergangene Woche zu erheblichen Störungen im Flugverkehr an mehreren europäischen Flughäfen geführt. Nun kam es zu einer Festnahme in Großbritannien.

Flughafen Berlin-Brandenburg Schild

Der Verdächtige kam unter Auflagen wieder frei.

24.09.2025 | 0:27 min

Nach der Cyberattacke auf einen Softwaredienstleister für Flughäfen ist in Großbritannien ein Verdächtiger festgenommen worden. Beamte hätten am Dienstagabend einen Mann in den Vierzigern in West Sussex in Südostengland festgenommen, er sei inzwischen gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt worden, teilte die britische Kriminalpolizei NCA mit.

Die Festnahme sei ein "positiver Schritt", jedoch wurden die Ermittlungen gerade erst beginnen, erklärte NCA-Vizedirektor Paul Foster.

Cyberkriminalität ist eine anhaltende globale Bedrohung, die weiterhin bedeutende Störungen in Großbritannien verursacht.

Paul Foster, Vizedirektor der Kriminalpolizei NCA

Fluggäste informieren sich an den Abflugtafeln im Terminal 1 des Flughafens Berlin Brandenburg.

Fünf Tage nach einer Cyberattacke gibt es am Flughafen BER in Berlin weiterhin Verspätungen und Ausfälle.

24.09.2025 | 0:26 min

BER rechnet mit weiteren Behinderungen

Infolge der Cyberattacke auf den Softwaredienstleister Collins Areospace hatte es an mehreren europäischen Airports Störungen gegeben, unter anderem am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER). Fluglinien mussten Passagiere und ihr Gepäck zum Teil händisch einchecken. Besonders betroffen war die belgische Hauptstadt Brüssel, wo viele Flüge ausfielen, aber auch in London und Dublin kam es zu Störungen.

Der Flughafen BER erklärte am Mittwoch, Reisende müssten sich weiterhin auf mögliche Verspätungen oder Flugausfälle einstellen. Der Anbieter des eingesetzten Systems für die computergesteuerte Passagier- und Gepäckabfertigung habe mitgeteilt, "dass die Bereitstellung einer funktionsfähigen und sicheren Software noch mehrere Tage dauern kann", teilte der Flughafen mit.

Brandenburg, Schönefeld: Zahlreiche Fluggäste warten vor den Check-in-Schaltern im Terminal 1 des Flughafens Berlin Brandenburg.

Nach dem Cyberangriff auf einen IT-Dienstleister kam es an großen europäischen Flughäfen zu Verspätungen und Ausfällen.

22.09.2025 | 1:24 min

Angriff mit Ransomware?

Auf der Website des Londoner Flughafen Heathrow hieß es, dass die "große Mehrheit" der Flüge normal verlaufe. Trotzdem wird Reisenden geraten, den Status ihres Fluges vor der Abreise zum Flughafen zu kontrollieren. Der Flughafen in Brüssel meldete weiter Störungen "mit begrenzten Auswirkungen".

Abfertigungssysteme von Collins Aerospace, einer Tochter des Rüstungs- und Technologiekonzerns RTX, werden von zahlreichen Airlines und Flughäfen weltweit genutzt. Nach Erkenntnissen der europäischen Cybersicherheitsagentur ENISA kam eine Schadsoftware zum Einsatz (Ransomware), mit der Hacker Firmen oder Institutionen erpressen, indem Daten und Systeme blockiert werden.

Quelle: AFP, Reuters

Mehr zu Cyberkriminalität

  1. Symbolbild: Ein Mann sitzt am Rechner und tippt auf einer Tastatur.

    Schadsoftware vom Netz genommen:Schlag gegen internationale Cyberkriminalität

    mit Video

  2. Symbolbild: Quellcode eines Webservers sowie die Windows-Eingabeaufforderung sind einem Laptop im Dunkeln zu sehen.,

    Bitkom-Studie in Deutschland:Rekordschaden durch Spionage und Hacker


  3. Indien, Neudelhi: Technische Probleme mit Windows-Systemen, weltweite Eindrücke von Flughäfen, Archivbild

    Größter IT-Ausfall aller Zeiten:Was hat uns das Crowdstrike-Fiasko gelehrt?

    von Nils Metzger

  4. Illustration - Kriminalität im Internet