Block-Prozess: Angeklagter gesteht Entführung der Kinder

Kinder verschleppt:Block-Prozess: Angeklagter gesteht Entführung

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Im Prozess um die mutmaßliche Entführung der Kinder von Steakhouse-Erbin Christina Block hat ein Mitangeklagter gestanden. Er entschuldigte sich bei den Kindern und ihrem Vater.

 Die Prozessbeteiligten sitzen im Gerichtssaal im Prozess wegen mutmaßlicher Kindesentführung im Landgericht Hamburg am 28.08.2025

Am Landgericht Hamburg läuft der Prozess gegen Christina Block und zwei weitere Angeklagte. Ihnen wird vorgeworfen, Blocks Kinder entführt zu haben.

Quelle: dpa

Im Prozess um die mutmaßliche Entführung von zwei Kindern der Steakhausketten-Erbin Christina Block hat einer der Mitangeklagten seine Tatbeteiligung eingeräumt und sich bei den Betroffenen entschuldigt.

Er habe "einen Fehler begangen" und übernehme dafür allein "die Verantwortung", sagte der 36-jährige Tal S. am Donnerstag vor dem Landgericht Hamburg. Zugleich rief er Block und ihren früheren Ehemann auf, ihren "Krieg" um die Kinder zu beenden und "Frieden" zu schließen.

Christina Block sagt zu Vorwürfen aus

Im Prozess um die angebliche Kindesentführung der Kinder von Christina Block kam die angeklagte Mutter selbst zu Wort. In einer emotionalen Aussage bestritt sie die Vorwürfe.

25.07.2025 | 2:44 min

S. offenbar an Entführung der Kinder beteiligt

Der israelische Staatsbürger gestand, direkt an der Entführung der Kinder in der Silvesternacht 2023/24 beteiligt gewesen und die Aktion vor Ort geleitet zu haben. Er sei darum vom Chef einer von Block beauftragten Sicherheitsfirma aus Israel gebeten worden, mit dem er bekannt war.

In dem Prozess geht es um die Verschleppung von zwei der vier gemeinsamen Kinder von Block und ihrem früheren Ehemann. Diese sollen dem Vater in Dänemark entrissen und zu ihrer Mutter nach Deutschland gebracht worden sein.

Hintergrund ist ein erbitterter Sorgerechtsstreit zwischen den früheren Eheleuten. Block soll die Aktion laut Anklage mit einem Rechtsanwalt und einer israelischen Sicherheitsfirma organisiert haben.

Christina Block wegen Kindesentführung vor Gericht

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Angeklagter rang Vater nieder

S. schilderte in seiner ausführlichen Aussage die Entführung der zwei Kinder durch das von ihm geleitete Team. Wegen seiner Kampfsport-Erfahrungen habe er von dem Chef der israelischen Sicherheitsfirma den Auftrag bekommen, den Ex-Mann der Hamburger Unternehmerin zu überwältigen.

Das Erste, was ich gemacht habe: Ich sprang auf den Vater.

Tal S., Angeklagter

Als der Vater am Boden lag, habe er gesehen, dass seine Begleiter die Kinder schon in ein Auto gebracht hatten. Dann sei er selbst zu einem Auto gesprintet. Die Fahrzeuge seien zu einem Wald an der deutsch-dänischen Grenze gefahren, sagte der Angeklagte vor der Strafkammer am Landgericht Hamburg.

Den Vorwurf, die Kinder während der Entführung von Dänemark nach Deutschland mit dem Tod bedroht zu haben, wies er dabei entschieden zurück. Er habe weder den Vater noch die Kinder verletzen, sondern lediglich "helfen" wollen.

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Angeklagter entschuldigt sich bei Vater und Kindern

Eigenen Angaben zufolge war der Angeklagte nur an der unmittelbaren Entführung, nicht aber an Planungen oder Absprachen im Hintergrund beteiligt. Demnach handelte er in dem Glauben, dass der Vater für die Kinder eine Gefahr sei und diese deshalb zur Mutter gebracht werden sollten.

Heute sehe er das nach weiteren Informationen zu dem Fall "etwas anders", räumte er ein. Er wolle sich aus diesem Grund bei dem Vater und den entführten Kindern nunmehr "tief entschuldigen".

Neben Block sind mehrere mutmaßliche Mittäter angeklagt - darunter neben dem mehrere Monate nach der Tat in Zypern festgenommenen Israeli auch der mutmaßlich an der Planung beteiligte Anwalt. Wegen Beihilfe steht zudem Blocks neuer Lebensgefährte, der ehemalige Sportjournalist Gerhard Delling, vor Gericht. Block wies die gegen sie erhobenen Vorwürfe bereits zurück.

Quelle: AFP, dpa

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