Aktenzeichen XY: Junger Mann grausam ermordet | Cold Case

Aktenzeichen XY vom 30.7.2025:Cold Case: 28-Jähriger ermordet und entstellt

|

Ein entsetzlicher Mord im Jahr 1990 erschütterte viele Menschen in Ulm. Das Opfer wurde nicht nur getötet, sondern auch grausam entstellt. Die Polizei spricht von einem "Overkill".

Nachgestellte Szene: Eine Frau schaut nachts aus dem Fenster und sieht verdächtige Personen.
XY-Szenenfoto: Eine Mutter schaut nachts aus dem Fenster ihres Wohnmobils – und sieht verdächtige Personen.
Quelle: ZDF

Am 3. November 1990 verbrachte der 28-jährige Rafael Blumenstock den Abend in verschiedenen Kneipen in Ulm. In dieser Nacht traf er auf dem Ulmer Münsterplatz auf zwei bis drei Männer, die ihn grausam ermordeten.
Sie stachen insgesamt 19-mal auf den studierten Klavierlehrer ein, traten ihn brutal und trennten ihm post mortem die Nase ab. Der junge Mann wurde bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
Foto von Rafael Blumenstock, der 1990 ermordet wurde.
Rafael Blumenstock wurde 1990 ermordet.
Quelle: Kripo Ulm

"Aktenzeichen XY... Ungelöst vom 30. Juli 2025": Moderator Rudi Cerne steht im Studio, im Hintergrund ein Bildschirm, auf dem ein Fall der Sendung abgebildet ist.
Ein blitzartiger Überfall auf einen Juwelier war einer der Fälle der aktuellen Sendung. Alle Informationen zu diesem Fall und den weiteren Fällen finden Sie unter: faelle-aktenzeichenxy.de.30.07.2025 | 91:30 min

Auf Spurensuche

Für die Ulmer Kripo war schon am Tatort klar: Für einen Mord hätte wesentlich weniger Gewalt genügt. Es handelte sich um einen so genannten "Overkill", ein Übertöten.
Und: Mehrere Männer waren für das Tötungsdelikt verantwortlich. Sie wurden vermutlich von einer Zeugin gesehen, die in der Nähe des Tatorts in einem Wohnmobil übernachtete.
Ein Luftbild vom Ulmer Münster aus der Zeit des Mordes
Das Ulmer Münster sah zum Tatzeitpunkt noch ein wenig anders aus als heute.
Quelle: Kripo Ulm

Doch was war der Grund für diese grausame Tat? Die Kripo glaubt bis heute, dass das Motiv mit Rafael Blumenstocks auffälliger Persönlichkeit und seinem Verhalten zusammenhängen könnte.
Rafael sprach immer wieder fremde Männer an, fragte nach deren Telefonnummern und rief sie dann an. Seit seiner Kindheit fühlte er sich im falschen Körper. Er trug häufiger Frauenkleidung, schminkte sich und fiel im Ulm der 1990er Jahre auf.
Karte vom Ulmer Münster, auf dem Mord 1990 geschah
Auf dem Ulmer Münsterplatz wurde ein junger Mann grausam ermordet und entstellt.
Quelle: Google Earth / ZDF

Morddrohung kurz vor der Tat

Kurz vor dem Mord erhielt Rafael einen Anruf. Am anderen Ende war ein Mann, der drohte, ihn umzubringen, falls er sich nochmals bei ihm melden sollte. Dass es sich dabei um einen der Täter handelte, ist eher unwahrscheinlich.
Die Kripo Ulm geht bis heute davon aus, dass Rafaels Mörder einer Gruppierung angehörte, die homophob war - also aus "Schwulenhassern" bestand - und sich durch Rafaels Verhalten provoziert gefühlt haben könnte.
Foto des auffälligen Kettchens, das unweit der Leiche von Rafael Blumenstock gefunden wurde.
Wem kommt dieses Kettchen bekannt vor? Es wurde in der Nähe der Leiche von Rafael Blumenstock gefunden.
Quelle: Kripo Ulm

Aus diesem Grund suchte die Polizei ebenfalls verstärkt im rechten Milieu nach den möglichen Tätern. Schuhabdrücke am Tatort und im Gesicht des Toten könnten von Springerstiefeln gestammt haben. Doch die Ermittlungen verliefen erfolglos. Auch ein Massen-Gentest führte leider nicht zum erhofften Erfolg.
Phantomzeichnung von drei Tatverdächtigen  im Fall Rafael Blumenstock.
Phantomzeichnung von Verdächtigen im Fall Rafael Blumenstock.
Quelle: Kripo Ulm

Frage nach Zeugen

  • Wer hat Rafael Blumenstock in der Nacht von Samstag, 3. November auf Sonntag, 4. November 1990 in Ulm gesehen?
  • Wer kann etwas zu den Tätern sagen?
  • Wer hat nach dem Mord die fehlenden Gegenstände von Rafael gesehen? Es handelte sich um einen BKS-Schlüssel mit Plastikanhänger mit der Aufschrift "Salzstadel Lale"; sein Notizblock, ein DIN A 5 Spiralblock, mit Eintragungen in roter Schrift sowie eine Plastiktüte.
  • Wer kennt das Kettchen, das neben der Leiche gefunden wurde?
Foto eines Schlüssels mit Anhänger, der nach der Tat vermisst wird.
Von diesem Schlüssel fehlte nach der Tat jede Spur.
Quelle: Kripo Ulm

Für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, ist eine Belohnung in Höhe von 2.500 Euro ausgesetzt.

Zuständig
Kripo Ulm, Telefon: 0731 / 188 49 99
Ab 31. Juli: 0731 / 188 0

Quelle: ZDF

Mehr zu Aktenzeichen XY