Filmfestspiele Venedig: Goldener Löwe für Jim Jarmusch

Filmfestspiele Venedig:Goldener Löwe für Film von Jim Jarmusch

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Der Goldene Löwe der Filmfestspiele Venedig geht an den Film "Father Mother Sister Brother" des US-amerikanischen Regisseurs Jim Jarmusch.

Regisseur Jim Jarmusch, Gewinner des Goldenen Löwen für den besten Film für "Father Mother Sister Brother", posiert für die Fotografen bei der Preisverleihung während der 82. Ausgabe der Filmfestspiele von Venedig.

Bei den Filmfestspielen in Venedig ging der Goldene Löwe für den besten Film an den US-amerikanischen Regisseur Jim Jarmusch und seine Tragikkomödie "Father Mother Sister Brother".

07.09.2025 | 0:24 min

Der US-Regisseur Jim Jarmusch ist für seinen Film "Father Mother Sister Brother" mit dem Goldenen Löwen des Filmfestivals Venedig ausgezeichnet worden. Das gab die Jury bekannt.

Roter Teppich beim goldenen Löwen in Venedig

Zum Abschluss der Filmfestspiele in Venedig wird heute der Goldene Löwe für den besten Film verliehen. In diesem Jahr stehen vor allem politische Filme im Mittelpunkt.

06.09.2025 | 2:56 min

Der Film setzt sich in drei Episoden mit den komplexen Beziehungen zwischen erwachsenen Kindern und ihren Eltern auseinander - und der Sprachlosigkeit, die dabei oft herrscht. Unter anderen spielen Cate Blanchett, Tom Waits, Adam Driver, Charlotte Rampling und Vicky Krieps mit.

Der US-Amerikaner zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen Autorenfilmern ("Night on Earth", "Only Lovers Left Alive").

  • Goldener Löwe für den besten Film: "Father Mother Sister Brother" von Jim Jarmusch
  • Großer Preis der Jury: "The Voice of Hind Rajab" von Kaouther Ben Hania
  • Silberner Löwe für die beste Regie: Benny Safdie für "The Smashing Machine"
  • Spezialpreis der Jury: Gianfranco Rosi für "Sotto le nuvole"
  • Preis für das beste Drehbuch: Valérie Donzelli und Gilles Marchand für "À pied d'œuvre"
  • Preis für die beste Schauspielerin: Xin Zhilei für ihre Rolle in "The Sun Rises On Us All" von Cai Shangjun
  • Preis für den besten Schauspieler: Toni Servillo für seine Rolle in "La Grazia" von Paolo Sorrentino
  • Marcello-Mastroianni-Preis für die beste Jungdarstellerin: Luna Wedler für ihre Rolle in "Silent Friend" von Ildikó Enyedi

(Quelle: dpa)


Internationale Filmfestspiele Venedig - "The Voice of Hind Rajab"

Bei den Filmfestspielen in Venedig ist der Gaza-Krieg ein polarisierendes Thema. Im Mittelpunkt steht dabei ein Dokudrama über die letzten Momente eines palästinensischen Mädchens.

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Zweitwichtigster Preis für "The Voice of Hind Rajab"

Der zweitwichtigste Preis der Filmfestspiele, der Große Preis der Jury, ging an "The Voice of Hind Rajab" von Kaouther Ben Hania. Die Tunesierin erzählt darin von den letzten Momenten im Leben des palästinensischen Mädchens Hind Rajab im Gazastreifen. Es starb im Januar 2024 bei der Flucht seiner Familie aus der Stadt Gaza.

Der Film sowie mehrere unabhängige Untersuchungen legen nahe, dass Hind Rajab und Teile ihrer Familie von israelischen Streitkräften getötet wurden. Das israelische Militär bestreitet, den Angriff durchgeführt zu haben und teilte mit, es hätten sich zu der Zeit keine Truppen vor Ort befunden.

Das Werk, das den Hamas-Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 als Auslöser des Krieges nicht thematisiert, wurde unter anderen von Brad Pitt und Joaquin Phoenix produziert.

Kaouther Ben Hania bei den 82. Filmfestspielen in Venedig

Kaouther Ben Hania wurde für "The Voice of Hind Rajab" ausgezeichnet.

Quelle: Alessandra Tarantino/Invision/AP

Mehrere Menschen nutzten die Bühne der Preisverleihung für politische Reden, einige drückten ihre Solidarität mit den Palästinensern aus. Der Hamas-Terrorangriff auf Israel wurde auch dabei nicht thematisiert. Jim Jarmusch sagte:

Kunst muss sich nicht direkt mit Politik befassen, um politisch zu sein. Sie kann Empathie und Verbundenheit zwischen uns erzeugen, was tatsächlich der erste Schritt zur Lösung unserer Probleme ist.

Jim Jarmusch, Gewinner des Goldenen Löwen

Er trug auf der Bühne einen Anstecker mit der Aufschrift "Enough", den auch Kaouther Ben Hania an ihrem Kleid befestigt hatte. Sie widmete ihre Auszeichnung der Hilfsorganisation Palästinensischer Roter Halbmond und wiederholte ihren Vorwurf, Israel begehe einen Völkermord.

Benny Safdie für beste Regie geehrt

Den Silbernen Löwen für die beste Regie erhielt der US-Amerikaner Benny Safdie für sein Wrestling-Drama "The Smashing Machine" mit Dwayne "The Rock" Johnson und Emily Blunt. Der jüdische Regisseur sagte auf der Bühne:

Empathie ist heute wichtiger denn je. Ich denke, das ist etwas, worum wir uns alle bemühen sollten.

Benny Safdie, Gewinner des Silbernen Löwen

Weitere Auszeichnungen gingen an: die Chinesin Xin Zhilei für ihre Rolle in "The Sun Rises On Us All" von Cai Shangjun (beste Schauspielerin), den Italiener Toni Servillo für seine Rolle in "La Grazia" von Paolo Sorrentino (bester Schauspieler) sowie die Franzosen Valérie Donzelli und Gilles Marchand für das beste Drehbuch mit "À pied d'œuvre".

Toni Servillo gewann den Volpi-Cup für den besten Schauspieler.

Toni Servillo gewann den Volpi-Cup für den besten Schauspieler.

Quelle: EPA/ETTORE FERRARI

Den Spezialpreis der Jury erhielt der Italiener Gianfranco Rosi für seine Neapel-Doku "Sotto le nuvole". Die Schweizerin Luna Wedler wurde für ihre Rolle in "Silent Friend" von Ildikó Enyedi mit dem Marcello-Mastroianni-Preis für die beste Jungdarstellerin ausgezeichnet.

Preisverleihung endet mit Botschaft des Kardinals

Die Preisverleihung endete mit einer Botschaft des Kardinals Pierbattista Pizzaballa, dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem. "Wir sind so erfüllt von Schmerz, dass für den Schmerz anderer kein Platz zu sein scheint", sagte er und sprach von einem "Klima immer stärker werdenden Hasses zwischen der jüdischen und der palästinensischen Bevölkerung".

Die 82. Filmfestspiele Venedig, die am 27. August begonnen hatten, zählen neben den Filmfestspielen in Cannes zu den bedeutendsten der Welt. Im diesjährigen Wettbewerb hatten 21 Werke um die Hauptpreise konkurriert. Die Auszeichnungen wurden von einer internationalen Jury verliehen. Vorsitzender war der US-amerikanische Regisseur Alexander Payne.

Quelle: dpa, Reuters

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