Atom und Windkraft abgehängt:Thinktank: Solar erstmals größte Stromquelle der EU
Einem britischen Thinktank zufolge war Solarenergie im Juni dieses Jahres erstmals die größte Stromquelle in der EU. Mehrere Länder produzierten demnach Rekordmengen an Solarstrom.
Laut dem Thinktank "Ember" haben mindestens drei europäische Länder ihren Rekord bei der Solarstromproduktion gebrochen.
Quelle: SVEN SIMONSolarenergie ist im Juni 2025 erstmals die größte Stromquelle in der Europäischen Union gewesen, wie der britische Thinktank Ember am Donnerstag mitteilte. Demnach stammten 22,1 Prozent des in der EU verbrauchten Stroms im vergangenen Monat aus Solaranlagen.
Damit lag die Solarenergie vor der Kernenergie mit 21,8 Prozent und der Windkraft mit 15,8 Prozent, teilte die Organisation mit, die sich mit der Energiewende befasst. Gas hatte den Angaben zufolge einen Anteil von 14,4 Prozent, gefolgt von Wasserkraft mit 12,8 Prozent.
Bei der Solarenergie sind in Deutschland die bis 2030 gesteckten Ausbauziele zur Hälfte erreicht. Jedoch lässt die Nachfrage nach Photovoltaik bei Eigenheimbesitzern stark nach.
04.07.2025 | 1:31 minKohle als Stromquelle auf Rekordtief
Mindestens drei Länder hätten durch den kontinuierlichen Ausbau von Solaranlagen und die starke Sonneneinstrahlung ihren Rekord bei der Solarstromproduktion gebrochen, erklärte Ember weiter. Auch die Windenergieerzeugung erreichte demnach in Europa einen neuen Rekordwert.
Der Anteil von Kohle an der Stromerzeugung in Europa hingegen war im Juni so gering wie noch nie - Ember schätzt ihn auf 6,1 Prozent für den gesamten Kontinent gegenüber 8,8 Prozent im Jahr 2024. Selbst in den für Kohlestrom bekannten Ländern Deutschland und Polen sei die Stromerzeugung durch diese fossile Energiequelle im Juni stark zurückgegangen, hieß es.
ZDFheute Infografik
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Laut dem Statistischen Bundesamt ist der Photovoltaik-Stromanteil auf einem Rekordhoch. Stand März waren rund 4,2 Millionen Photovoltaik-Anlagen installiert.
04.07.2025 | 0:25 minStromverbrauch steigt an
Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Stromverbrauchs nahm der Anteil der fossilen Energien an der Stromproduktion insgesamt allerdings nicht ab. Im Juni 2025 wurden 23,6 Prozent des Stroms in der EU aus fossilen Quellen produziert, was knapp über dem Rekordtief vom Mai 2024 liegt.
Auch in den ersten sechs Monaten 2025 lag der fossile Anteil über dem Vorjahreszeitraum. Dies ist insbesondere auf die geringe Verfügbarkeit von Wasserkraft und einen gestiegenen Gasverbrauch zurückzuführen.
Grüner Strom boomt - bei der Solarenergie ist das Ausbauziel bis 2030 schon zur Hälfte erreicht. Doch die Nachfrage schwächelt. ZDF-Börsenexpertin Sina Mainitz berichtet.
04.07.2025 | 0:56 minMehr zum Thema Solarenergie
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