ESC in Basel: Österreich gewinnt den Eurovision Song Contest
Eurovision Song Contest:Österreich gewinnt den ESC, Israel Zweiter
von Dominik Rzepka, Basel
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Udo Jürgens 1966, Conchita Wurst 2014 und jetzt JJ: Österreich gewinnt zum dritten Mal den Eurovision Song Contest. Israel wird Zweiter, Deutschland Fünfzehnter.
Opernsänger JJ gewinnt den Eurovision Song Contest für Österreich. Die Favoriten Schweden und Frankreich haben das Nachsehen. Deutschland landet mit Abor & Tynna auf Platz 15.18.05.2025 | 1:57 min
Dieser Auftritt sticht heraus und er bringt Österreich den Sieg beim Eurovision Song Contest. Mit der dramatischen Ballade "Wasted Love" gewinnt der 24-jährige Countertenor JJ den ESC vor Israel und Estland.
JJ, der eigentlich Johannes Pietsch heißt und unter anderem an der Wiener Staatsoper auftritt, singt immer wieder hohe Töne. Der Auftritt wird im Fernsehen komplett in Schwarz-Weiß gezeigt, er endet mit wilden Beats.
Es ist der dritte Sieg für Österreich nach Udo Jürgens 1966 und Conchita Wurst 2014. JJ sagt, es sei eine große Ehre für ihn, mit ihnen nun in einer Reihe zu stehen.
Mit dem Sieg sei für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen. Er habe nach dem ESC-Finale erst einmal seine Schwester umarmt. JJ sagt ZDFheute:
Wir haben es geschafft, nach elf Jahren bringen wir es wieder nach Hause.
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JJ, ESC-Sieger 2025
Als Austragungsort 2026 wünscht er sich Wien. Außerdem würde er den ESC dann gerne mit Conchita Wurst moderieren.
In Basel kämpfen 26 Länder um den Sieg beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC). Die Fans feiern vor Ort schon seit Tagen und die Spannung steigt immer mehr an.17.05.2025 | 1:34 min
Israel gewinnt beim Publikum
Seinen Sieg verdankt JJ vor allem den Jurys, die ihn deutlich besser bewerten als das Publikum. Bereits in den beiden Jahren zuvor gewannen die Favoriten der Jurys und nicht der Sieger des Televotes.
Das gewinnt in diesem Jahr die israelische Sängerin Yuval Raphael, eine Überlebende des Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023. Am Ende landet Israel hinter Österreich auf dem zweiten Platz.
Etwas überraschend kommt Estland auf den dritten Platz. Der Gute-Laune-Song "Espresso Macchiato" kommt ähnlich wie Israel sehr gut beim Publikum an, nicht aber bei den Jurys. Die Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Jurys dürfte nach diesem ESC erneut aufkommen.
Beim Eurovision Song Contest in Basel gab es wegen des Gaza-Kriegs immer wieder Proteste gegen die Teilnahme Israels. Lothar Zimmermann im Gespräch.16.05.2025 | 10:26 min
Schweden nur Vierter, Deutschland auf Platz 15
Nicht so gut läuft der Abend für den Top-Favoriten Schweden. Die Band KAJ landet mit ihrem tanzbaren Uptempo-Song "Bara bada bastu" überraschend nur auf Platz 4.
Auch die französische Sängerin verpasst wider Erwarten die Top 5, sie wird Siebte. Gastgeber Schweiz bekommt von den Zuschauern keinen einzigen Punkt, landet aber aufgrund des guten Jury-Ergebnisses immerhin auf Platz 10.
Deutschland kommt am Ende auf Platz 15. Der moderne Uptempo-Song "Baller" von "Abor & Tynna" bekommt sogar zweimal zwölf Punkte von den Jurys aus der Ukraine und Tschechien. Vom Publikum gibt es solide 74 Punkte, darunter zwölf aus Österreich.
Wer ist das Geschwister-Duo Abor und Tynna? Die beiden Österreicher treten für Deutschland beim ESC in Basel an. Die Teilnahme für ein anderes Land ist laut ESC-Regularien erlaubt.24.03.2025 | 2:08 min
Kein Céline Dion-Auftritt in Basel
Enttäuscht dürften die 36.000 ESC-Fans sein, die das Finale auf großen Leinwänden im Fußballstadion des FC Basel verfolgen. Bis zuletzt war spekuliert worden, dass die kanadische Sängerin Céline Dion dort auftreten könnte.
Dion hatte den ESC 1988 für die Schweiz mit dem Song "Ne partez pas sans moi" gewonnen, blieb dem Finale aber fern. Die ESC-Veranstalter hatten bis zuletzt betont, dass Dions Gesundheitszustand einen Auftritt im ESC-Finale verhindern könnte.
1988 gewinnt die damals 20-jährige Sängerin Céline Dion den ESC für die Schweiz, es ist der Start einer Weltkarriere.
von Dominik Rzepka, Basel
Demonstration gegen Israel in Basel
Der ESC fand in diesem Jahr in Basel statt, nachdem Nemo den Wettbewerb im vergangenen Jahr für die Schweiz gewonnen hatte. Vor dem Finale forderten mehrere hundert Demonstranten in der Baseler Innenstadt den Ausschluss Israels vom ESC.
Unter anderem brannte eine Israel-Fahne sowie eine US-Fahne, berichtet ZDFheute-Reporterin Luisa Houben.
In der Halle versuchten nach dem Auftritt Israels, ein Mann und eine Frau auf die Bühne zu gelangen. Eine der beiden Personen warf mit Farbe. Beide wurden laut Veranstaltern der Polizei übergeben.