Brasilien: Tornado verwüstet Kleinstadt - Mehrere Tote

Wirbesturm im Süden Brasiliens:Tornado verwüstet Kleinstadt: Mehrere Tote

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Autos wurden wie Spielzeuge umher geworfen, zahlreiche Wohnhäuser zerstört: Ein Tornado hat im Süden Brasiliens für Verwüstungen gesorgt, mindestens sechs Menschen starben.

Luftaufnahme der Zerstörungen durch einen Tornado in Rio Bonito do Iguacu, Brasilien, am 08.11.2025.

Im Süden Brasiliens hat ein Tornado schwere Verwüstungen angerichtet. Mindestens sechs Menschen kamen ums Leben, Hunderte wurden verletzt.

09.11.2025 | 0:30 min

Bei einem Tornado im Süden von Brasilien sind nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen und rund 750 weitere verletzt worden. Ein Mensch wurde am Samstag nach Angaben der regionalen Behörden vermisst.

Die Behörden rechneten während der laufenden Rettungs- und Aufräumarbeiten mit weiteren Opfern.

Autos wie Spielzeuge umher geworfen

Der Wirbelsturm hatte am Freitag innerhalb von Minuten weite Teile der Kleinstadt Rio Bonito do Iguaçu im Bundesstaat Paraná verwüstet. Autos wurden wie Spielzeuge umher geworfen und zahlreiche Wohnhäuser zerstört, wie der örtliche Wetterdienst berichtete. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden 90 Prozent der 14.000-Einwohner-Gemeinde beschädigt.

Luftaufnahme auf ein blaues Haus, welches durch einen Tornado in Rio Bonito do Iguacu, Brasilien, am 08.11.2025 zerstört wurde.

Innerhalb von Minuten wurden weite Teile der Kleinstadt RioBonitodoIguaçu im Bundesstaat Paraná verwüstet.

Quelle: epa

Der Tornado erreichte Behördenangaben zufolge Windgeschwindigkeiten zwischen 180 und 250 Stundenkilometern und ging mit Hagel einher. Der Zivilschutzchef Fernando Schunig sagte der Nachrichten-Website G1:

Es ist ein Kriegsschauplatz.

Zivilschutzchef Fernando Schunig

Die Wahrscheinlichkeit weiterer Todesopfer sei hoch, weil der Tornado das Zentrum der Kleinstadt getroffen habe.

So entsteht ein Tornado: Der rotierende Aufwindschlauch, der vom Unterrand der Gewitterwolke bis zum Boden reicht, kann entstehen, wenn sich mit der Höhe der Wind stark ändert, wenn er an Stärke zunimmt und die Windrichtung sich ändert.

Suche in Trümmern nach Überlebenden

Rettungsteams durchsuchten Trümmerhaufen auf der Suche nach Überlebenden und Todesopfern. In einer nahegelegenen Stadt wurde eine Notunterkunft eingerichtet.

Präsident Luiz Inacio Lula da Silva zufolge wurden Minister und Katastrophenschutzexperten nach Rio Bonito do Iguaçu geschickt. Paranás Gouverneur Ratinho Júnior erklärte im Onlinedienst X, Sicherheitskräfte seien in den betroffenen Ortschaften im Einsatz. Auch in weiteren Städte in Paraná und in Nachbarstaaten gab es Stürme und Hagelfälle.

Warnung vor gefährlichen Stürmen

Für ganz Paraná sowie für die südlichen Bundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande do Sul sprachen Wetterdienste Warnungen vor gefährlichen Stürmen aus.

2024 waren bei schweren Überschwemmungen in Rio Grande do Sul mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Zwei Millionen Menschen mussten evakuiert werden. Durch den menschengemachten Klimawandel werden extreme Wetterereignisse häufiger und heftiger.

Auf einer Demo wird ein Globus mit einem Eifelturm und einem Schild mit der Aufschrift "1,5 Grad" hochgehalten.

2015 fand in Paris die erste Klimakonferenz statt, das 1,5-Grad-Ziel wurde gesetzt. Welche Konsequenzen hatte das, was wurde umgesetzt? Was schaffen Klimakonferenzen heute?

06.11.2025 | 2:14 min

Quelle: AFP

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