Abholzung innerhalb 40 Jahren:Brasiliens Wald schrumpft um dreimal Deutschland
Brasilien hat seit 1985 über 110 Millionen Hektar Naturfläche verloren - dreimal so viel wie die Fläche Deutschlands. Besonders betroffen: Amazonas, Cerrado und Pantanal.
Brasilien hat im vergangenen Jahr 278.000 Waldbrände registriert. Demnach verbrannte nahezu die Fläche Deutschlands. Besonders schwer war die Amazonasregion betroffen.
03.01.2025 | 0:29 minIm brasilianischen Amazonasgebiet sind seit 1985 rund 52 Millionen Hektar Natur verloren gegangen - eine Fläche größer als Spanien. Landesweit summiert sich der Verlust in den vergangenen vier Jahrzehnten auf 111,7 Millionen Hektar - mehr als das Dreifache der Fläche Deutschlands -, wie es in einem Bericht der Initiative "MapBiomas" hieß. Das Netzwerk besteht aus Universitäten, Nichtregierungsorganisationen und Technologieunternehmen und untersucht unter anderem Satellitenbilder.
ZDF-Reporter Peter Theisen besucht ein abgelegenes Stück Regenwald in Papua-Neuguinea. Dort versuchen Ureinwohner dem wachsenden Einfluss der Holzindustrie Einhalt zu gebieten.
26.04.2025 | 3:06 minStärkste Abholzung zwischen 1995 und 2004
Bis 1985 hatte Brasilien in fast fünf Jahrhunderten 60 Prozent der heute für Landwirtschaft, Bergbau, Städte und Infrastruktur genutzten Fläche umgewandelt. "Die übrigen 40 Prozent dieser Umwandlung erfolgten in nur vier Jahrzehnten, von 1985 bis 2024", sagte Tasso Azevedo, Koordinator von "MapBiomas".
Die stärkste Abholzung habe es zwischen 1995 und 2004 gegeben. Doch in der letzten Dekade wurde diese Entwicklung "durch Degradation, Klimafolgen und landwirtschaftliche Expansion wieder beschleunigt", sagte Julia Shimbo, wissenschaftliche Koordinatorin von "MapBiomas".
Insgesamt sank der Anteil von Naturflächen in Brasilien laut dem Bericht von 80 Prozent im Jahr 1985 auf 65 Prozent im Jahr 2024.
Pantanal erlebte 2024 trockenstes Jahr
Im Pantanal - dem größten Feuchtgebiet der Welt - haben sich die Überschwemmungszyklen mit jedem Jahrzehnt verringert und gipfelten 2024 im trockensten Jahr der letzten 40 Jahre.
So lag im vergangenen Jahr die Wasserfläche dort 73 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 1985 bis 2024. Die reduzierte Feuchtigkeit begünstigte dabei auch verheerende Waldbrände.
Regenwälder entziehen der Luft CO2, nutzen den Kohlenstoff fürs Wachstum und setzen Sauerstoff frei. Seine Vernichtung führt zu einer dramatischen Verstärkung des Klimawandels.
14.02.2022 | 1:01 minWeltklimakonferenz im November im Amazonas
Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat für Brasilien bis 2030 eine "Null-Abholzung" zugesagt. Bei der kommenden Weltklimakonferenz COP30 im November in Belém im Amazonasgebiet werden Themen wie Klimaschutz und Abholzung diskutiert.
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