Update
Update am Morgen:Europas schwerer Stand bei Iran-Verhandlungen
von Andreas Wunn
|
Guten Morgen,
heute vor einer Woche hat Israel seinen überraschenden Angriff auf Iran begonnen. Seitdem blickt die Welt nicht nur nach Teheran und Tel Aviv, sondern vor allem nach Washington. Werden die USA in den Krieg eingreifen oder nicht? US-Präsident Donald Trump lässt sich nicht in die Karten schauen. In den nächsten zwei Wochen will er entscheiden, hieß es gestern im Weißen Haus.
Trump ist in wenigen Dingen ein Könner, aber Aufmerksamkeits-Inszenierung beherrscht er perfekt. Er wird die nächsten zwei Wochen genießen. Die Weltpresse wird an seinen Lippen hängen und jede Äußerung zum Thema Iran auf die politische Goldwaage legen.
Gleichzeitig bemüht sich Europa verzweifelt um Einfluss. Heute wollen der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) und seine Kollegen aus Frankreich und Großbritannien sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas den iranischen Außenminister in Genf treffen. Der wiederum dürfte nicht gut auf Deutschland zu sprechen sein.
Denn Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte von "Drecksarbeit" gesprochen, die Israel "für uns alle" erledige. Diese Formulierung ist wenig staatsmännisch und lässt auf ein eigenwilliges Verständnis des Völkerrechts schließen. Zudem schürt Merz damit das Misstrauen der arabischen Welt gegenüber Deutschland. Der Bundeskanzler hat die Arbeit seines Außenministers, der heute mit Iran über das Atomprogramm verhandeln will, nicht einfacher gemacht.
Und Israel? Scheint an einer diplomatischen Lösung nicht interessiert. Israel habe auch ohne die USA die Fähigkeit, alle Atomanlagen des Iran zu zerstören, behauptete Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Abend. Ein Regimewechsel in Iran sei nicht Israels Ziel, könne aber eine Folge der Angriffe sein, so Netanjahu. Vielleicht werden doch schon die kommenden Tage entscheiden, wie es im Nahen Osten weitergeht.
Kommen Sie gut durch den Tag,
Andreas Wunn, Leiter und Moderator von ZDF-Morgenmagazin und ZDF-Mittagsmagazin
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
"Haben auch Leichen russischer Soldaten bekommen": Kiew wirft Russland vor, bei der Übergabe gefallener Soldaten auch russische Leichen zu überstellen. Russland erschwere damit absichtlich die Identifizierung der Toten.
Verliert die Unterstützung der Ukraine an Prio? Während der Nahost-Konflikt die Aufmerksamkeit bindet, verschärft Russland die Angriffe auf die Ukraine. Generalmajor Freuding sieht jedoch keinen militärischen Zusammenhang.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Verhandlungen in Genf über Irans Atomprogramm: Die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen im schweizerischen Genf mit ihrem Kollegen Abbas Araghtschi aus Teheran verhandeln. Ziel ist es, Iran zum Einlenken bei seinen Atomvorhaben zu bewegen und so zur Deeskalation beizutragen. Die Gespräche seien mit den USA abgestimmt, hieß es. Außenminister Johann Wadephul forderte: Teheran müsse nachprüfbar glaubhaft machen, keine Atomwaffen anzustreben.
Energie-Label für Smartphones und Tablets: Ein kaputtes Handy muss nicht gleich ersetzt werden - oft lässt es sich reparieren. Doch wie einfach ist das wirklich? Damit Verbraucherinnen und Verbraucher künftig schon vor dem Kauf einschätzen können, wie langlebig und reparaturfreundlich ein Gerät ist, werden neue Smartphones und Tablets in der EU von heute an mit einem neuen Energielabel gekennzeichnet. Was es angibt und was es bringt, erklären wir hier:
Reiche reist in USA: Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche reist zu ihrem Antrittsbesuch in die USA. Die CDU-Politikerin führt dort Gespräche mit der US-Regierung und deutschen Unternehmen. Im Mittelpunkt dürften die hohen US-Sonderzölle gegen die EU und andere Handelspartner stehen.
Qualität der europäischen Badegewässer: Baden ist in Seen, Flüssen und im Meer möglich - aber wie sauber ist das Wasser? Das gibt die Europäische Umweltagentur EEA am Mittag in ihrem Badegewässerbericht bekannt. Mehr als 22.000 Badestellen in den 27 EU-Staaten sowie in Albanien und der Schweiz fließen in die Analyse mit ein, darunter knapp 2.300 in Deutschland. Im vergangenen Jahr hatte die EU-Behörde die Wasserqualität von mehr als 85 Prozent der europäischen Gewässer als exzellent eingestuft.
Weitere Schlagzeilen
- Kulturstaatsminister Weimer bei "Lanz" zu Banaszak: Das ist "Cancel Culture"
- Kostjantyniwka: Lange Schlacht um Donbass-Stadt erwartet
- Ostsee: Gotland - wo die Nato verwundbar ist
- Nach zwei Jahren: Schwarzbär von Plastikdeckel am Hals befreit
Gesagt
Es gab einen letzten Rülpser aus Blasen, und das war das letzte Mal, dass wir den Hai sahen - für ungefähr drei Wochen.
Steven Spielberg
Horror-Fans wissen: Garant fürs Zähneklappern ist das, was man nur erahnt. Dass der "Weiße Hai" über lange Strecken des Filmklassikers kaum zu sehen ist, hat aber vor allem ganz profane Gründe: Gleich zu Beginn der Dreharbeiten versank die sündhaft teure Hai-Attrappe im Meer. "Der Schwanz schaute aus dem Wasser und wedelte wie Flipper", erinnert sich Regisseur Steven Spielberg. Als er den Hai irgendwann wieder bekam, schielte er und der Kiefer schloss nicht richtig. Spielberg beschloss, ihn so wenig wie möglich zu zeigen. Der Spannung und damit dem Erfolg des Films war das nur dienlich. Vor 50 Jahren lief er in den US-Kinos an.
Ratgeber
Das mühsam gezogene Grünzeug mit Schnecken teilen? So mancher Hobbygärtner greift da in den Giftschrank. Experten raten ab: Es gibt viele Hausmittel, um die gefräßigen Weichtiere giftfrei loszuwerden. Was hilft effektiv? Die besten Tipps zur natürlichen Schnecken-Abwehr haben wir hier zusammengetragen:
Die Nachrichten im Video
Wenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.
So wird das Wetter heute
Der Freitag bringt viel Sonne und nur wenige harmlose Wolken. Es bleibt überall trocken. Die Höchstwerte liegen im Norden und Osten zwischen 18 und 25 Grad, sonst werden 24 bis 30 Grad erreicht.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion.
Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Das war erstmal allesZDFheute-Update-Abo verwalten
Thema