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Update am Morgen:Europäische Armee, jetzt
von Stefan Leifert
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Guten Morgen,
Als Union und SPD am Dienstagabend ihre überraschende und überraschend große Einigung auf ein gigantisches Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur verkündeten, lief unsere Umfrage fürs neue Politbarometer bereits. In weiser Voraussicht aber hatten wir darin die Frage aufgenommen, wie die Deutschen zur Frage neuer Schulden für eine Stärkung der Bundeswehr stehen. Das Ergebnis ist eindeutig: Eine große Mehrheit ist dafür und quer durch alle Parteien - mit Abstrichen bei AfD und Linken.
Quelle: ZDF
Es gab Zeiten, da wurden Politiker in Brüssel milde ausgelacht, wenn sie mit dem Evergreen einer "Europäischen Armee" um die Ecken kamen. Manfred Weber kann ein Lied davon singen, auch Jean-Claude Juncker musste sich immer wieder anhören, warum so eine Idee angesichts der nationalstaatlichen Hoheitsaufgaben absolut illusorisch ist. Doch spätestens seit der Zeitenwende 2.0 gehört die Forderung fast zum Standardrepertoire europäischer Politiker. Unbestritten: Gemeinsame Streitkräfte stellen Europas Staaten vor komplexe Fragen. Aber eins ist sicher: Eine große Mehrheit der Deutschen steht hinter der Idee.
Quelle: ZDF
Seit Donald Trump immer unverhohlener das Spiel Putins betreibt und jeden Tag neue Zweifel an der US-Treue zur Nato sät, merkt Europa, wie sträflich es seit Russlands Krim-Annexion 2014 verschlafen hat, für seine Sicherheit zu sorgen. Putin gefällt das. Und so ist es keine Überraschung, dass eine große Mehrheit der Deutschen Sorge vor einer Ausweitung des Kriegs gen Westen hat.
Quelle: ZDF
Auch in der Frage der Ukraine-Unterstützung spiegelt sich die neue Welt wider, in der wir nach dem Eklat zwischen Trump und Selenskyj im Weißen Haus aufgewacht sind. Rund die Hälfte unserer Befragten ist dafür, das kriegsgebeutelte Land stärker zu unterstützen als bisher.
Quelle: ZDF
90-Prozent-Ergebnisse sind selten im Politbarometer. Außer wir fragen, ob morgen die Sonne wieder aufgeht - oder ob es zu einer Bundesregierung aus Union und SPD kommt. Dass Friederich Merz sein Ziel einhält, schon bis Ostern mit allem fertig zu sein, glauben etwas weniger, aber immer noch die meisten.
Quelle: ZDF
Eine knappe Mehrheit glaubt, dass Merz als Bundeskanzler seine Arbeit gut machen würde. Das nennt man Vertrauensvorschüsschen.
Ihnen einen schönen Freitag!
Stefan Leifert, Redaktionsleiter des ZDF heute journal und Moderator des ZDF-Politbarometers
Was heute noch wichtig ist
EU-Gipfel beschließt Wiederbewaffnung Europas: Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben grundsätzlich den Weg für eine Wiederaufrüstung Europas frei gemacht. Die 27 Mitgliedsländer zeigten sich am Donnerstag auf dem EU-Krisengipfel in Brüssel bereit, ihre Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen, wie Diplomaten mitteilten. Gegen den Widerstand Ungarns einigten sich die 26 anderen Länder zudem auf die fortgesetzte Unterstützung der Ukraine.
Union und SPD sondieren weiter: Die Parteien wollen die Sondierungsgespräche am Freitag fortsetzen, um weitere Entscheidungen bei den Themen Haushalt, Wettbewerbsfähigkeit, innere Sicherheit und Migration zu treffen.
SPD und Grüne nehmen in Hamburg Sondierungsgespräche auf: Fünf Tage nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg loten SPD und Grüne Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit im Senat aus. Dazu kommen Delegationen beider Parteien am Freitagvormittag im Kurt-Schumacher-Haus zusammen. Nach den Grünen will die SPD in der kommenden Woche auch noch mit der CDU sondieren.
Warnstreiks in Kitas und sozialen Einrichtungen: In vielen Kitas und anderen sozialen Einrichtungen wollen die Beschäftigten am Freitag die Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaft Verdi ruft Berufsgruppen, in denen besonders viele Frauen arbeiten, zu einem bundesweiten Warnstreiktag auf. Anlass sind der sogenannte Equal Pay Day am 7. März und der Internationale Frauentag am 8. März. Hintergrund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat sowie mehr freie Tage.
Grafik des Tages
Quelle: ZDF
Zahl des Tages
16 Prozent haben Frauen im Jahr 2024 pro Stunde durchschnittlich weniger verdient als Männer. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhielten Frauen mit 22,24 Euro einen um 4,10 Euro geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdienst als Männer (26,34 Euro). Am heutigen Equal Pay Day soll international auf die Unterschiede aufmerksam gemacht werden.
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So wird das Wetter heute
Am Freitag ist der Himmel im Nordwesten bewölkt, sonst scheint meistens die Sonne. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 15 und 20 Grad, auf den Inseln bei 12 Grad.
Quelle: ZDF
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