Malaria: Zahl der Fälle 2024 gestiegen - Resistenzen nehmen zu

Über 600.000 Tote weltweit:WHO: Mehr Malaria-Fälle - Resistenzen nehmen zu

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Die Tropenkrankheit Malaria bleibt weiter eine große Bedrohung: Die Zahl der Fälle ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, weltweit starben mehr als 600.000 Menschen.

Symbolbild: Mutter mit ihrem Kind unter Moskitonetz

Die Weltgesundheitsorganisation hat 2024 einen Anstieg der Malaria-Fälle registriert. Besonders Afrika ist betroffen.

04.12.2025 | 0:43 min

Die weltweite Zahl an neuen Malaria-Fällen ist im vergangenen Jahr auf 282 Millionen gestiegen. Im Jahr 2024 erkrankten neun Millionen mehr Menschen an der Tropenkrankheit als 2023, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf berichtete. Weltweit starben rund 610.000 Menschen an Malaria. 94 Prozent der Fälle wurden auf dem afrikanischen Kontinent verzeichnet.

Vorsorgemaßnahmen verhindern Millionen Todesfälle

Der Malaria-Erreger ist ein Parasit, der durch Stechmücken übertragen wird. Die Krankheit verursacht hohes Fieber und Gliederschmerzen, sie kann medikamentös behandelt werden.

Zur Vorbeugung dienen etwa Moskitonetze und Insektizide sowie Impfstoffe und präventive Medikamente. Mit solchen und weiteren Maßnahmen konnten laut dem Bericht seit dem Jahr 2000 rund 2,3 Milliarden Erkrankungen und 14 Millionen Todesfälle verhindert werden.

WHO warnt vor Resistenz gegen Malariamittel

Doch vor allem in Afrika breiten sich resistente Erreger aus. Dies stelle eine der größten Herausforderungen im Kampf gegen Malaria dar, heißt es in dem Bericht. Der Kontinent ist weltweit am stärksten von der Infektionskrankheit betroffen.

Ein Gesundheitsmitarbeiter verabreicht einem Kind den Malaria-Impfstoff R21/Matrix-M.

2023 erkrankten weltweit über 260 Millionen Menschen an Malaria, die Hälfte davon in Afrika. Der gefährlichste Hotspot liegt im Norden Ugandas.

30.04.2025 | 1:34 min

Die WHO wies aber auch darauf hin, dass die drastischen Kürzungen von Hilfsgeldern durch die Vereinigten Staaten und andere Länder negative Auswirkungen auf Malaria-Maßnahmen in betroffenen Ländern hätten.

Der Zuwachs an Fällen im vergangenen Jahr sei hauptsächlich auf Äthiopien, Madagaskar und den Jemen zurückzuführen, hieß es von Fachleuten der UN-Organisation. In Äthiopien hing der Anstieg demnach mit der Resistenz des Erregers gegen Medikamente zusammen. In Madagaskar spielten laut den Experten Überschwemmungen und der Klimawandel eine Rolle. Und im Jemen sei das Gesundheitssystem durch den militärischen Konflikt im Land geschwächt.

47 Staaten frei von Malaria

Erfolge gibt es dennoch. Von der WHO werden mittlerweile zwei Impfstoffe empfohlen. Diese wurden laut Bericht bis Ende 2024 in 17 Ländern eingeführt. Das Kinderhilfswerk Unicef lieferte über 10,5 Millionen Dosen und ermöglichte so die Impfung von mindestens 2,1 Millionen Kindern im Laufe des Jahres. Bis Oktober 2025 hatten sieben weitere Länder den Impfstoff eingeführt. Auch gelten mittlerweile 47 Staaten als frei von Malaria.

Über das Thema berichtete ZDFheute Xpress am 04.12.2025 in dem Beitrag "Malaria bleibt globale Bedrohung" um 11.02 Uhr.

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