Aids und Malaria: Radovan sagt Milliarde gegen Infektionskrankheiten zu

Aids, Malaria, Tuberkulose:Radovan sagt Milliarde gegen Infektionskrankheiten zu

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Für den Kampf gegen die Infektionskrankheiten Aids, Malaria und Tuberkulose hat Entwicklungsministerin Radovan eine Milliarde Euro zugesagt - trotz Kürzungen im Bundeshaushalt.

Reem Alabali-Radovan bei einer Bundespressekonferenz am 11.12.2024 in Berlin

Reem Alabali Radovan, Bundesministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Quelle: Imago

Deutschland stellt in den kommenden drei Jahren eine Milliarde Euro für den weltweiten Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria bereit.

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan sagte diese Summe für die Finanzierungsrunde von 2026 bis 2028 für einen globalen Fonds zu. Anlässlich der Eröffnung der Fachkonferenz "Weltgesundheitsgipfel" in Berlin sagte die SPD-Politikerin:

Damit setzen wir ein wichtiges Zeichen: Deutschland wird sich weiter engagieren, um Menschen weltweit vor Krankheiten zu schützen.

Reem Alabali Radovan, Bundesentwicklungsministerin (SPD)

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Radovan: Kampf gegen Infektionskrankheiten "Gebot der Vernunft"

Dies sei trotz schmerzhafter Haushaltskürzungen und enormen Spardrucks im Ministerium gelungen, erläuterte Alabali Radovan.

Der Kampf gegen die großen Infektionskrankheiten sei nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit, sondern auch der Vernunft, da Erreger keine Grenzen kennten. Sie breiteten sich überall dort aus, wo man sie lasse, wo es an Vorsorge, Medikamenten und medizinischer Versorgung fehle, und dann auch darüber hinaus.

Toilette auf halber Treppe in Arbeiterhäusern.

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Jeder in den Fonds investierte Euro zahle sich aus. Er stärke die Gesundheitssysteme der Partnerländer und mache die Welt widerstandsfähiger. "Damit retten wir Millionen Leben."

Durch Globalen Fonds schon 70 Millionen Menschen gerettet

Der 2002 gegründete Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria ist laut Ministerium das bedeutendste multilaterale Finanzierungsinstrument im Einsatz gegen die drei Krankheiten und gilt als eine der weltweit zentralen Initiativen zur Pandemiebekämpfung und Verbesserung der Gesundheitsversorgung.

Der Fonds finanziert sich aus Mitteln von Regierungen, Stiftungen und privaten Gebern und hat nach Angaben des deutschen Entwicklungsministeriums seit seiner Gründung rund 70 Millionen Menschenleben gerettet. Ziel der aktuellen "Wiederauffüllungsrunde" sei, mehr als 23 Millionen weitere Leben zu retten, erläuterte Radovans Ministerium.

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Ministerium plant Kopplung an lokales Gesundheitsinvest

Die deutsche Zusage enthält auch 100 Millionen Euro in Form von Schuldenumwandlungen, bei denen sich das Schuldnerland verpflichtet, die frei werdenden Mittel in Gesundheitsvorhaben zu investieren. Diese stünden noch unter dem Vorbehalt der Haushaltsentscheidungen des Bundestages.

Der Globale Fonds investierte 2024 nach eigenen Angaben 2,7 Milliarden US-Dollar in Gesundheitssysteme und Krankheitsüberwachung in mehr als 100 Ländern. Der dreitägige Weltgesundheitsgipfel soll am Sonntagabend in Berlin eröffnet werden.

Scharfe Kritik der Aidshilfe

Die Deutsche Aidshilfe kritisiert, dass die Bundesregierung die Mittel für den Globalen Fonds im Zeitraum von 2026 bis 2028 um 300 Millionen Euro kürze. Die von Ministerin Alabali Radovan zugesagte Summer von einer Milliarde Euro stelle im Vergleich zur letzten dreijährigen Finanzierungsperiode eine Verminderung von etwa 23 Prozent dar.

Bliebe es dabei, habe das "dramatische Auswirkungen auf die globale Eindämmung von HIV, Tuberkulose und Malaria", sagt ein Sprecher der Deutschen Aidshilfe ZDFheute. Schon allein durch die deutschen Kürzungen würden bis zu 440.000 Menschen zusätzlich sterben.

Quelle: dpa, epd, KNA, AFP, ZDF

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