Chipkonzern Intel: US-Regierung steigt mit zehn Prozent ein

Mit zehn Prozent:US-Regierung steigt bei Chipkonzern Intel ein

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Die US-Regierung steigt für 8,9 Milliarden Dollar mit knapp zehn Prozent bei dem angeschlagenen Chip-Konzern Intel ein. Dies bestätigte Handelsminister Howard Lutnick.

Die Intel-Unternehmenszentrale in Santa Clara, Kalifornien.

Der kriselnde Chipkonzern Intel hat dem Einstieg der US-Regierung zugestimmt.

Quelle: epa

Die US-Regierung ist neuer Großaktionär des kriselnden Chipkonzerns Intel. Der amerikanische Staat halte nun einen Anteil von zehn Prozent, teilte Handelsminister Howard Lutnick mit. Es handle sich um eine "faire Vereinbarung für Intel und für das amerikanische Volk", schrieb er auf der Plattform X.

X-Post von Howard Lutnick

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Als Kaufpreis werden die restlichen 8,9 Milliarden Dollar (rund 7,6 Mrd Euro) an Subventionen für den Ausbau der US-Produktion ausgezahlt, wie aus einer Intel-Mitteilung hervorgeht. Gut zwei Milliarden Dollar hatte Intel bereits erhalten.

US-Regierung kann weitere fünf Prozent nachkaufen

Präsident Donald Trump wollte nach früheren Angaben von Lutnick die Beteiligung als Gegenleistung für die Subventionen haben. Nach bisherigen Angaben des Ministers bekommt die US-Regierung Aktien ohne Stimmrechte. Damit könnte sie keinen direkten Einfluss auf Management-Entscheidungen bei Intel ausüben. Der Intel-Mitteilung zufolge liegt der Anteil bei 9,9 Prozent.

Die US-Regierung kann binnen fünf Jahren auch einen weiteren Anteil von fünf Prozent zum Preis von 20 Dollar pro Aktie nachkaufen, falls Intel weniger als 51 Prozent an seinem Fertigungsgeschäft halten sollte. Die Intel-Aktie stieg im US-Handel am Freitag um rund 5,5 Prozent auf 24,80 Dollar.

Intel-Aus

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Branchenanalyst Stacy Rasgon sagte, die Beteiligung sei insofern ein gutes Zeichen für Intel, dass jetzt die Chancen des Unternehmens stiegen, die zugesagten Subventionen auch tatsächlich zu bekommen. Zugleich helfe das dem Unternehmen aber auch nicht, neue Kunden zu finden, betonte er im TV-Sender CNBC.

Tim Cook und Donald Trump

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Quelle: dpa, Reuters
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