Volkswagen trennt sich von Personalchef Gunnar Kilian
Veränderung im Konzernvorstand:VW trennt sich von Personalchef Kilian
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Der Autobauer Volkswagen trennt sich von seinem Personalchef: Der bisher zuständige Vorstand Gunnar Kilian scheidet aus dem Konzern aus - große Aufgaben bleiben.
Gunnar Kilian hatte sich Volkswagen im Jahr 2000 angeschlossen, jetzt muss der VW-Personalchef den Konzern verlassen. (Archivbild)
Quelle: dpa
Volkswagen trennt sich von Personalchef Gunnar Kilian. Seine Aufgaben übernehme vorläufig VW-Markenchef Thomas Schäfer, teilte Europas größter Autobauer in Wolfsburg mit. Der Aufsichtsrat des Konzerns habe einen entsprechenden Beschluss am Freitag gefasst.
Grund für die Trennung seien "unterschiedliche Vorstellungen bei der Steuerung von Beteiligungsgesellschaften", heißt es in einer Mitteilung.
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Von der Arbeitnehmerseite war zu hören, dem 50-Jährigen habe der Rückhalt für eine Vertragsverlängerung gefehlt. Diese Entscheidung wäre in wenigen Monaten fällig gewesen. Kilian habe in seiner Funktion als Personalchef "in oft turbulenten Zeiten als herausragender Diplomat zwischen den Beteiligten vermittelt", wird die Konzernbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo in einer Mitteilung des Betriebsrates an die Belegschaft zitiert. Cavallo betont aber auch:
In der Funktion des Arbeitsdirektors ist es nun an der Zeit für einen personellen Neuanfang.
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Daniela Cavallo, Betriebsratsvorsitzende VW
Kilian hatte sich VW im Jahr 2000 angeschlossen. Vor sieben Jahren trat er als einer damals jüngsten Dax-Manager in den Konzernvorstand ein. Zuvor hatte er im Konzernbetriebsrat gearbeitet.
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Personalabbau sorgte für Aufsehen
Zuletzt hatte ein großer Personalabbau bei VW für Aufsehen gesorgt. Unternehmen und Gewerkschaft hatten sich im Dezember nach langem Ringen auf ein Sanierungsprogramm für die Kernmarke VW geeinigt. Bis 2030 soll fast ein Viertel der 130.000 Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen.
Betriebsbedingte Kündigungen wurden dabei ausgeschlossen, der Abbau soll vor allem über Vorruhestand und Abfindungen erfolgen. Der Konzern hat dafür die Altersteilzeit noch einmal ausgeweitet und bietet daneben Abfindungen für Jüngere an, die freiwillig ausscheiden.
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Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch und der Vorstandsvorsitzende Oliver Blume dankten Kilian für seine Arbeit. Kilian habe "in den letzten Jahren einen maßgeblichen Anteil an der Transformationsarbeit des Konzerns gehabt".