Militärfahrzeuge von VW? Konzern ist offen

Krise bei Autobauer :Militärfahrzeuge von VW? Konzern ist offen

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Welche Wege findet VW aus der Krise - insbesondere in Osnabrück und Dresden? Konzernchef Blume betont, dass es "einen großen Lösungsraum" gebe - auch in Richtung Rüstungsindustrie.

Oliver Blume während seiner Rede im Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg, aufgenommen am 11.03.2025
Oliver Blume will bei der Zukunft der Werke in Osnabrück und Dresden "große Lösungsraum" nutzen.
Quelle: AFP

VW- und Porsche-Chef Oliver Blume hat sich angesichts der ungewissen Zukunft von Volkswagen-Standorten in Deutschland offen für einen möglichen Einstieg in die Rüstungsproduktion gezeigt.

Wir schauen uns sehr gezielt an, was dort an Notwendigkeiten ist, wenn es dann beispielsweise auch um Militärfahrzeuge gehen sollte. Da muss man das prüfen.

Oliver Blume, VW- und Porsche-Chef

Aktuell gebe es keine Entscheidung dazu, betonte er im Interview mit Peter Kunz, Studioleiter im ZDF-Landesstudio Niedersachsen. "Wir sind grundsätzlich für solche Themen auch offen."
sgs - wolf neuhahn
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Sorgenkinder Dresden und Osnabrück

Generell habe der Konzern eine Verantwortung, sich um Werke wie die in Osnabrück uns Dresden und die Zukunft der Beschäftigten dort zu kümmern. Denn bei Europas größtem Autobauer sind Zeiten des Sparens angebrochen: VW baut Zehntausende Jobs ab und will Hunderttausende Autos pro Jahr weniger produzieren.
Werke sollen zwar nicht geschlossen werden, Sorgenkinder bleiben die Standorte in Dresden und Osnabrück. Ihre Zukunft bleibt ungewiss. In Dresden sollen von 2026 an keine Autos mehr in der Gläsernen Manufaktur gebaut werden, bis dahin muss ein Alternativkonzept erarbeitet werden. Dazu gehöre auch die Möglichkeit einer Beteiligung an einem Konzept Dritter.
Die Volkswagen-Werke

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Und auch in Osnabrück ist offen, was dort nach dem Ende der T-Roc-Produktion gebaut werden soll. Diese läuft 2027 aus. Berichten zufolge gibt es Überlegungen, den Standort dann zu verkaufen. Vom Konzern hieß es, dass Optionen für eine andere Verwendung geprüft würden. In Osnabrück und Dresden denke der Konzern breit, betonte VW-Chef Blume.

Mit der Rüstungsindustrie gibt es dort noch keine tiefergehenden Gespräche - wir haben einen großen Lösungsraum.

Oliver Blume, VW- und Porsche-Chef

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Volkswagen-Gewinn bricht ein

Am Dienstagvormittag hatte Volkswagen mitgeteilt, dass der Konzern wegen des harten Wettbewerbs in China und wegen hoher Umbaukosten deutlich weniger Gewinn gemacht hat. Unter dem Strich verdiente VW mit 12,4 Milliarden Euro fast 31 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die Wolfsburger mitteilten. Aus dem einstigen Gewinnbringer China kam deutlich weniger Ergebnis. Zudem wurden hohe Kosten unter anderem für das Aus des Audi-Werks in Brüssel fällig. Im Tagesgeschäft fiel das operative Ergebnis um gut 15 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro. Das entsprach einer Marge von 5,9 Prozent nach 7,0 Prozent im Vorjahr. VW hielt sich damit besser als zuletzt selbst avisiert.
Der Umsatz legte hingegen um knapp ein Prozent auf 324,7 Milliarden Euro zu. Die Dividende soll um 30 Prozent auf 6,36 Euro je im Dax notierter Vorzugsaktie gekürzt werden. Das ist ein deutlicherer Schnitt als erwartet.

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Quelle: dpa

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Quelle: ZDF, dpa

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