Fahrplanwechsel bei der Bahn: Das sind die größten Änderungen

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Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn:Das sind die größten Änderungen im neuen Bahn-Fahrplan

Katia Rathsfeld

von Katia Rathsfeld

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Ob Weihnachtsurlaub bei Oma oder Sommerferien an der Küste: Von heute an können Bahnfahrer die neuen Fernverkehrsverbindungen der Deutschen Bahn buchen. Was müssen sie beachten?

Fahrgäste der Deutschen Bahn stehen vor Fahrplan (Archivfoto)

In den vergangenen Jahren hatte die Bahn ihre Preise im Fernverkehr regelmäßig zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember angehoben - diesmal nicht.

Quelle: dpa

Ab dem 14. Dezember gilt der neue Fahrplan für den Fernverkehr der Deutschen Bahn. Vom heutigen Mittwoch an können Tickets ein Jahr im Voraus gebucht werden - also auch für Weihnachten oder den Sommerurlaub. Für internationale Reisen sind es sechs Monate im Voraus.

Die Bahn setzt zudem auf mehr und schnelleren Zugverkehr zwischen den großen Städten. Was müssen Kunden beachten? Was sind die größten Änderungen? Wichtige Fragen und Antworten:

Wird Bahnfahren zum Fahrplanwechsel teurer?

Nein, in diesem Fall nicht. Die Kosten für Spar- und Flexpreise sollen nicht steigen. Auch Bahncards und Sitzplatzreservierungen sowie Stornierungsgebühren verteuern sich nicht. Das sei eine Reaktion auf die vielen Verspätungen, sagte ein DB-Sprecher. Die Bahn will eigenen Angaben zufolge verhindern, dass Kunden auf andere Verkehrsmittel umsteigen.



Wie kann man noch sparen?

Um Frühbucher zu locken, soll es von diesem Freitag an bis einschließlich kommenden Dienstag laut DB zusätzliche zwölf Prozent Nachlass auf Super-Sparpreis- und Sparpreistickets geben, die online über die Bahn-Website oder die App DB Navigator gebucht werden.

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Wie verändert sich das Streckennetz?

"Wo jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan noch mehr Zugfahrten an. Wir bauen unseren Fahrplan mit Blick auf Nachfrage und Kapazität auf dem Schienennetz gezielt aus", sagte der für den Fernverkehr zuständige Bahn-Vorstand Michael Peterson. Das Angebotsvolumen bleibe insgesamt konstant.

Auf zentralen viel befahrenen Strecken wie der Nord-Süd-Achse von Hamburg nach Frankfurt fahren demnach künftig mehr Schnellzüge.

  • Von Hamburg aus über Hannover und Göttingen oder von Berlin über Halle und Erfurt nach Nürnberg fährt ab Mitte Dezember etwa alle halbe Stunde ein ICE.
  • Zudem setzt die DB auf den Strecken Hamburg-Frankfurt und Berlin-München mehr sogenannte Sprinterzüge ein, die besonders schnell unterwegs sind und seltener halten.
  • Auch auf der Strecke Berlin-Stuttgart über Nürnberg verringert sich deshalb die Fahrzeit deutlich.

Der Fokus auf die nachfragestarken Strecken zeigt sich auch beim Halbstundentakt: Der Bahn zufolge wird das Streckennetz, auf dem künftig etwa alle halbe Stunde ein Hochgeschwindigkeitszug fährt, von 900 auf 2.300 Kilometer vergrößert.

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Streicht die Bahn auch Verbindungen?

Ja. Während die Großstädte profitieren, müssen die kleineren Städte zurückstecken. Hier halten vielerorts künftig weniger Züge des DB-Fernverkehrs. Welche Strecken im Detail ausgedünnt werden, teilte die Bahn zunächst nicht mit.

Als Beispiel nannte sie aber den IC, der bislang fünf Mal am Tag von Leipzig über Jena nach Nürnberg fährt. Teilweise seien auf dieser Strecke nur zehn Prozent der Sitzplätze belegt, hieß es. Die Zahl der täglichen Fernfahrten pro Richtung soll deshalb auf zwei reduziert werden. In Lübeck und Berchtesgaden wird ab dem Fahrplanwechsel kein Fernverkehrszug mehr halten.

Was ist mit internationalen Verbindungen?

Im grenzüberschreitenden Bahnverkehr nimmt mit dem Fahrplanwechsel eine neue Eurocity-Verbindung von Leipzig nach Krakau in Polen den Verkehr auf, zudem werden weitere Städte in der Schweiz mit dem ICE erreicht. Später, ab Mai, kommt eine neue Verbindung von Prag nach Kopenhagen über Dresden, Berlin und Hamburg hinzu. Ab September fährt zudem vier Mal am Tag ein ICE von Köln nach Antwerpen mit Halt am Flughafen Brüssel.

Für international Reisende wird zudem das Buchen einfacher: Neben Fernverkehrszügen der österreichischen und der Schweizer Bahn sind ab sofort auch viele innerfranzösische TGV-Verbindungen sowie Fahrkarten mit dem Eurostar direkt auf bahn.de oder im DB Navigator buchbar, wie der Konzern mitteilt.

Der Eurostar verbindet London mit Paris, Brüssel und Amsterdam. Bis Ende 2026 sollen "Tickets aller großen Bahnen der Nachbarländer" über die Bahn buchbar sein.

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Was fällt ganz weg?

Mit dem Fahrplanwechsel wird der erst vor zwei Jahren eingeführte Nachtzug von Berlin nach Paris wieder eingestellt. Grund ist, dass die französische Regierung die Subventionen für die Verbindung gestrichen habe, erklärte der Betreiber, die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).

Ähnlich steht es um die Nachtzugverbindung von Berlin über Hamburg nach Stockholm der schwedischen Bahn SJ: Laut schwedischen Medienberichten dürfte diese ebenfalls im kommenden Jahr eingestellt werden, weil die Regierung in ihrem Haushaltsentwurf die Förderung auslaufen lässt.

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Welche neuen Zugmodelle werden eingesetzt?

Der neue ICE der Baureihe L geht mit dem Fahrplanwechsel erstmals auf der Strecke Berlin-Köln an den Start. Ab Mai 2026 sollen die neuen Züge des spanischen Herstellers Talgo von Berlin bis nach Sylt fahren und ab Juli auch von Köln und Frankfurt auf die Nordseeinsel.

Das Besondere an dem Zug ist sein Einstieg, der ohne Treppen auskommt. Obwohl der Zug den Namen ICE trägt, ist er aber nicht mit höchster Geschwindigkeit unterwegs: Der ICE L darf nicht mit maximal 300, sondern lediglich mit bis zu 230 Kilometern pro Stunde durch das Land fahren.

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An welchen Neuerungen bastelt die Bahn noch?

Die Bahn arbeitet nach eigenen Angaben daran, den ICE-Fahrplan einfacher zu gestalten. Verbindungen sollen nach Möglichkeit dieselben Start- und Zielbahnhöfe haben, dieselbe Streckenführung haben und mit den Zügen derselben Baureihe befahren werden. "Das System wird so weniger komplex, damit verlässlicher und der Bahnbetrieb insgesamt stabiler", so die Hoffnung.

Als Beispiel nennt die Bahn Verbindungen ab Kiel: Statt vieler "unsystematischer Einzelverbindungen" gibt es künftig systematisch alle zwei Stunden eine ICE-Verbindung Richtung Hannover, Frankfurt und Stuttgart. Das führt aber auch dazu, dass einige lange Direktverbindungen künftig wegfallen wie etwa Hamburg-Hannover-Kassel-Wien, die Fernverkehrsanbindung von Lübeck und Direktverbindungen in Kiel.

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Bleiben Verspätungen ein Problem für die Bahn oder gibt es Aussicht auf Besserung?

Im Jahr 2024 erreichten die ICE- und IC-Züge nur 62,5 Prozent ihrer Halte pünktlich, also mit maximal 5:59 Minuten Verspätung. Dass sich das bald ändern könnte, ist unwahrscheinlich. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) lockerte erst am Montag das Pünktlichkeitsziel für die Bahn, weil er das bisherige für unrealistisch hält. Bis Ende 2029 sollen nun mindestens 70 Prozent der Fernverkehrshalte pünktlich erreicht werden.

So (un)pünktlich ist die Deutsche Bahn

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Viele Züge werden aber auch im kommenden Jahr von der maroden Infrastruktur und vielen Baustellen im Netz ausgebremst werden. Allein durch das Konzept der sogenannten Generalsanierungen wird es im Jahr 2026 fünf Großbaustellen im Netz geben, bei denen die Strecken monatelang komplett gesperrt werden:

  • Hamburg-Berlin seit 1. August 2025 bis zum 30. April 2026
  • Hagen-Wuppertal-Köln von Anfang Februar bis Mitte Juli 2026
  • Nürnberg-Regensburg von Anfang Februar bis Mitte Juli 2026
  • Obertraubling-Passau von Mitte Juni bis Mitte Dezember 2026
  • Troisdorf-Wiesbaden von Mitte Juli bis Mitte Dezember 2026

Generalsanierung: Wo die Bahn wann baut

ZDFheute Infografik

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Mit den Generalsanierungen sollen bis 2036 rund 40 besonders wichtige und hochbelastete Strecken grundlegend modernisiert werden. Die Bahn erhofft sich danach deutlich weniger Störungen auf den Strecken und damit einen zuverlässigeren Betrieb.

Quelle: mit Material von AFP, dpa und Reuters

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