Skisprung-Bundestrainer Horngacher hört 2026 auf

Überraschender Rücktritt im Skispringen:Bundestrainer Horngacher hört 2026 auf

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Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher hört nach der kommenden Olympia-Saison auf. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

Stefan Horngacher

Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher gibt sein Amt nach den Olympischen Spielen 2026 ab.

Quelle: imago

Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher hört nach der kommenden Olympia-Saison auf. Der Österreicher hatte das Amt 2019 als Nachfolger seines Landsmannes Werner Schuster angetreten.

Der Erfolgstrainer begründet den überraschenden Rückzug wie folgt: 

Ich finde es wichtig, dass ich das schon vor Saisonbeginn kommuniziere, damit es währenddessen keine kritischen Fragen gibt - so ist es auch für die Sportler leichter.

Stefan Horngacher

Höhepunkte in Horngachers Amtszeit waren bislang das Team-Gold bei der Heim-WM 2021 in Oberstdorf und der Einzel-Titel von Karl Geiger bei der Skiflug-WM 2020 in Planica.

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Der erhoffte Sieg bei der Vierschanzentournee ist den deutschen Skispringern aber auch unter Horngacher bislang nicht gelungen. Der 56 Jahre alte Wahl-Schwarzwälder war vor seinem Wechsel zum DSV polnischer Chefcoach und als Springer selbst Weltmeister.

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DSV hat noch keinen Nachfolger für Horngacher

Nach Angaben von DSV-Sportdirektor Horst Hüttel gibt es noch keine konkreten Pläne, wer die Nachfolge von Horngacher antreten soll. Dazu Hüttel:

Ich muss das erst einmal etwas sacken lassen. Das kam auch für mich etwas überraschend.

DSV-Sportdirektor Horst Hüttel

Es werde darum gehen, für die Zukunft wieder "eine langfristige Lösung zu finden", ergänzte der 57-Jährige. Inwiefern sein Unmut über die schleppende Aufarbeitung des Anzugsskandals bei der WM 2025 zu seiner Entscheidung beigetragen hat, bleibt spekulativ. Das Thema rumort allerdings weiter in ihm:

Wir hätten uns etwas anderes erwartet. Vor allem sind gewisse Dinge gar nicht auf den Tisch gekommen. Es ist eher ernüchternd.

Stefan Horngacher

Die WM in Trondheim sei "ein wildes Erlebnis" gewesen, das "ich als Trainer so noch nie gehabt habe. Man hat versucht, die Dinge aufzuarbeiten. Es ist zum Teil gelungen, aber nur zum Teil. Alle Dinge sind nicht ganz aufgearbeitet worden. Wir sind jetzt nicht wahnsinnig zufrieden mit den Beschlüssen."

Norwegische Sprunganzüge waren manipuliert

Am 8. März hatte ein heimlich aufgenommenes Video bei der WM einen handfesten Skandal ausgelöst. Zu sehen war, wie die Sprunganzüge der Norweger Marius Lindvik und Johann Andre Forfang mit Nadel und Faden manipuliert wurden. Beide Springer wurden unmittelbar nach dem Wettkampf von der Großschanze, bei dem Lindvik zunächst Silber gewonnen hatte, disqualifiziert.

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Alle Springer hatten im Anschluss bestritten, von der Manipulation gewusst zu haben, dem Trainerteam um den später entlassenen Chefcoach Magnus Brevig wurde die Hauptschuld angelastet. Lindvik und Forfang wurden im August für drei Monate gesperrt und dürfen somit beim Weltcup-Auftakt am 21. November wieder starten.

Ob das Skispringen durch den Skandal eine Imageschaden erlitten hat, wollte Horngacher nicht beurteilen. "Ich hoffe nicht. Es hat für viel Aufsehen gesorgt, das ist natürlich nicht wahnsinnig positiv. Aber manchmal ist auch eine negative Werbung eine gute Werbung. Wenn wir das wieder in den Griff kriegen, was ich aktuell sehe, dann sind wir auf einem guten Weg im Skispringen", sagte er.

Quelle: sid

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