Start trotz Blutspuren möglich:Springreiten: Lockerung der "Blut-Regel" beschlossen
Künftig dürfen Pferde auch dann weiter im Wettbewerb bleiben, wenn bei ihnen Blut sichtbar ist. Das hat die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) mehrheitlich beschlossen.
Künftig dürfen Pferde auch dann weiter starten, wenn bei ihnen Blut sichtbar ist. Der Beschluss der Internationalen Reiterlichen Vereinigung sorgt bei Kritikern für große Empörung.
Quelle: picture alliance / beyondMit großer Mehrheit hat die Generalversammlung der Fédération Equestre Internationale (FEI) an diesem Freitag eine tiefgreifende Änderung der bisherigen "No-Blood-Rule" beschlossen, wie die Internationale Reiterliche Vereinigung in einer Pressemitteilung bekannt gab. Künftig dürfen Pferde auch dann weiter im Wettbewerb bleiben, wenn bei ihnen Blut sichtbar ist, sofern sie nach einer tierärztlichen Kontrolle als "fit to compete" gelten.
Beim Springreiten wurden Pferd und Reiter bislang sofort disqualifiziert, sobald eine Verletzung mit Blut am Tier sichtbar war.
06.11.2025 | 2:22 min20 Stimmen gegen Lockerung der Blut-Regel
Von insgesamt 82 stimmberechtigten Nationen stimmten nur 20 gegen diese Regeländerung. Die FEI wertet das Ergebnis als Fortschritt und verweist auf mehr Kontrolle und Transparenz. Kritiker sehen darin jedoch einen Rückschritt im Tierschutz und eine Schwächung der Glaubwürdigkeit des Pferdesports.
"Ich hätte nicht erwartet, dass die FEI so sehr über die Bedürfnisse der Pferde hinweggeht", sagt Claudia Sanders, Herausgeberin des Magazins "Dressur-Studien | Fair zum Pferd" und Initiatorin der Petition, die sich für den Erhalt der Regel ausspricht.
Ich bin tief enttäuscht. Diese Entscheidung sendet ein fatales Signal: Blut ist kein Warnzeichen mehr, sondern nur noch ein bürokratischer Vorgang.
Claudia Sanders, Herausgeberin des Magazins Dressur-Studien
"Wir dürfen das nicht einfach hinnehmen - wir werden den Kampf für den Schutz der Pferde nicht aufgeben. Wir schulden es ihnen", so Sanders weiter. Die FEI erklärte in ihrer Mitteilung, man nehme zur Kenntnis, dass die Zustimmung nicht einstimmig war, und wolle künftig eine disziplinübergreifende Harmonisierung prüfen.
Claudia Sanders, Initiatorin der Petition gegen eine Änderung der "Blut-Regel" im Springreiten, erläutert im Interview mit ZDF-Reporter Hermann Valkyser ihren Standpunkt.
05.11.2025 | 4:42 minKritiker wollen Kampf für Erhalt der "Blut-Regel" fortsetzen
Der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Martin Richenhagen, erklärte gegenüber den "Dressur-Studien", dass die FN bei der nächsten FEI-Generalversammlung einen Antrag auf Vereinheitlichung der "No-Blood"-Regelung stellen werde.
Martin Richenhagen, Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN, erläutert im Interview mit ZDF-Reporter Hermann Valkyser seine Einstellung zur "Blut-Regel" im Springreiten.
05.11.2025 | 8:27 minDie Redaktion der "Dressur-Studien" kündigte an, die laufende Petition für den Erhalt der ursprünglichen "No-Blood-Rule" fortzuführen. Bisher haben 65.581 Menschen die Petition unterzeichnet.
Lockerung der "Blut-Regel" im Reitsport:Pferdewohl in Gefahr: Keine Kompromisse beim Tierschutz
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