Tour de France 2026: Zweimal Alpe d’Huez an zwei Tagen

Prudhomme präsentiert Streckenprofil:Tour 2026: Zweimal Alpe d’Huez an zwei Tagen

von Stephan Klemm

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Das Profil der Tour 2026 dürfte dem starken Bergfahrer Florian Lipowitz liegen. Es geht gleich zweimal hinauf nach Alpe d'Huez. Auch bei den Frauen stehen Superlative an.

CYCLING-FRA-TDF-2026, Christian Prudhomme

Christian Prudhomme hat die Strecke für die am 4. Juli 2026 startende Tour vorgestellt.

Quelle: AFP

Einen Rekord mit seinem neuen Parcours aufzustellen, war eigentlich gar nicht seine Absicht, sagt Christian Prudhomme, der Direktor der Tour de France. Doch dann teilten ihm seine Statistiker mit, dass mit dem spanischen Tarragona, dem Startort der zweiten Etappe, der südlichste Punkt angesteuert werde, den die Tour jemals im Programm hatte.

Auch der Grand Départ in Barcelona am 4. Juli 2026 passt in dieses Raster: Tiefer im Süden wurde das wichtigste und bedeutendste Radrennen der Welt noch nie gestartet. Erst am dritten Tag erreicht das Peloton dann Frankfreich.

54.450 Höhenmeter sind es diesmal

Prudhomme präsentierte am Dienstag im Pariser Palais de Congrès die 113. Tour de France, die diesmal im Uhrzeigersinn von Barcelona durch die Pyrenäen, das Zentralmassiv, die Vogesen und die Alpen nach Paris führen wird. Der Parcours umfasst wie gewohnt 21 Etappen, deren Gesamtlänge sich auf 3.333 Kilometer summiert.

Das Rennen passiert sieben Regionen und 29 Departements und umfasst spektakuläre 54.450 Höhenmeter, das ist eine enorme Menge. Im Schnitt ergibt das knapp 2.600 Höhenmetern pro Tag, das ist außergewöhnlich viel.

In den Parcours sind sieben Flachetappen integriert, ob sie wirklich von Sprintern gewonnen werden können, ist nach den Erfahrungen der Vorjahre unklar. Denn auch die vermeintlich weniger anspruchsvollen Etappen wiesen zuletzt gerade im Finale immer wieder Schwierigkeiten auf, die die schnellen und muskulösen Männer vor große Probleme stellten.

Lipowitz-Team will um Gesamtsieg fahren

Gleich acht Bergetappen stehten auf dem Programm, fünf von ihnen enden auf einer Passhöhe.

Für das Team des letztjährigen Tour-Dritten Florian Lipowitz geht es bei der Rundfahrt 2026 "auf jeden Fall um die Gesamtwertung", wie Zak Dempster, neuer Sportchef Red Bull-Bora-hansgrohe, sagte:

Es sind viele Etappen dabei, die dem Profil unserer Fahrer entsprechen.

Zak Dempster, Sportchef Red Bull-Bora-hansgrohe

Höchstschwierigkeit zwei Tage vor Paris

Die potenziell schwierigste Aufgabe steht den Tour-Teilnehmern am vorletzten Tag bevor. Dann geht es von Le Bourg d’Oisans am Fuße des Anstiegs, der hinauf nach Alpe d’Huez führt, über die Alpenriesen Croix de Fer, Télégraphe und Galibier schließlich zurück und hinauf in den Wintersportort. Zu erklettern sind dabei sagenhafte 5.600 Höhenmeter - und das zwei Tage vor Paris.

Fahrradrennen in Rwanda

Tadej Pogacar triumphiert bei der Rad-WM in Ruanda mit einem 66-Kilometer-Solo. In Kigali verteidigt er seinen Titel, die deutschen Profis scheiden früh aus.

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Allerdings führt der Weg nach Alpe d’Huez nicht wie gewohnt über die 21 Serpentinen, die den Anstieg berühmt gemacht haben. Die stehen den Fahrern allerdings am drittletzten Tag bevor - Etappe 19 zwischen Gap und der Alpe umfassen nur 128 Kilometer, auf die sich aber 3.500 Höhenmeter verteilen. Für eine derart kurze Etappe ist das eine gewaltige Menge.

Uns ist bewusst, dass der vorletzte Tag das gesamte Rennen auf den Kopf stellen kann.

Christian Prudhomme

Doch dieses Szenario boten die Streckenplaner der Tour zuletzt häufig an. Der mittlerweile viermaliger Tour-Sieger Tadej Pogacar hatte sich davon aber keineswegs beirren lassen.

Montmartre wieder Teil des Tour-Parcours

Auch 2026 sind sehr wenige Zeitfahr-Kilometer in das Rennen integriert. Gleich zum Auftakt ist ein 19 Kilometer kurzes Teamzeitfahren durch die Innenstadt von Barcelona und hinauf auf den Montjuic vorgesehen. Zum Auftakt der finalen Tour-Woche gibt es auf der 16. Etappe ein weiteres Zeitfahren. Mehr wird den Chrono-Spezialisten nicht geboten.

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Die Tour endet erneut mit einem potenziellen Spektakel. Den Rahmen für das Finale bildet erneut der Montmartre, der Pariser Hausberg, der gleich dreimal überquert werden muss, ehe die abschließende Abfahrt auf die Champs-Élysées führt. Bei der Tour-Premiere des Montmartre waren in diesem Jahr phänomenale Bilder von völlig begeisterten Menschen zu sehen. France Télévisions verzeichnete fast neun Millionen TV-Zuschauer, so viele wie seit 25 Jahren nicht mehr.

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Tour de France Frauen führt erstmals über Mount Ventoux

Auch bei den Frauen, deren Strecke am Donnerstag ebenfalls vorgestellt wurde, findet der Start der Rundfahrt im Ausland statt: Los geht es am 1. August in Lausanne, Schweiz. Erstmals beginnt das Highlight im Saisonkalender damit nicht direkt im Anschluss an die Männertour, sondern eine knappe Woche später.

Großer Höhepunkt der fünften Ausgabe ist die erstmalige Bergankunft auf dem legendären Mount Ventoux auf der achten von neun Etappen. Die Rundfahrt endet am 9. August in Nizza. Insgesamt legen die Fahrerinnen 1.175 Kilometer mit 18.000 Höhenmetern zurück – so viele wie noch nie in der Geschichte der Frauen-Rundfahrt.

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Quelle: Reuters

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