"Fassungslos und wütend":Sicherheit in Fußballstadien: Fans kontern Merz
Kanzler Merz sieht wachsende Probleme mit Fans in Fußballstadien. Der Dachverband der Fanhilfen reagiert empört und wirft ihm "populistische Parolen" vor.
Mit einer Aussage über die Fußballfanszene zieht Kanzler Merz die Wut von Fanvertretern auf sich (Symbolfoto).
Quelle: dpaDer Dachverband der Fanhilfen hat deutliche Kritik an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wegen dessen Aussagen zur Sicherheit in den Fußball-Stadien geübt. "Die Äußerungen von Bundeskanzler Merz machen uns fassungslos und wütend", erklärte Linda Röttig als Vorstandsmitglied des Dachverbandes in einer Stellungnahme.
Er stellt ohne jegliche Sachkenntnis Fans pauschal ins Abseits und zeichnet ein Bild der Sicherheitslage beim Fußball, welches mit der Realität nicht übereinstimmt.
Linda Röttig, Dachverband der Fanhilfen
Sie nehme die Aussagen des Bundeskanzlers als "populistische Parolen" wahr und werde diese im Rahmen des am kommenden Wochenende stattfindenden jährlichen Treffens von Fanhilfen aus ganz Deutschland auch thematisieren.
Die Deutsche Fußball Liga ist vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert. Künftig kann der Profifußball für die Polizeikosten bei Hochrisikospielen zur Kasse gebeten werden.
14.01.2025 | 2:43 minMerz sieht negative Entwicklung bei Fußball-Fans
Merz hatte am Dienstagabend auf einer Veranstaltung der Deutschen Fußball Liga (DFL) über die Sicherheitslage in deutschen Stadien gesprochen und dabei eine negative Entwicklung auf Seiten der Anhänger angeprangert.
"Auch die Fanszene wird nicht einfacher, aber auch diese Szene ist Ausdruck der gesellschaftspolitischen Entwicklung - sogar der parteipolitischen Entwicklung -, die wir in Deutschland sehen", sagte der CDU-Politiker.
Wir müssen ein gemeinsames gesellschaftspolitisches Interesse daran haben, dass die Stadien sicher sind, dass wir das, was dort von den Fans kommt, einigermaßen unter Kontrolle halten.
Friedrich Merz, Bundeskanzler
Merz für Erhalt der 50+1-Regel im deutschen Fußball
Der Kanzler sprach sich für den Erhalt der sogenannten 50+1-Regel aus. Diese besagt, dass der Verein und seine Mitglieder die Stimmenmehrheit behalten müssen. Das erschwert Investoren die Kontrollübernahme. Er wisse zwar um die Begrenzungen, die sich die deutschen Vereine damit "insbesondere im Hinblick auf die Kapitalausstattung und natürlich im Wettbewerb mit vielen anderen europäischen Vereinen" auferlegen würden, zitiert das Sportmagazin "Kicker" den Kanzler. Merz zeigte sich demnach aber überzeugt:
Fußball sollte, wie ich finde, ein Vereinssport bleiben, in dem die Vereine eine starke Rolle spielen.
Friedrich Merz (CDU), Bundeskanzler
Merz saß bis 2014 im Aufsichtsrat von Borussia Dortmund und ist dem Verein nach eigener Aussage als Fan verbunden.
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