Formel 1 in Monaco: Viel Glamour und neue Regel gegen Langeweile
Formel 1 in Monaco:Glamour gewürzt mit neuer Regel gegen Langeweile
von Karin Sturm
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Glanz und Glamour in Monaco für die Promis, eine große Herausforderung für die Fahrer - aber oft Langeweile für die Fans. Eine neue Regel soll das nun ändern.
Formel 1 in Monaco: Straßenschluchten zwischen Mauern, Leitplanken und speziellen Sicherheitsbarrieren.
Quelle: dpa
Für die Reichen und Schönen, die VIPs, die Film-Promis aus dem nahe gelegenen Cannes, ist es das Highlight des Jahres, der attraktivste Grand Prix überhaupt. Vor allem für die, bei denen Geld keine Rolle spielt, sondern nur Sehen und Gesehen werden wichtig ist.
Dort, wo man in den Nobelhotels schon mal fünfstellige Übernachtungspreise zahlt, die Flasche Champagner in den Nachtclubs auch ein paar Tausend Euro kosten darf, wo sich Multimillionäre und Milliardäre mit ihren Jachten im Hafen gegenseitig überbieten wollen: Das ist die eine Seite des Monaco-Grand-Prix.
Monaco-Kurs: Extreme Herausforderung
Die zweite liegt in der nach wie vor besonderen Herausforderung für die Fahrer: Der Große Preis von Monaco ist das Rennen, bei dem auch die Fans an bestimmten Stellen der Strecke wie am Schwimmbad eindrucksvoll vorgeführt bekommen, wie extrem die heutige Formel 1 mit ihren Geschwindigkeiten wirklich noch ist.
Was die Piloten in den engen Straßenschluchten von Monaco, zwischen Mauern, Leitplanken und speziellen Sicherheitsbarrieren leisten müssen, ist enorm. Die Anforderungen an die Konzentrationsfähigkeit der Fahrer sind hoch: Sie seien 20 bis 30 Prozent höher als auf jeder anderen Strecke, sagt Sauber-Pilot Nico Hülkenberg.
Der kleinste Fehler führt zur Berührung mit den Streckenbegrenzungen und dem Aus. Vor allem im Qualifying, wo jedes Tausendstel zählt - und das oft wesentlich spannender ist als die Rennen selbst.
Der gelernte Mechaniker ist im Alter von 78 Jahren gestorben. In Cannes erlag er den Folgen eines Schlaganfalls. Insgesamt bestritt er 105 Rennen und schaffte es achtmal auf das Podest.05.05.2025 | 0:32 min
Neu sind zwei Pflichtboxenstopps
Denn da gelten, zumindest für die Fans, ob an der Strecke oder vor allem vor den TV-Geräten, andere Kriterien: Die langweilten sich oft in den fast zwei Stunden Rennzeit gewaltig. Denn Überholen ist auf der engen Strecke gerade mit den heutigen breiten und schweren Autos praktisch unmöglich.
Da muss der Vordermann schon 2,5 bis 3 Sekunden langsamer sein, um überhaupt eine Chance zu haben. Seit 1984 gab es pro Rennen im Schnitt nur 12 Überholmanöver, die mit Abstand wenigsten auf allen Strecken. Und da sind einige Wetter-Chaos-Events schon eingerechnet.
Beim Heimrennen in Imola im Autodromo Enzo e Dino Ferrari erlebte Ferrari vor allem im Qualifying erneut einen Rückschlag. Die Euphorie vom Saisonbeginn ist verflogen.
von Karin Sturm
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Im letzten Jahr Rennabbruch nach Crashs
Auch die Strategie ließ kaum Optionen offen. Unter normalen Umständen war Monaco immer ein Einstopp-Rennen. Flexibilität in Sachen Reifen ist kaum gegeben, da der Verschleiß minimal ist.
Besonders übel im letzten Jahr: Da kam es bereits nach einer Runde wegen eines Crashs zum Rennabbruch. Alle Fahrer absolvierten unter roter Flagge ihren Pflichtboxenstopp. Danach passierte im ganzen Rennen so gut wie nichts mehr. Was die FIA dazu brachte, einzuschreiten und für 2025 zwei Pflichtboxenstopps vorzuschreiben.
Max Verstappen hat einen Seitensprung gewagt - auf der Nordschleife des Nürburgrings, in einem Ferrari-Sportwagen, unter falschem Namen. Nun erklärt sich der Formel-1-Weltmeister.
Mehr Optionen für die Rennstrategie
Die Idee dahinter: Mit zwei Stopps soll es sich für die Teams lohnen, auch einmal über alternative Strategien für die 78 Runden auf der 3,337 Kilometer langen Strecke nachzudenken - zum Beispiel den Einsatz einer weicheren Reifenmischung bis ganz zum Schluss zu überlegen, mit denen der notwendige Geschwindigkeitsüberschuss gegen Konkurrenten auf harten, alten Gummis möglich wäre.
Kritiker unken freilich jetzt schon: Es bestehe durchaus die Gefahr, dass die neuen Möglichkeiten dazu genützt würden, erst recht gewisse Taktikspielchen im Sinne von Blockaden des Gegners einzusetzen. Und damit absolut nicht für mehr Renn-Action und Spannung zu sorgen. Der Renn-Sonntag wird eine Antwort liefern.
Die Formel 1 in Zahlen: Ergebnisse, Wertungen und Rennkalender.
Formel 1 in Monaco: Die Sieger der letzten Jahre
2024 Charles Leclerc, Ferrari
2023 Max Vertappen, Red Bull
2022 Sergio Perez, Red Bull
2021 Max Verstappen, Red Bull
2019 Lewis Hamilton, Mercedes
2018 Daniel Ricciardo, Red Bull
2017 Sebastian Vettel, Ferrari
2016 Lewis Hamilton, Mercedes
2015 Nico Rosberg, Mercedes
2014 Nico Rosberg, Mercedes
Auf die meisten Siege kommt Ayrton Senna mit sechs Erfolgen. Michael Schumacher hat das Rennen in Monaco fünfmal gewonnen.
Quelle: Reuters
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