Bundesliga: Was von der Transferperiode zu erwarten ist

Bundesliga: Wer kommt, wer geht?:Was von der Transferperiode zu erwarten ist

von Ralf Lorenzen
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Das Sommer-Transferfenster der Fußball-Bundesliga ist wieder geöffnet. Viele Wechsel sind schon eingetütet, aber bis zum 1. September werden sich die Kader noch verändern.

Nick Woltemade bejubelt ein Tor während eines Spiels in der Bundesliga
Wohin führt sein Weg? Nick Woltemade vom VfB Stuttgart ist heiß umworben.
Quelle: IMAGO/Silas Schueller/DeFodi Ima

Den einen oder anderen wird es vielleicht überraschen, dass das Transferfenster der Fußball-Bundesliga erst jetzt öffnet. Zahlreiche Transfers, die zum 1. Juli wirksam werden, sind in den letzten Wochen bereits vertraglich gesichert und verkündet wurden.

Bayern München vor kniffliger Aufgabe

Dazu gehört auch der zweitteuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte, der Wechsel von Florian Wirtz von Bayer Leverkusen zum FC Liverpool für geschätzte 125 Millionen Euro. Insgesamt sind - ohne Berücksichtigung von Leihgeschäften - bis zum 30. Juni bereits 66 Zugänge im Gesamtwert von knapp 250 Millionen Euro sowie 75 Abgänge in Höhe von knapp 300 Millionen Euro beschlossen worden.
Florian Wirtz
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Dazu kommen die Kurzeitverträge, die aufgrund des Sondertransferfensters der FIFA geschlossen wurden, damit beispielsweise die Neu-Münchner Jonathan Tah und Tom Bischof sowie BVB-Zugang Jobe Bellingham an der Klub-WM teilnehmen können.
Obwohl Bayern München für Tah und Bischoff außer der Gebühr für die vorzeitige Freistellung keine Ablösesummen zahlen muss und durch die Klub-WM bereits jetzt über 50 Millionen Dollar eingenommen hat, scheint die Situation für Sportvorstand Max Eberl besonders knifflig zu sein.
"Ich weiß nicht, wie oft mir mittlerweile mitgeteilt wurde: Ich muss sparen, ich muss sparen, ich muss sparen - und dann wird mir gesagt, ich muss einen für 80 oder 100 Millionen Euro kaufen", sagte Eberl nach dem Einzug ins Viertelfinale laut "kicker". "Das ist absurd."
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Viel Bewegung auf dem Stürmer-Markt

Nach den Absagen von Florian Wirtz, Nico Williams und Jamie Gittens muss Eberl mindestens einen Top-Offensiv-Spieler präsentieren, mit dem die Bayern die Abgänge von Leroy Sane, Thomas Müller und Mathys Tel kompensieren können.
Dieser Zugzwang macht den umworbenen Shootingstar Nick Woltemade vom VfB Stuttgart nicht billiger. Angeblich sollen die Stuttgarter ihn nicht unter 100 Millionen Euro abgeben wollen. Sollte Woltemade den VfB verlassen, dürfte ein Teil der Einnahmen in einen offensiven Ersatz fließen.
Nick Woltemade vom VfB Stuttgart feiert das erste Tor seiner Mannschaft Jubel jubelt nach seinem Tor zum 0:1.
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Das Gleiche gilt für Bayer Leverkusen, das bislang lediglich ein Zehntel der Wirtz-Erlöse in die Offensive reinvestiert hat - in den Nachwuchsspieler Ibrahim Maza von Hertha BSC. Da auch Jeremie Frimpong und Odilon Kossounou den Klub verlassen haben und die Zukunft von Spielmacher Granit Xhaka ungewiss ist, steht Leverkusen noch ein heißer Transfersommer bevor.
Fest steht dagegen der Zugang von Innenverteidiger und U21-Eurpameister Jarell Quansah vom FC Liverpool, der am Montag zum Medizincheck in Leverkusen eintraf.

BVB und Leipzig wollen wieder angreifen

Am meisten haben bislang Borussia Dortmund und RB Leipzig in den neuen Kader investiert. Dortmund hat 30 Millionen für Jungstar Jobe Bellingham und 20 Millionen für Abwehrspieler Yan Couto, für den nach seiner Leihe eine Kaufverpflichtung bestand, bezahlt.
Diese Summe wird über Verkauf von Jamie Gittens an Chelsea London, über den grundsätzliche Einigung bestehen soll, zwar wieder hereinkommen - dafür braucht der BVB auf jeden Fall noch einen neuen Flügelspieler.
Ein größerer Umbruch steht RB Leipzig bevor. Im Mittelfeld hat sich der Klub mit Arthur Vermeeren und Ezechiel Banzuzi bereits verstärkt. Um die Vorstellungen des neuen Coaches Ole Werner für die Offensive umzusetzen, muss aber zunächst das Schicksal der angebliche Verkaufskandidaten Xavi Simons, Benjamin Sesko und Lois Openda geklärt sei.

Werder setzt auf Nachwuchs

Bei den bisherigen Transferaktivitäten sticht Werder Bremen mit einer Doppelnull bei Einnahmen und Ausgaben hervor. Um den von der Geschäftsführung geforderten Transferüberschuss von 7,5 Millionen Euro zu erzielen, soll neben ein bis zwei lukrativen Abgängen in Zukunft besonders der eigene Nachwuchs mehr Spielpraxis erhalten. Das Trauma des ablösefreien Abgangs von Nick Woltemade vor einem Jahr soll sich nicht wiederholen.

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Quelle: Reuters

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