Anschläge auf Gaspipelines 2022:Nord-Stream: Verdächtiger in Deutschland in U-Haft
Einer der mutmaßlichen Drahtzieher der Nord-Stream-Anschläge sitzt nun in Deutschland in Untersuchungshaft. Der Ukrainer war zuvor aus Italien ausgeliefert worden.
Drei Jahre nach den Nord-Stream-Explosionen wurde ein Ukrainer als mutmaßlicher Drahtzieher nach Deutschland ausgeliefert. Er soll Teil eines siebenköpfigen Kommandos gewesen sein.
27.11.2025 | 1:39 minSerhij K. gilt als einer mutmaßlichen Drahtzieher der Nord-Stream-Anschläge. Nach seiner Auslieferung aus Italien sitzt der Ukrainer nun in Deutschland in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe habe den Haftbefehl gegen den Mann in Vollzug gesetzt, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte.
Wohin der Verdächtige nun gebracht wird, wollte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft nicht kommentieren. Am Donnerstag war der Ukrainer an die deutschen Behörden übergeben und mit dem Hubschrauber nach Karlsruhe gebracht worden.
Wer steckt hinter den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines? Für deutsche Ermittler verdichten sich die Spuren in Richtung Ukraine - eine Spurensuche auf der Ostsee.
25.08.2023 | 36:08 minRechtsstreit um Auslieferung
Bereits im August war Serhij K. an der italienischen Adria-Küste im Urlaub mit seiner Familie gefasst worden. Über Monate wehrte sich der Verdächtige gegen seine Auslieferung an Deutschland.
Zwischenzeitlich war er im Hungerstreik, weil er sich schlecht behandelt fühlte. Erst vergangene Woche hatte das oberste Gericht in Italien dann grünes Licht für die Auslieferung gegeben.
Im Fall der Anschläge auf Nord Stream 1 und 2 im Jahr 2022 hat die Bundesanwaltschaft einen tatverdächtigen Ukrainer in Italien festnehmen lassen. ZDFheute live mit Hintergründen.
21.08.2025 | 20:37 minAnschläge im Herbst 2022
Die Bundesanwaltschaft wirft Serhij K. unter anderem das gemeinschaftliche Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor. Er soll nicht nur zu der Gruppe gehören, die im September 2022 Sprengsätze an den Gaspipelines platzierte - er soll die Operation auch koordiniert haben.
Die Anschläge auf das frühere deutsch-russische Prestigeprojekt hatten im Herbst 2022 weltweit Schlagzeilen gemacht. Mehrere Sprengungen in der Nähe der dänischen Ostseeinsel Bornholm beschädigten die beiden Pipelines so sehr, dass kein Gas mehr durchgeleitet werden konnte.
Die ganze Welt fragt sich: Wer hat die Nord-Stream-Pipelines gesprengt? War es die Ukraine? Antworten im Faktencheck.
18.03.2024 | 18:43 minNach Überzeugung der Ermittler sollen zu dem Siebener-Team auch vier Taucher gehört haben. Für die Anschläge soll die Truppe eine Segeljacht angemietet haben, die sie von Rostock hinaus auf die Ostsee brachte.
Ein mutmaßlich beteiligter Taucher saß zeitweise in Polen in U-Haft. Dort lehnte die Justiz eine Auslieferung an Deutschland jedoch ab. Inzwischen ist der Ukrainer wieder frei.
Prozess in Hamburg?
Serhij K. bestreitet die Vorwürfe, für die er sich vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg verantworten könnte. Dazu müsste aber zunächst dort die Anklage erhoben und zugelassen werden - wann es so weit sein könnte, ist unklar.
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