Save the Children schlägt Alarm:Gekürzte Hilfeetats: Mädchen leiden besonders
Weltweit haben Länder Hilfsgelder gekürzt oder ganz gestrichen. Vor allem für bereits benachteiligte Mädchen bedeutet das noch mehr Leid und Gewalt laut Save the Children.
Auch in Nigeria sind laut "Save the Children" Millionen Kinder benachteiligt; vor allem Mädchen sind Gewalt ausgesetzt. (Archiv)
Quelle: APVon den internationalen Hilfskürzungen sind 167 Millionen Mädchen besonders betroffen, laut einer aktuellen Studie der Kinderrechtsorganisation Save the Children.
Von den 20 Ländern, die in diesem Jahr am stärksten von den Einsparungen von Hilfsgeldern betroffen waren, hätten 13 massiven Nachholbedarf bei der Gleichstellung der Geschlechter, die NGO am Samstag.
Wenn Projekte eingestellt oder heruntergefahren werden müssen, zahlen ohnehin benachteiligte Mädchen den höchsten Preis.
Florian Westphal, Geschäftsführer von "Save the Children" Deutschland
UN-Nothilfekoordinator Fletcher hat die Vereinten Nationen um Hilfsgelder gebeten. Er sprach vom einem "harten Jahr", nachdem US-Präsident Trump die Zahlungen gekürzt hat.
19.09.2025 | 0:24 minMehr Gewalt gegen Mädchen durch Hilfskürzungen
Zu den 13 Ländern mit sehr hoher Diskriminierung von Frauen und Mädchen, die von Kürzungen betroffen sind, zählen Jamaika, Eswatini (das frühere Swasiland), Namibia, Lesotho, Sambia, Simbabwe, Afghanistan, Uganda und Tansania.
Für 167 Millionen Mädchen im Alter von zehn bis 19 Jahren, die aus diesen Ländern stammen, seien die Kürzungen besonders gravierend, betont Westphal:
Sie können nicht mehr zur Schule gehen oder erhalten weniger medizinische Versorgung. Gleichzeitig steigt das Risiko für Gewalt und Ausbeutung.
Florian Westphal, "Save the Children" Deutschland
Bildung- und Gesundheitsprogramme ausgesetzt
Aber auch in den anderen Ländern gibt es "Save the Children" zufolge seit Jahren großen Nachholbedarf hinsichtlich der geschlechtlichen Gleichstellung.
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12.04.2025 | 1:33 min"Regierungen, Gesellschaften und Unternehmen weltweit müssen in Mädchen investieren, ihre Rechte schützen und sie dabei unterstützen, ihre Träume zu verwirklichen", forderte Westphal.
Es fehlten umgerechnet 18,9 Milliarden Euro für Bildung sowie für Schutz- und Gesundheitsprogramme. Weltweit sind nach Angaben der Organisation die Auslandshilfen seit Jahresbeginn um 14 Prozent gesunken.
Die finanziellen Kürzungen träfen jugendliche Mädchen in einer ohnehin kritischen Zeit. So lebten momentan 122 Millionen von ihnen in Konfliktgebieten oder fragilen Regionen, außerdem seien allein in diesem Jahr über 3,5 Millionen Mädchen von Naturkatastrophen betroffen gewesen.
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