EU und Großbritannien: Das steht in den neuen Abkommen

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Sicherheit, Fischerei, Erasmus:EU-London-Abkommen: Das sind die Inhalte

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Welche Veränderungen bringen die Abkommen zwischen der EU und Großbritannien? Die wichtigsten Inhalte der Einigung - und warum junge Menschen besonders profitieren können.

Abkommen zwischen EU und Großbritannien
Gut fünf Jahre nach dem Brexit nähern sich Großbritannien und die EU wieder an. Bei einem Gipfeltreffen vereinbarten beide Seiten eine engere Zusammenarbeit bei zahlreichen Themen.19.05.2025 | 2:45 min
Beim ersten Gipfel zwischen der EU und Großbritannien seit dem Brexit vor fünf Jahren wurden gleich mehrere Abkommen unterzeichnet. Dabei ging es um zwei wesentliche Bereiche:
  • eine engere Zusammenarbeit bei Sicherheit und Verteidigung
  • der Abbau von durch den EU-Austritt entstandenen Handels- und Aufenthaltsbeschränkungen.
Das sind die wichtigsten Vereinbarungen im Überblick.

Pakt für Sicherheit und Verteidigung

EU-Diplomaten zufolge am einfachsten waren die Einigungen beim Thema Verteidigung und Sicherheit. Das Abkommen sieht unter anderem zweimal im Jahr ein Treffen der EU-Außenbeauftragten mit den britischen Außen- und Verteidigungsministern sowie weitere regelmäßige Gespräche vor. 

X-Post der EU-Kommission

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Die Bereiche der Zusammenarbeit umfassen unter anderem hybride Bedrohungen, irreguläre Einwanderung und Zusammenhänge zwischen Klima und Sicherheit. Die Vereinbarung ermöglicht es London zudem, sich gemeinsamen Beschaffungsmaßnahmen für Rüstungsgüter in der EU anzuschließen.

Jugendmobilität und Austausch

Das Thema Jugendmobilität war bei den Verhandlungen hart umkämpft. Entsprechend vage sind die Formulierungen beim jetzt unterzeichneten Abkommen zwischen London und Brüssel. Beide Seiten verpflichten sich darin, jungen Menschen aus der EU und Großbritannien die Teilnahme an Arbeits-, Freiwilligen- und Studienaufenthalten zu erleichtern - aber lediglich für
  • zeitlich begrenzte Aufenthalte
  • eine genau definierte Tätigkeit und
  • nur für Menschen bis zu einem gewissen Alter. 
ZDF-Korrespondentin Hilke Petersen in London
In London haben heute EU-Spitzen neuen Abkommen mit Großbritannien unterzeichnet. ZDF-Korrespondentin Hilke Petersen mit Einschätzungen aus London.19.05.2025 | 1:32 min
Die konkreten Bestimmungen sollen in weiteren Verhandlungen festgelegt werden. Das gilt auch für das europäische Austauschprogramm Erasmus+, bei dem es unter anderem um Studierendenaustausche, die Ausbildung von akademischem Personal sowie die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen geht.

Fischerei

Ein weiteres strittiges Thema sind die Fischereirechte, die in der Vergangenheit insbesondere zwischen Großbritannien und Frankreich immer wieder für Diskussionsstoff gesorgt haben. Das neue Abkommen sieht vor, dass Großbritannien seine Hoheitsgewässer bis 2038 für europäische Fischer geöffnet lässt.
Das aktuelle Abkommen wäre Ende Juni 2026 ausgelaufen. Die Vereinbarung legt auch die Fangquoten für Fischer der EU und des Vereinigten Königreichs fest.
Fußgänger vor dem britischen Parlament und dem Elisabeth Tower in London.
2020 feierte Großbritannien seinen Austritt aus der EU. Heute sind viele Brexit-Befürworter ernüchtert. Der Handel mit der EU bleibt ein großes Problem.31.01.2025 | 1:41 min

Energie und Strommarkt

Das bestehende Energieabkommen zwischen der EU und Großbritannien soll zunächst bis Ende März 2027 und danach jährlich verlängert werden. Es sieht unter anderem die Zusammenarbeit beim Netzausbau vor. Beide Seiten wollen zudem ein Abkommen prüfen, das die Teilnahme Großbritanniens am EU-Strombinnenmarkt sowie dem Stromhandel ermöglichen würde.
Fahnen des Vereinigten Königreichs und Logo des auslandsjournals
Parlamentswahlen in Großbritannien und Sieg für Keir Starmer: Fünf Jahre nach dem Brexit schrumpft das Vertrauen in Staat und Politik. Die Briten wollen Veränderungen.05.07.2024 | 44:17 min

Tier- und Pflanzenprodukte

Die Vereinbarung sieht vor, dass die EU und Großbritannien sich auf ein Abkommen einigen sollen, das den Transport von Tieren, tierischen Produkten sowie Pflanzen und Pflanzenprodukten ohne Zertifikate und Kontrollen ermöglichen würde.
Das würde allerdings voraussetzen, dass London sich nach und nach an die entsprechenden EU-Vorschriften anpasst, über deren Einhaltung ebenfalls der EuGH wacht. Premierminister Keir Starmer nannte am Montag als Beispiele den Export von Rindfleisch und Meeresfrüchten. 
Quelle: AFP

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