Beratungen in der Fraktion:Union rechnet mit Mehrheit im Bundestag für Rentenpaket
Unionspolitiker haben sich optimistisch gezeigt, dass das Rentenpaket noch diese Woche verabschiedet werden kann. In der Fraktion wird heute über das Thema beraten.
In der schwarz-roten Koalition spitzt sich die Debatte über das geplante Rentenpaket zu. Eine Gruppe von 18 jungen Unionsabgeordneten das Paket weiterhin für „nicht zustimmungsfähig“.
02.12.2025 | 2:36 minTrotz des Widerstands junger Unionsabgeordneter haben sich Unions-Politiker optimistisch gezeigt, dass das Rentenpaket der Bundesregierung in dieser Woche vom Bundestag verabschiedet wird.
Unions-Parlamentsgeschäftsführer Politiker Steffen Bilger (CDU) sagte, er sei "zuversichtlich", dass die Koalition bei der Abstimmung im Bundestag eine eigene Mehrheit für das Rentenpaket bekomme. Er gehe davon aus, dass die Abstimmung im Plenum am Freitag stattfinde, sagte Bilger. "Wir würden nichts gewinnen, wenn wir das jetzt in die nächste Woche verschieben würden."
phoenix-Korrespondent Gerd-Joachim von Fallois zum Rentenstreit innerhalb der Union
01.12.2025 | 4:04 minBilger: Mehrheit der Fraktion für Rentenpaket
Eine Prognose zur Zahl der Abweichler in den Reihen der Unionsfraktion wollte Bilger nicht abgeben. In der Rentendebatte sei in der Fraktion "noch vieles in Bewegung", sagte er. "Viele ringen mit ihrem Abstimmungsverhalten."
Aufschluss über die aktuelle Stimmungslage soll die Fraktionssitzung am Nachmittag (ab 15 Uhr) bringen. Dann sollen laut Bilger noch einmal Argumente in der Rentendebatte ausgetauscht werden.
Die überwiegende Mehrheit unserer Fraktion kann das Rentenpaket mittragen.
Steffen Bilger, Parlamentsgeschäftsführer CDU
"Würde es scheitern, das wäre eine ziemliche Karambolage", so Wulf Schmiese über das Nein der Jungen Gruppe zum Rentenpaket. Die Wahrscheinlichkeit sei aber nicht sehr groß.
02.12.2025 | 1:32 minGegenstimmen müssen vorab angezeigt werden
Die Kritiker des Rentenpakets müssten dann bis zur Abstimmung im Bundestag entscheiden, "ob sie sich der Mehrheitsmeinung der Fraktion anschließen". Gemäß der internen Arbeitsordnung der Unionsfraktion müssen Abgeordnete bis zum Tag vor einer Bundestagsabstimmung die Fraktionsspitze informieren, wenn sie mit Nein stimmen wollen.
Bilger hält es nach eigenen Angaben für möglich, dass Kritiker in der fraktionsinternen Beratungen am Dienstag gegen das Rentenpaket stimmten, bei der Abstimmung im Bundestag dann aber doch zustimmen. "Auch jemand, der heute als Zeichen mit Nein stimmt, hat immer noch Zeit, sich das zu überlegen bis zur Abstimmung", sagte Bilger.
Diese Woche will der Bundestag über die Rentenreform abstimmen, doch die Junge Gruppe der Union lässt ihre Zustimmung offen. Der Beschluss könnte die Koalition ins Wanken bringen.
01.12.2025 | 1:48 minBilger sieht Bereitschaft der SPD zu Reformen
Das Rentenpaket steht im Bundestag wegen des Widerstands der sogenannten Jungen Gruppe in der Unions-Fraktion weiter auf der Kippe. Sollten alle Abgeordneten aller Fraktionen an der Abstimmung teilnehmen, hätte die Koalition zwölf Stimmen mehr, als für die einfache Mehrheit nötig wären. Die Junge Gruppe besteht aber aus 18 Abgeordneten und könnte das Vorhaben daher blockieren.
"Es wäre ein Erfolg, wenn die Abstimmung durchgeht", sagt Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke.
02.12.2025 | 4:14 minDie Junge Gruppe hatte das Rentenpaket am Montag weiterhin für "nicht zustimmungsfähig" erklärt, ihren Mitgliedern das Abstimmungsverhalten aber freigestellt. In einer Erklärung schrieb die Junge Gruppe, dass sie nicht darauf vertraue, mit dem Koalitionspartner SPD in einem nächsten Schritt die anvisierte längerfristige Rentenreform durchsetzen zu können.
Bilger warb am Dienstag für Vertrauen in die Reformbereitschaft auch der SPD: "Ich sehe eine Bereitschaft in der SPD, weitere Reformen durchzusetzen."
Auch Günther wirbt um Zustimmung
Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) appelliert vor der Abstimmung im Bundestag an das Verantwortungsgefühl.
Jeder im Bundestag muss sich fragen, ob er sein Abstimmungsverhalten in Zeiten außenpolitischer Bedrohungen und Verunsicherung in unserem Land verantworten kann.
Daniel Günther, CDU
"Niemand sollte riskieren, diese Regierung demokratischer Parteien bis an den Rand ihrer Existenz zu bringen."
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