8. Mai im Bundestag :Gedenken an Kriegsende ohne Russland
Das Gedenken an 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs will der Bundetag als "Tag der Befreiung" begehen. Vertreter von Russland sollen zur Feier nicht eingeladen werden.
Wie zur Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus im Januar will der Bundestag auch des Kriegsendes gedenken. Aber ohne Vertreter Russlands. (Archivbild)
Quelle: dpaDer Bundestag hat die Botschafter von Russland und Belarus nicht zur zentralen Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung vom Nazionalsozialismus eingeladen. Das bestätigte die Pressstelle des Bundestags am Donnerstag gegenüber dem ZDF. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat die Entscheidung des Bundestags begrüßt.
Keine "ausländischen Gäste"
Bei der Planung sei wie regelmäßig die Einschätzung der Bundesregierung zur Einladung von Repräsentanten berücksichtig worden, hatte der Bundestag mitgeteilt.
Diese Einschätzung führte dazu, dass u.a. die Botschafter der Russischen Föderation und von Belarus nicht eingeladen wurden.
Bundestagsverwaltung
Zu der Gedenkveranstaltung des Deutschen Bundestages am 8. Mai wurden laut Bundestag die anderen Angehörigen des Diplomatischen Corps eingeladen. Ihm gehören alle in Berlin vertretenen Botschafter an. Auf eine weitere internationale Dimensionierung sei bewusst verzichtet worden.
Im Bundestag wurde den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Zu Gast ist 91-jährige Jüdin Eva Szepesi, die mit zwölf Jahren in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurde.
31.01.2024 | 2:07 minDas Auswärtige Amt hatte Ausrichtern von Gedenkveranstaltungen empfohlen, offizielle Vertreter aus den Ländern auszuschließen.
Gedenken nicht "instrumentalisieren"
Der Bundestag erklärte, bei dieser Gedenkstunde, im "Forum der Nation", besinne sich der Deutsche Bundestag und mit ihm die deutsche Öffentlichkeit "unter sich auf diesen Tag, der ein Tag der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft war, (...) mit seinen Millionen von Opfern.
Jahrestag einer der letzten großen Schlachten des Zweiten Weltkriegs in Deutschland, mit Sieg der Sowjetarmee. Das Gedenken steht aktuell zwischen gemeinsamer Erinnerung und dem Ukraine-Krieg.
16.04.2025 | 2:37 minDas Gedenken auch an die damalige Rolle der sowjetischen Roten Armee sei wichtig, erklärte das Auswärtige Amt. Ein Sprecher wies aber darauf hin, dass die Gefahr bestehe, dass das Gedenken "instrumentalisiert" werde für die Rechtfertigung des Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit der deutschen Kapitulation gegen die Alliierten USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion.
80 Jahre nach Kriegsende erinnert Seelow an die verlustreichste Schlacht des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden. Das Gedenken wird aber überschattet von der Kontoverse um die Teilnahme russischer Vertreter.
16.04.2025 | 1:47 minFür Kritik hatte unterdessen die Teilnahme des russischen Botschafters am Gedenken an die Weltkriegs-Schlacht auf den Seelower Höhen am Mittwoch in Brandenburg gesorgt. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hatte es "unangebracht" genannt, dass "ein Vertreter eines Verbrecherregimes, das mein Land jeden Tag mit Raketen, Bomben und Drohnen angreift", an dem Gedenken teilnehme.
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Lukas Nickel, Picauville