Budapest Pride: Von der Leyen fordert Aufhebung des Verbots
In Ungarn:EU-Chefin stellt sich gegen Pride-Verbot
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Budapests liberaler Bürgermeister will die jährliche LGBTQ-Parade trotz Polizeiverbot durchführen. Unterstützung bekommt er von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Von der Leyen spricht sich für die Durchführung der Budapest Pride aus.
Quelle: ddp
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die ungarischen Behörden aufgefordert, das Verbot der Budapest Pride aufzuheben.
"Ich fordere die ungarischen Behörden auf, die Budapest Pride ohne Angst vor strafrechtlichen oder administrativen Sanktionen gegen die Organisatoren oder Teilnehmer stattfinden zu lassen", teilte sie mit.
Unsere Union steht für Gleichheit und Nichtdiskriminierung. Dies sind unsere Grundwerte, die in unseren Verträgen verankert sind.
Vor zwei Wochen haben 15.000 Menschen in Budapest gegen die Regierung von Ministerpräsident Orban protestiert. Sie kritisierten unter anderem einen Gesetzentwurf, der Medien einschränken soll.11.06.2025 | 0:23 min
Polizei verbietet Versammlung mit Verweis auf Kinderschutz
Das Verbot der Budapester Pride beruft sich unter anderem auf eine Verfassungsänderung, die unter dem Vorwand des Kinderschutzes das Verbot von Versammlungen vorschreiben, bei denen nicht-heterosexuelle Lebensweisen sichtbar gemacht werden.
Der Budapester Oberbürgermeister Gergely Karacsony will den Umzug mit Tausenden erwarteten Besuchern am 28. Juni trotz des Verbots seitens der Polizei durchführen lassen.
Ungarns neue Gesetze gegen Rechte von LGBTQ-Menschen sorgen in der EU für Empörung. 17 Mitgliedstaaten fordern nun Konsequenzen - bis hin zum Entzug von Stimmrechten auf EU-Ebene.27.05.2025 | 2:10 min
Ungarns Justizminister warnt EU-Partner vor Teilnahme
Unterdessen warnte die ungarische Regierung EU-Vertreter davor, trotz des Verbots an der Veranstaltung in Budapest teilzunehmen.
Die Rechtslage sei "eindeutig", erklärte der ungarische Justizminister Bence Tuzson in dem Schreiben an die Botschafter mehrerer EU-Länder, das der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag. "Die Pride ist eine gesetzlich verbotene Versammlung". Wer daran teilnehme, begehe eine Straftat.
Er erinnerte daran, dass die Teilnehmer mit Geldstrafen von bis zu 500 Euro rechnen müssen. Für die Organisation oder den Aufruf zur Teilnahme droht ihm zufolge sogar eine einjährige Haftstrafe.
Seit Jahren verletzt Ungarns Ministerpräsident den Rechtsstaat. Ein neues Gesetz bedeutet nun das Ende der Meinungsfreiheit. Die EU verhängt Strafen - bisher jedoch ohne Erfolg.27.05.2025 | 2:49 min
EU-Länder fordern Erlaubnis für die Budapest Pride
Die Regierung in Budapest reagierte mit dem Schreiben auf eine öffentliche Erklärung diplomatischer und kultureller Vertretungen von 33 Ländern von Anfang der Woche zur Unterstützung der Veranstaltung. Fünf der 27 EU-Mitgliedstaaten - Italien, Kroatien, die Slowakei, Rumänien und Bulgarien - hatten sich der Erklärung nicht angeschlossen.
Bei Pride-Paraden demonstrieren Menschen für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, Trans- und queeren Menschen (LGBTQ).
In Ungarn regiert seit 2010 der Rechtspopulist Viktor Orban mit zunehmend autokratischen Methoden. Seine Regierung und die Regierungsmehrheit im Parlament diskriminieren Homosexuelle, Transsexuelle und andere sexuelle Minderheiten.
Die Pride findet seit 30 Jahren in Budapest statt.
Die Abkürzung LGBTQIA+ ist ein Begriff, um die verschiedenen sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten zu umfassen. Aktuelle News und Hintergründe zur LGBTQIA+-Bewegung.