Trumps Steuergesetz: US-Demokraten lassen 940 Seiten vorlesen

Kritik an Trumps Steuerplänen:US-Demokraten lassen 940 Seiten Gesetz vorlesen

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Trumps Steuergesetz hat eine erste Hürde im US-Senat überwunden. Die Demokraten kritisierten, dass der Inhalt nicht öffentlich ist - und lassen daher nun alle 940 Seiten vorlesen.

Der demokratische Fraktionsführer Charles Schumer spricht sich im US-Kapitol gegen das neue Steuergesetz aus
Der demokratische Fraktionsführer Chuck Schumer sprach sich vor der Debatte im Senat in einer Pressekonferenz gegen Trumps Steuergesetz aus.
Quelle: AFP

In den USA wollen die Republikaner im US-Senat das umfassende Steuer- und Ausgabengesetz von US-Präsident Donald Trump vorantreiben. Trotz zweier Gegenstimmen aus den eigenen Reihen schafften es seine Republikaner in der Nacht auf Sonntag, die offizielle Debatte mit 51 zu 49 Stimmen zu eröffnen.
Allerdings bekamen sie vom führenden Demokraten im Senat, Chuck Schumer, ein paar Steine in den Weg gelegt. Schumer erklärte, dass die Demokraten die Verlesung des gesamten 940 Seiten langen Entwurfs von Trumps "One Big Beautiful Bill" ("Ein großes schönes Gesetz") im Senat forderten. Die Verlesung läuft gerade.
Bildcollage von Donald Trump und Elon Musk
Musk und Trump - erst Verbündete, nun Rivalen? War ihr Streit, entfacht von einem Steuergesetz, nur die erste Runde in einem Machtkampf um Einfluss auf Wirtschaft, Social Media, Politik und sogar das All?17.06.2025 | 43:53 min
"Die Republikaner wollen Amerika nicht sagen, was in dem Gesetzentwurf steht. Also zwingen die Demokraten sie jetzt, dass es von Anfang bis Ende im Plenum vorgelesen wird", schrieb Schumer auf X. "Wir werden die ganze Nacht hier sein, wenn das nötig ist, um es zu lesen."

Posting von Schumer bei X

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Trumps Steuergesetz: Elon Musk kritisiert erneut die Pläne

Die Demokraten lehnen den Gesetzentwurf mit der Begründung ab, dass die Steuersenkungen den Wohlhabenden zugutekämen - auf Kosten von Sozialprogrammen, auf die sich Amerikaner mit geringerem Einkommen verlassen.
US-Präsident Donald Trump (r) schüttelt die Hand von seinem Berater Elon Musk während einer Pressekonferenz im Oval Office des Weißen Hauses
Trump und Elon Musk liefern sich in den USA einen öffentlichen Schlagabtausch – es geht um Steuerentlastungen und die wachsenden Schulden.06.06.2025 | 1:36 min
Kritik zum Gesetz kam am Samstag auch wiederholt von Trumps ehemaligen Berater Elon Musk. Er nannte den Gesetzesentwurf "völlig verrückt und zerstörerisch".

Der jüngste Gesetzesentwurf des Senats wird Millionen von Arbeitsplätzen in Amerika vernichten und unserem Land immensen strategischen Schaden zufügen!

Elon Musk bei X

Der Demokrat Cory Booker im US-Senat in Washington D.C.
Anfang April hat der Demokrat Cory Booker den Kurs von US-Präsident Trump in einer 25 Stunden langen Rede kritisiert. Es war die längste Rede, die je im US-Senat gehalten wurde. 02.04.2025 | 0:22 min

US-Präsident: Zulassung zur Debatte "großartiger Sieg"

Trotz Gegenstimmen, auch aus den eigenen Reihen, feierte Trump die Zulassung des Entwurfs zur Debatte als "großartigen Sieg". Das Repräsentantenhaus hat den Gesetzentwurf bereits abgesegnet.
Trump will mit der "Big Beautiful Bill" einige seiner zentralen Wahlversprechen umsetzen. So sollen Steuererleichterungen aus seiner ersten Amtszeit in Höhe von 4,5 Billionen Dollar (3,84 Billionen Euro) verlängert werden. Zudem sollen die Steuern auf Trinkgelder gestrichen und zusätzliche Milliardenbeträge für die Verteidigung sowie für den Kampf gegen illegale Einwanderung freigegeben werden.
SGS Theveßen
Das Oberste US-Gericht hat Trump gestärkt und Bundesrichter in die Schranken gewiesen, die ihn zuletzt mehrfach gestoppt hatten. ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen berichtet.27.06.2025 | 1:25 min

Analysten erwarten steigende Staatsverschuldung

Um diese Ausgaben gegenzufinanzieren, soll das staatliche Krankenversicherungsprogramm Medicaid zusammengestrichen werden. Auch beim wichtigsten staatlichen Programm für Lebensmittelhilfen soll drastisch gespart werden.
Analysten schätzen, dass die im vergangenen Monat vom Repräsentantenhaus verabschiedete Version die Staatsverschuldung der USA von 36,2 Billionen Dollar um etwa drei Billionen Dollar erhöhen würde. Das Weiße Haus erklärte dagegen, das jährliche Defizit werde um 1,4 Billionen Dollar reduziert.
Quelle: Reuters, AFP

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