US-Präsidialamt:Friedensnobelpreis: Trump geht leer aus - Kritik aus den USA
Trump hatte auf ihn gehofft - doch er ging leer aus: Der Friedensnobelpreis ging an die venezolanische Politikerin Machado. Das US-Präsidialamt kritisierte die Entscheidung.
Trump hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, man möge ihm den Nobelpreis zusprechen.
Quelle: ImagoDas US-Präsidialamt hat die Vergabe des Friedensnobelpreises an die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado anstelle von US-Präsident Donald Trump kritisiert. Das Nobelkomitee habe bewiesen, dass es die Politik über den Frieden stelle, schrieb der Sprecher des Weißen Hauses, Steven Cheung, auf der Online-Plattform X.
X-Post von Steven Cheung
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"Präsident Trump wird weiterhin Friedensabkommen schließen, Kriege beenden und Leben retten", erklärte Cheung weiter. "Er hat das Herz eines Menschenfreundes, und es wird niemals jemanden wie ihn geben, der allein durch die Kraft seines Willens Berge versetzen kann", fügte er mit Blick auf Trump hinzu.
Putin: Trump leistet viel für den Frieden
Auch der russische Präsident Wladimir Putin betonte, dass Trump "viel für den Frieden" leiste. Als Beispiel nannte der Kremlchef den Waffenstillstand im Gazastreifen. Er betonte zugleich, dass er nicht derjenige sei, der darüber entscheide, ob Trump einen solchen Preis verdiene.
Das norwegische Nobelkomitee hatte den Preis am Freitag Machado für ihren Einsatz für Demokratie in ihrem Land zuerkannt.
Die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado bekommt den Friedensnobelpreis 2025 und wird damit für ihren Einsatz für die Demokratie ausgezeichnet.
10.10.2025 | 1:29 minTrump betonte Anspruch auf Preis
Der Friedensnobelpreis gilt gemeinhin als wichtigste politische Auszeichnung der Erde. US-Präsident Trump hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, man möge ihm den Preis zusprechen. Unter anderem bei seiner Ansprache vor der UN-Vollversammlung Ende September in New York, führte er an, innerhalb von nur sieben Monaten sieben Kriege beendet zu haben. Dabei sagte er:
Jeder sagt, dass ich den Friedensnobelpreis für jede einzelne dieser Errungenschaften bekommen sollte.
US-Präsident Donald Trump vor der UN im September
Noch dazu konnte Trump in dieser Woche einen ersten Durchbruch bei den indirekten Verhandlungen zur Beilegung des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas verkünden. Das dürfte ihn in seinen Ambitionen weiter bestärkt haben.
Unterstützt wurde er von Äußerungen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Israels Präsidenten Izchak Herzog, die beide erklärten, dass Trump für seine Vermittlertätigkeit den Nobelpreis verdient habe.
"Sie haben ihn verdient." Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Donald Trump für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
08.07.2025 | 1:59 minWas gegen Trump sprach
Experten glaubten vorab jedoch nicht an eine Preisvergabe an Trump - auch weil ihrer Ansicht nach keiner der sieben von ihm genannten Konflikte wirklich nachhaltig gelöst worden ist. Auch bei Trumps Plan für Gaza ist trotz des Durchbruchs unklar, ob er dauerhaften Frieden bringen wird.
Erstmals seit Jahren gibt es Hoffnung auf Frieden. Israel zieht Truppen aus Gaza ab, wie es der US-Friedensplan vorsieht. 200 US-Soldaten sollen die Waffenruhe absichern.
10.10.2025 | 1:36 minKritiker halten Trump zudem vor, die regelbasierte internationale Zusammenarbeit auf Basis multilateraler Verträge, Abkommen und Werte zu untergraben.
Gegen Trump sprach außerdem die Nominierungsfrist: Die lief Ende Januar ab - zu dem Zeitpunkt war Trump erst elf Tage offiziell im Amt. Es könne also rein aus verfahrenstechnischen Gründen durchaus sein, dass der Name Trump beim Nobelkomitee in diesem Jahr gar nicht als Nominierter vorgelegen habe, sagte Haggag.
ZDFheute Infografik
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Chance im nächsten Jahr?
Ob der US-Präsident im nächsten Jahr eine Chance haben könnte? "Das ist sicherlich möglich", sagte der Sipri-Direktor. Der gerade verkündete Gaza-Deal sei zweifelsohne eine große Errungenschaft. "Aber Frieden ist das noch lange nicht. Vieles hängt davon ab, was jetzt passiert", sagte er.
Es gebe noch zahlreiche Herausforderungen und offene Fragen, unter anderem die Linderung der katastrophalen Lage der Menschen in Gaza oder zur Entwaffnung der Hamas.
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