Jerusalem: Sechs Tote bei Schussangriff auf Bushaltestelle

Israel droht mit harter Reaktion:Anschlag in Jerusalem: Tote und Verletzte

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Bei einem Schusswaffenangriff in Jerusalem sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Die Hamas bezeichnet die Tat als "heldenhaft". Israel kündigt harte Konsequenzen an.

Schusswaffenangriff in Jerusalem

Bei einem Anschlag in Jerusalem sind sechs Menschen getötet und mehrere teils schwer verletzt worden. Die beiden Angreifer wurden erschossen.

08.09.2025 | 0:18 min

Beim Anschlag zweier Palästinenser in Jerusalem sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Fünf Männer und eine Frau kamen nach Krankenhausangaben und laut Sanitätern ums Leben. Rund zehn weitere Menschen wurden verletzt, darunter mehrere schwer.

Nach Angaben der Polizei eröffneten die Angreifer das Feuer an einer Bushaltestelle an einer Kreuzung in dem von Israel annektierten Ost-Jerusalem. "Ein Sicherheitsbeamter und ein Zivilist am Tatort reagierten sofort, erwiderten das Feuer und neutralisierten die Angreifer", erklärte die Polizei. Ein Polizeisprecher sagte im israelischen Fernsehen, die Tat sei von zwei Angreifern verübt worden.

Displaced Palestinians fleeing northern Gaza carry their belongings along the coastal road toward southern Gaza, Saturday, Sept. 6, 2025.

Israels Armee intensiviert ihre Offensive in Gaza und hat auch Hochhäuser bombardiert. Die Bevölkerung von Gaza-Stadt wurde per Flugblatt aufgerufen, das Gebiet zu evakuieren.

06.09.2025 | 2:18 min

Hamas spricht von "heldenhafter Operation"

Die Hamas lobte den tödlichen Terroranschlag als "heldenhafte Operation" und erklärte, bei den Angreifern handele es sich um zwei militante Palästinenser. Die Attacke sei eine "Reaktion auf die Verbrechen der Besatzung und den Völkermord an unserem Volk", so die palästinensische Terrororganisation.

Die Hamas übernimmt keine Verantwortung für den Anschlag, ruft jedoch laut dem Nachrichtenportal "The Times of Israel" die Palästinenser im Westjordanland dazu auf, "die Konfrontation mit der Besatzung und ihren Siedlern zu eskalieren". Der Anschlag war der schlimmste seit Oktober 2024, als zwei Palästinenser aus dem Westjordanland in einer Stadtbahn in Tel Aviv das Feuer eröffneten, sieben Menschen töteten und viele weitere verletzten.

Israel durchkämmt nach Anschlag Palästinenserdörfer

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hielt nach dem Anschlag eine Sicherheitsberatung ab und besuchte den Ort des Anschlags. Sicherheitskräfte seien auf der Jagd nach mutmaßlichen Helfern der Attentäter, sagte Netanjahu.

Wir werden jeden erreichen, der ihnen geholfen und sie ausgesandt hat, und wir werden noch härtere Schritte ergreifen.

Benjamin Netanjahu, israelischer Ministerpräsident

Als Reaktion auf den Anschlag hat Israels Armee mehrere palästinensische Dörfer am Stadtrand von Ramallah eingekesselt. Sie suche das Gebiet nach möglichen Komplizen ab, teilte ein Militärsprecher mit. Die beiden Angreifer, die am Morgen in einem Passagierbus das Feuer eröffnet hatten, sollen den Angaben zufolge aus den Dörfern Qubeibeh und Qatanna stammen.

Treffen von Angehörigen der Hamas-Geiseln bei Außenminister Wadephul im Juli 2025 in Berlin.

Noch immer befinden sich auch sieben deutsche Staatsbürger in den Händen der Hamas. Mit grausamen Videos versuchen die Terrororganisationen, den Druck auf Israel zu erhöhen.

02.09.2025 | 9:24 min

Unterdessen forderte der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich als Reaktion auf die jüngste Bluttat eine Auflösung der Palästinensischen Autonomiebehörde. Sie müsse "von der Landkarte verschwinden, und die Dörfer, aus denen die Terroristen kamen, sollten wie Rafah und Beit Hanun aussehen", sagte er mit Blick auf weitgehend zerstörte Ortschaften im Gazastreifen.

Herzog: Israel kämpft gegen das "absolut Böse"

Israels Präsident Isaac Herzog sprach in einem Social-Media-Beitrag von einem "schmerzhaften und schwierigen Morgen". Er sprach den Familien der ermordeten Opfer sein Beileid aus und wünschte den Verletzten vollständige Genesung.

X-Post von Isaac Herzog

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"Unschuldige Bürger, Kinder und Erwachsene, wurden in einem Bus auf den Straßen einer Stadt kaltblütig von bösartigen Terroristen ermordet und verletzt", so das Staatsoberhaupt.

Der schockierende Angriff erinnert uns immer wieder daran, dass wir gegen das absolut Böse kämpfen.

Isaac Herzog, Israels Präsident

Der Tatort liegt im Viertel Ramot, einem Teil Jerusalems, den Israel im Sechs-Tage-Krieg 1967 erobert und später annektiert hat. Die Vereinten Nationen und die meisten Länder haben dies nicht anerkannt.

Quelle: dpa, AFP, AP, KNA

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