Syrien nach Assad: "Probleme für Kinder nach wie vor gravierend"

Hilfsorganisation Save the Children:Syrien: "Probleme für Kinder sind nach wie vor gravierend"

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Gerade für syrische Kinder ist die Situation auch ein Jahr nach dem Sturz Assads prekär. Es sei eine Riesenaufgabe, so der Geschäftsführer von Save the Children Deutschland im ZDF.

Syrische Kinder laufen am 29. 10. 2025 durch die Trümmer zerstörter Gebäude in Daraya am Stadtrand von Damaskus.

Syrische Kinder brauchten Standards - "Schulbildung, Gesundheitsversorgung" und mehr, sagt Florian Westphal. Syrien benötige "mehr Unterstützung".

08.12.2025 | 4:31 min

Ein Jahr nach dem Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad ist vor allem die Lage von Kindern in dem Land Helfern zufolge prekär. Der Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, Florian Westphal, sagte im ZDF-Morgenmagazin:

Die Probleme insbesondere für Kinder sind nach wie vor gravierend.

Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland

90 Prozent der Kinder lebten mit ihren Familien unter der Armutsgrenze, das seien weniger als zwei Euro pro Person pro Tag, so Westphal.

Syrien

Zwei Syrer, die zur Zeit Assads im türkischen Exil lebten und kurz nach seiner Flucht nach Syrien zurückkehrten, sprechen über die aktuellen Aussichten für Rückkehrer und für den Wiederaufbau.

08.12.2025 | 2:43 min

Syrien nach Assad: Organisation mahnt bei Rückkehrern

Viele Mädchen und Jungen seien daher gezwungen, zu arbeiten, zweieinhalb Millionen Kinder könnten nicht in die Schule gehen. Außerdem sei Mangelernährung ein großes Problem, insbesondere von den kleinsten Kindern.

Insgesamt sei in Syrien nach dem Bürgerkrieg von 2011 bis 2024 viel Zerstörung zu sehen, etwa in der Gesundheitsversorgung und im Bildungswesen. Mit Blick auf die Debatte über die Rückkehr von Syrerinnen und Syrern, die derzeit in Deutschland sind, sagte Westphal, dass Syrien in der Phase der Stabilisierung und des Wiederaufbaus nicht überlastet werden dürfe. Es müsse darum gehen, und es sei auch im deutschen Interesse, dass die Bevölkerung dort gut leben könne, bevor man Menschen dazu dränge, zurückzukehren.

Najah Mardini und Naila al-Abbasi, die Mutter und Schwester der inhaftierten syrischen ehemaligen nationalen Schachmeisterin Rania al-Abassi, halten ein Familienfoto von Rania hoch.

Tausende Kinder verschwanden unter Assads Regime. Viele wurden verschleppt, ihre Eltern suchen bis heute. In Syrien kämpfen Eltern um Aufklärung, Wahrheit und das Wiedersehen mit ihren Kindern.

08.10.2025 | 6:30 min

Save the Children sorgt für Nothilfe, Bildung, Gesundheitsversorgung

Save the Children lege in Syrien den Fokus auf Nothilfe. Zum Beispiel werde dafür gesorgt, dass arbeitende Kinder zum Teil das erste Mal Zugang zu Bildung erhielten. Auch gehe es um Gesundheitsversorgung, etwa um Impfprogramme. Hinzu komme, dass viele Mädchen und Jungen traumatisiert seien. Angesichts der Lage allgemein betonte Westphal:

Es ist eine Riesenaufgabe.

Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland

Viel hänge von den Menschen selbst ab, aber Syrien brauche Nothilfe, auch aus Deutschland.

Quelle: KNA
Über dieses Thema berichtete das ZDF-Morgenmagazin am 08.12.2025 ab 05:30 Uhr.   
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