Anschlag in Sydney: Attentäter wegen 15-fachen Mordes angeklagt

Wegen 15-fachen Mordes und Terror:Anschlag in Sydney: Todesschütze angeklagt

|

In Australien haben die Behörden Anklage gegen den Überlebenden der beiden mutmaßlichen Attentäter erhoben. Er muss sich wegen 15-fachen Mordes am Bondi Beach verantworten.

Nach Angriff am Bondi Beach

Drei Tage nach dem Anschlag in Sydney ist ein Attentäter angeklagt worden, unter anderem wegen Terrorismus und 15-fachen Mordes. Das erste Todesopfer wurde unterdessen beerdigt.

17.12.2025 | 0:29 min

Drei Tage nach dem Anschlag auf ein jüdisches Fest am Bondi Beach in Sydney ist der Überlebende der beiden Todesschützen wegen 15-fachen Mordes angeklagt worden. Insgesamt werden ihm 59 Tatbestände zur Last gelegt. Dazu zählt auch der Vorwurf, eine terroristische Tat begangen zu haben, wie die Polizei im australischen Bundesstaat New South Wales mitteilte.

Todesschütze verweigert Aussage bislang

Den Polizeiangaben zufolge wird dem 24-Jährigen auch Körperverletzung mit Tötungsabsicht in 40 Fällen vorgeworfen. Zudem soll er Sprengsätze in oder nahe einem Gebäude angebracht haben.

Die Ermittler hoffen, dass der Mann aussagen und neue Erkenntnisse zu den Hintergründen des Anschlags in Australien mit 15 Todesopfern liefern wird.

Der australische Premierminister Anthony Albanese spricht während einer Pressekonferenz im Parlamentsgebäude in Canberra zu den Medien.

Australiens Premier Albanese hat nach dem Anschlag am Bondi Beach Mängel im Kampf gegen Antisemitismus eingeräumt. Er kündigte schärfere Gesetze gegen Hassprediger und Hetze an.

18.12.2025 | 0:23 min

Laut der Zeitung "The Sydney Morning Herald" verweigert der schwerverletzt im Krankenhaus liegende Attentäter bislang die Aussage.

Er war am Tatort von Sicherheitskräften angeschossen und festgenommen worden. Am Dienstag war der 24-Jährige aus dem Koma erwacht. Er und sein Vater hatten während des jüdischen Lichterfests Chanukka am Sonntag das Feuer auf eine feiernde Menge am Strand eröffnet. Der Vater wurde von der Polizei erschossen.

Erstes Terroropfer beerdigt

In den Morgenstunden wurde das erste der 15 Todesopfer beerdigt. Die Trauerfeier für Rabbi Eli Schlanger fand im jüdischen Gemeindezentrum Chabad of Bondi statt - rund einen Kilometer vom Ort des Anschlags entfernt. Der 41-Jährige war laut Medienberichten Vater von fünf Kindern, darunter ein Neugeborenes. Zu seiner Trauerfeier kamen viele politische Gäste, darunter der ehemalige Premierminister Scott Morrison.

Noch immer werden 17 Verletzte im Krankenhaus behandelt. Fünf von ihnen befanden sich am Mittag (Ortszeit) in kritischem Zustand, vier davon waren stabil, wie die lokalen Gesundheitsbehörden mitteilten. Unklar blieb, ob der überlebende Attentäter dabei eingerechnet wurde.

Symbolbild Islamischer Staat Ideologie

Die Attentäter von Sydney sollen der Terrororganisation IS nahegestanden haben, so die Behörden in Australien. Welche Netzwerke der IS weltweit hat – Analyse bei ZDFheute live.

16.12.2025 | 17:02 min

Die Behörden gehen bei der Tat von einem antisemitischen Terroranschlag aus. Mittlerweile gilt als gesichert, dass beide Täter Verbindungen zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hatten. Im Auto des Sohnes wurden laut Behörden mehrere Sprengsätze und zwei selbstgemachte IS-Flaggen gefunden.

Attentäter schon mal im Visier der Behörden

Nach Angaben von Premierminister Anthony Albanese hatte der Inlandsgeheimdienst den damaligen Teenager vor sechs Jahren wegen Verbindungen zu einer Terrorzelle des IS in Sydney überprüft. In australischen Medien wurde die Frage aufgeworfen, warum dem Vater 2023 eine Waffenlizenz erteilt wurde, obwohl der Sohn vorher ins Visier von Anti-Terror-Ermittlern geraten war.

Menschen trauern um die Opfer der Schießerei am Bondi Beach in Sydney, Australien, am 15. Dezember 2025.

Nach dem antisemitischen Angriff in Sydney steht das Land unter Schock. Ermittler prüfen mögliche Verbindungen der Tatverdächtigen zu Extremisten.

15.12.2025 | 2:41 min

Inzwischen ist bekannt, dass die beiden Attentäter kurz vor dem Anschlag für einen Monat auf den Philippinen waren. Auf der Insel Mindanao erhielten sie nach Recherchen australischer Medien eine "militärähnliche Ausbildung". Der IS ist auf den Philippinen über lokale dschihadistische Gruppen aktiv. Laut dem philippinischen Präsidentenbüro gibt es keine Beweise, dass das Land für ein "militärmäßiges" Training genutzt wurde.

Der Anschlag in Australien hatte weltweit großes Entsetzen ausgelöst. Die geplanten Silvesterfeierlichkeiten am Bondi Beach wurden abgesagt.

Quelle: dpa
Über dieses Thema berichtete die Sendung ZDFheute Xpress am 17.12.2025 ab 09:00 Uhr.

Mehr zum Anschlag in Sydney

  1. Screenshots vom Attentat am Bondi Beach als ein Mann einen der beiden Angreifer entwaffnet und überwältigt.
    Faktencheck

    Tödliche Schüsse am Bondi Beach:Diese Falschinformationen kursieren zur Attacke in Sydney

    von Katja Belousova
    mit Video2:41

  2. Trauernde versammeln sich am Bondi Pavilion um Blumengestecke, um der Opfer des Bondi Beach-Massakers in Sydney zu gedenken.
    Interview

    Von IS inspirierter Terror in Australien:Experte Schindler: "Überraschende" Versäumnisse der Behörden

    mit Video17:02

  3. Nach Angriff am Bondi Beach

  4. Sydney: Bürgerheld entwaffnet Angreifer bei Schießerei am Bondi Beach.

    Vater des Helden von Bondi Beach:"Mein Sohn hat den Drang, Menschen zu beschützen"

    Video1:05