Krieg im Sudan: Miliz tötet wohl Zivilisten und zerstört Dörfer

Krieg im Sudan:RSF-Miliz tötet offenbar viele Zivilisten

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Laut Aktivisten wurden im Sudan zahlreiche Menschen getötet und vertrieben, als die RSF-Miliz ganze Dörfer angriff und zerstörte. Im Sudan tobt seit zwei Jahren ein blutiger Krieg.

Ein Soldat der Rapid Support Forces (RSF) auf seinem Fahrzeug während einer Kundgebung eines militärisch unterstützten Stammes in der sudanesischen Provinz Ost-Nil
Kämpfer der RSF-Miliz im Sudan töteten laut Aktivisten mehr als 200 Menschen.
Quelle: AP

Bei einem von der RSF-Miliz im Sudan verübten Massaker sind laut Aktivisten mehr als 200 Menschen getötet worden. Wie die Organisation Emergency Lawyers berichtet, wurden bei den Angriffen am Wochenende im Bundesstaat Nord-Kordofan Dörfer niedergebrannt und die Bewohner getötet.
Die Organisation dokumentiert Gräueltaten in dem Konflikt. Nach Angaben der Aktivisten sind unter den Getöteten auch Frauen und Kinder. Zudem berichtet Emergency Lawyers von mindestens 46 getöteten Zivilisten im Dorf Um Garfa, das ebenfalls in Nord-Kordofan liegt, durch die paramilitärische RSF-Miliz.
Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. In dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Krieg im Sudan werden den Konfliktparteien immer wieder schwere Verbrechen vorgeworfen.
Sudanesische Flüchtlingsfrauen reagieren an einem Sammelpunkt für Busse, die für ihre freiwillige Rückkehr aus Ägypten in den Sudan vorgesehen sind, in Kairo, Ägypten, 12. April 2025 (herausgegeben am 14. April 2025). Täglich fahren zwischen 30 und 40 Busse von verschiedenen Punkten der ägyptischen Hauptstadt mit rund 1.500 Passagieren von der Grenze zum Sudan ab, laut Angaben lokaler Verkehrsunternehmen. Sudanesische Flüchtlinge kehren nach und nach in ihr Land zurück, nachdem die sudanesische Armee die Kontrolle über die Hauptstadt Khartum von paramilitärischen Kämpfern der Rapid Support Forces (RSF) zurückerobert hat.
Vor zwei Jahren begann der Bürgerkrieg im Sudan. Die Kämpfe zwischen den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) und der sudanesischen Armee halten an. 15.04.2025 | 2:39 min

UN: Mehr als 3.000 Menschen auf der Flucht

Das angegriffene Dorf Um Garfa liegt den Aktivisten zufolge etwa 90 Kilometer nördlich von Bara, einer Stadt, die derzeit unter der Kontrolle der RSF steht und in der es kürzlich zu heftigen Zusammenstößen zwischen RSF-Kämpfern und der Armee gekommen war. Das Dorf liegt zudem an einer wichtigen Straße in die Hauptstadt Khartum, welche die Armee im März zurückerobert hatte. Die RSF versucht seitdem, Gebiete in anderen Teilen des Landes einzunehmen.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen hatte am Sonntag mitgeteilt, dass die zunehmenden Kämpfe in der Region mehr als 3.000 Menschen zur Flucht aus mehreren Dörfern gezwungen hätten. Viele hätten in der Umgebung von Bara Zuflucht gesucht, erklärte die UN-Organisation. Die Armee startete in den vergangenen Wochen mehrere Offensiven, um die Kontrolle über Bara wieder zurückzugewinnen.
Flüchtlinge aus dem Sudan warten nach der Überquerung der Grenze in den Südsudan auf einen Transport in das Transitlager der grenznahen Stadt Renk.
Auch durch den andauernden Bürgerkrieg im Sudan steigen die Zahlen der Flüchtlinge weiter an. Viele suchen in Ägypten Schutz. 20.06.2025 | 1:42 min

Blutiger Machtkampf im Sudan seit zwei Jahren

Die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo liefern sich im Sudan seit mehr als zwei Jahren einen blutigen Machtkampf. Der Norden und der Osten des Landes sind weitestgehend unter der Kontrolle der Militärregierung, die RSF kontrolliert große Gebiete des Südens und fast die komplette westliche Region Darfur.
Nach Angaben der UNO wurden in dem Konflikt schon zehntausende Menschen getötet, 13 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die EU spricht von 15 Millionen Vertriebenen. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Quelle: AFP, epd
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