Kämpfer der RSF-Miliz im Sudan töteten laut Aktivisten mehr als 200 Menschen.
Quelle: AP
Bei einem von der RSF-Miliz im
Sudan verübten Massaker sind laut Aktivisten mehr als 200 Menschen getötet worden. Wie die Organisation Emergency Lawyers berichtet, wurden bei den Angriffen am Wochenende im Bundesstaat Nord-Kordofan Dörfer niedergebrannt und die Bewohner getötet.
Die Organisation dokumentiert Gräueltaten in dem Konflikt. Nach Angaben der Aktivisten sind unter den Getöteten auch Frauen und Kinder. Zudem berichtet Emergency Lawyers von mindestens 46 getöteten Zivilisten im Dorf Um Garfa, das ebenfalls in Nord-Kordofan liegt, durch die paramilitärische RSF-Miliz.
Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. In dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Krieg im Sudan werden den Konfliktparteien immer wieder schwere Verbrechen vorgeworfen.
Vor zwei Jahren begann der Bürgerkrieg im Sudan. Die Kämpfe zwischen den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) und der sudanesischen Armee halten an. 15.04.2025 | 2:39 min
UN: Mehr als 3.000 Menschen auf der Flucht
Das angegriffene Dorf Um Garfa liegt den Aktivisten zufolge etwa 90 Kilometer nördlich von Bara, einer Stadt, die derzeit unter der Kontrolle der RSF steht und in der es kürzlich zu heftigen Zusammenstößen zwischen RSF-Kämpfern und der Armee gekommen war. Das Dorf liegt zudem an einer wichtigen Straße in die Hauptstadt Khartum, welche die Armee im März zurückerobert hatte. Die RSF versucht seitdem, Gebiete in anderen Teilen des Landes einzunehmen.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) der
Vereinten Nationen hatte am Sonntag mitgeteilt, dass die zunehmenden Kämpfe in der Region mehr als 3.000 Menschen zur Flucht aus mehreren Dörfern gezwungen hätten. Viele hätten in der Umgebung von Bara Zuflucht gesucht, erklärte die UN-Organisation. Die Armee startete in den vergangenen Wochen mehrere Offensiven, um die Kontrolle über Bara wieder zurückzugewinnen.
Auch durch den andauernden Bürgerkrieg im Sudan steigen die Zahlen der Flüchtlinge weiter an. Viele suchen in Ägypten Schutz. 20.06.2025 | 1:42 min
Blutiger Machtkampf im Sudan seit zwei Jahren
Die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo liefern sich im Sudan seit mehr als zwei Jahren einen blutigen Machtkampf. Der Norden und der Osten des Landes sind weitestgehend unter der Kontrolle der Militärregierung, die RSF kontrolliert große Gebiete des Südens und fast die komplette westliche Region Darfur.
Nach Angaben der UNO wurden in dem Konflikt schon zehntausende Menschen getötet, 13 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die EU spricht von 15 Millionen Vertriebenen. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Quelle: AFP, epd