Polizeigewalt gegen Schwarze: Keine Ermittlungen mehr in den USA

Polizeigewalt gegen Schwarze:USA: Keine Ermittlungen mehr gegen Polizisten

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Die US-Regierung stellt die Ermittlungen in mehreren Fällen mutmaßlich rassistischer Polizeigewalt gegen Schwarze ein. Anwälte getöteter Afroamerikaner reagierten entsetzt.

Menschen protestieren am 21. Mai 2025 am „Day of Resistance“ der Organisation Black Lives Matter-LA in Los Angeles.
Die "Black Lives Matter"-Bewegung kämpft gegen rassistische Polizeigewalt in den USA, wie etwa im Fall des getöteten George Floyd. Die Regierung von Donald Trump hat jetzt Ermittlungen in ähnlichen Fällen eingestellt.
Quelle: AFP

Fast fünf Jahre nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch Polizeigewalt will die US-Regierung von Präsident Donald Trump Ermittlungen gegen Polizisten in ähnlichen Fällen einstellen. Das Justizministerium kündigte am Mittwoch in Washington an, es wolle Polizisten in Louisville im Bundesstaat Kentucky entlasten sowie in Minneapolis in Minnesota. Ihnen sei fälschlicherweise von Schwarzen "vorsätzliche Diskriminierung" unterstellt worden.
Vorwürfe gegen Polizeikräfte in Memphis und vier weiteren Städten kämen ebenfalls auf den Prüfstand.
Ausstellung "Twin Flames: The George Floyd Uprising from Minneapolis to Phoenix".
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Anwälte getöteter Afroamerikaner reagierten entsetzt auf die geplante Einstellung der Verfahren. Der Rechtsvertreter Ben Crump sprach von einer "Ohrfeige" für die Familie Floyds und andere Opfer von Polizeigewalt. Er werde weiter für Gerechtigkeit kämpfen.

Tod von George Floyd sorgte 2020 für Proteste

Trump hatte nach seiner Wiederwahl im Januar den Schriftzug "Black Lives Matter" (Das Leben von Schwarzen zählt) nahe dem Weißen Haus in Washington entfernen lassen. Er war dort nach den landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod George Floyds angebracht worden. 
Black Lives Matter Trump
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Floyd war im Mai 2020 an den Folgen eines brutalen Einsatzes in Minneapolis gestorben. Ihm wurde von dem weißen Polizisten Derek Chauvin mehr als neun Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt. Der Polizist wurde deshalb im Juni 2021 zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Seit der Wiederwahl Trumps gibt es Spekulationen, er könne Chauvin begnadigen.
Quelle: AFP

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