Trump stellt US-Militär auf "alte Kriegszeiten" ein

Rede vor hochrangigen Generälen:Trump stellt US-Militär auf "alte Kriegszeiten" ein

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Mit scharfen Worten gegen Gleichstellungsprogramme kündigt US-Präsident Donald Trump eine ideologische Wende im US-Militär an. Gleichzeitig fordert er den Friedensnobelpreis.

US-Präsident Donald Trump spricht am 30. September 2025 vor hochrangigen Militärangehörigen auf der Marine Corps Base Quantico in Quantico, Virginia.

US-Präsident Donald Trump spricht vor hochrangigen Militärangehörigen auf der Marine Corps Base Quantico in Virginia.

Quelle: afp

US-Präsident Donald Trump hat die US-Streitkräfte auf eine neue Linie eingeschworen - und zugleich erneut den Friedensnobelpreis für sich und die Vereinigten Staaten beansprucht. Bei einem Auftritt auf dem Militärstützpunkt Quantico in Virginia kündigte er gemeinsam mit Verteidigungsminister Pete Hegseth an, Programme für Gleichstellung und Antidiskriminierung im Militär rückgängig zu machen.

Claudia Bates im Schaltgespräch mit der heute

In Quantico ordnen Trump und Verteidigungsminister Hegseth eine ideologische Kehrtwende der US-Armee vor führenden Militärs an. Claudia Bates berichtet vor Ort.

30.09.2025 | 1:11 min

Hegseth sprach von "Jahrzehnten des Niedergangs", die nun beendet würden. Maßnahmen wie Beförderungen nach Geschlecht oder Hautfarbe bezeichnete er als "ideologischen Müll". Sollte es dadurch weniger Frauen in Kampfaufgaben geben, "dann sei es so", sagte der Pentagonchef. Trump betonte: "Wir erwecken den Kriegergeist neu." Er stellte die Armee auf "alte Kriegszeiten" ein und erinnerte an die Siege der USA in beiden Weltkriegen.

Wir haben nur gewonnen, und dann sind wir auf gewisse Weise 'woke' geworden.

Donald Trump, US-Präsident

Im Zuge der Änderungen hatte Trump schon das US-Verteidigungsministerium in "Kriegsministerium" umbenennen lassen.

Mehrere Demosntranten sitzen in Portland, USA vor einem Gebäude der Migrationsbehörde mit Schildern in der Hand auf der Straße.

Trump will in Portland das US-Militär stationieren - dagegen sind zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen. Die demokratische Gouverneurin von Oregon sprach von "Machtmissbrauch".

28.09.2025 | 0:24 min

Kritiker sehen den Kurswechsel als weiteren Schritt, das traditionell überparteiliche Militär politisch zu instrumentalisieren. Trump setzt Streitkräfte zunehmend auch im Inland ein - etwa gegen Demonstrationen in von Demokraten regierten Städten. Zuletzt ordnete er den Einsatz der Nationalgarde in Portland im Bundesstaat Oregon an, offiziell wegen Protesten gegen die Einwanderungsbehörde ICE. Stadt und Bundesstaat gehen juristisch dagegen vor.

Trump beansprucht Friedensnobelpreis für die USA

Parallel beanspruchte Trump den Friedensnobelpreis für die USA. Alles andere wäre "eine Beleidigung", sagte er in Quantico. Persönlich wolle er den Preis nicht, betonte er, vielmehr solle die Auszeichnung das Land ehren. Trump beklagte, dass der Preis oft an "irgendeinen Typen" gehe, "der verdammt noch mal nichts gemacht hat". Möglich sei auch, so spottete er, dass ein Autor geehrt werde, "der ein Buch über die Denkweise von Donald Trump geschrieben hat und was nötig war, um die Kriege zu beenden".

US-Präsident Donald Trump, Mitte links, und der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, Mitte rechts, während eines Abendessens im Blue Room des Weißen Hauses in Washington, DC, USA, am Montag, 7. Juli 2025.

Beim USA-Besuch des israelischen Ministerpräsidenten ging es um Iran und eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen. Außerdem nominierte er Trump für den Friedensnobelpreis.

08.07.2025 | 2:45 min

Der US-Präsident behauptet immer wieder, seit seinem erneuten Amtsantritt im Januar sieben Konflikte beendet zu haben - darunter zwischen Indien und Pakistan, Ägypten und Äthiopien sowie zwischen Serbien und dem Kosovo. Tatsächlich gelten viele dieser Konflikte weiterhin als ungelöst. In den vergangenen Jahren war Trump mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden, unter anderem von Israels Premier Benjamin Netanjahu, der seine Rolle im Gazakonflikt würdigte.

Quelle: AFP

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  1. US-Präsident Donald Trump schüttelt dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu die Hand, nachdem sie am 29. September 2025 auf einer Pressekonferenz im State Dining Room des Weißen Hauses in Washington, DC, USA, gesprochen haben.

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