Generalstreik der Gewerkschaften:Streik in Portugal: Öffentliches Leben teilweise lahmgelegt
Ob Bahn, Schule oder Medizin: Zahlreiche Arbeitnehmer haben am Donnerstag in Portugal die Arbeit niedergelegt. Sie protestieren damit gegen Reformpläne der Regierung.
In Portugal hat ein landesweiter 24-Stunden-Generalstreik begonnen. Beschäftigte protestieren gegen Arbeitsrechtspläne, die laut Gewerkschaften Entlassungen erleichtern könnten.
11.12.2025 | 0:23 minEin Generalstreik hat am Donnerstag den Verkehr und das öffentliche Leben in Portugal teilweise lahmgelegt. Die Lissabonner U-Bahn fuhr seit dem späten Mittwochabend nicht mehr und wird den Betrieb erst am Freitagmorgen wieder aufnehmen.
Auch die portugiesische Bahn und der Betreiber der Stadtbahn in der Metropole Porto kündigten Einschränkungen an. Auswirkungen hatte der Streik zudem auf die öffentliche Verwaltung, den Schulbetrieb und die medizinische Versorgung.
Protest gegen Reformpläne der Regierung in Portugal
Zwei große portugiesische Gewerkschaften, die gemeinsam rund eine Million Arbeitnehmer vertreten, hatten zu dem Generalstreik aufgerufen, um gegen Pläne der Regierung des Mitte-Rechts-Politikers Luis Montenegro für eine Reform des Arbeitsrechts zu protestieren.
Nachdem die Rechtpopulisten bei der Parlamentswahl überraschend stark waren, ist die Bildung einer stabilen Regierung für den konservativen Premier Montenegro umso schwieriger.
04.06.2025 | 2:07 minSie argumentieren, dass Arbeitnehmer dadurch hart erkämpfte Ansprüche verlieren, während die Regierung dagegenhält, die Reform sei nötig, um die portugiesische Wirtschaft agiler zu machen und das Wachstum anzukurbeln.
Es war das erste Mal seit 2013, dass die beiden Gewerkschaften CGTP und UGT zu einem gemeinsamen Streik aufgerufen hatten. Im Laufe des Tages wurden große Protestmärsche erwartet.
Portugals Löhne im EU-Vergleich sehr niedrig
Die vorgeschlagenen Änderungen sehen unter anderem vor, dass Unternehmen Arbeitnehmer leichter entlassen können und dass das Streikrecht in bestimmten Wirtschaftsbereichen abgeschafft wird.
Am Sonntag wird in der Republik gewählt, die wegen der Wohnungskrise große Spannungen erlebt und den Versuch, Migranten dafür verantwortlich zu machen.
16.05.2025 | 2:08 minPortugals Arbeitnehmer gehören zu den am schlechtesten bezahlten in der Europäischen Union. Der durchschnittliche Monatslohn liegt laut dem Nationalen Statistikinstitut bei rund 1.600 Euro brutto. Auch steigende Kosten für Immobilien und die Lebenshaltung setzen den Portugiesen zu.
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Tilo Wagner, Lissabon