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Kürzung der US-Auslandshilfen:Lebensmittelhilfen für Afrika massiv eingeschränkt
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Nach dem Stopp der US-Auslandshilfen kämpft das WFP in Afrika mit den Folgen. Nahrungsmittelbestände neigen sich in vielen Regionen dem Ende. Die Hilfsorganisation der UN warnt.
Der Entzug der Auslandshilfe durch die USA bringt zahlreiche Hilfsorganisationen ins Straucheln.
Quelle: AP
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) schränkt seine Lebensmittelhilfen für krisengeplagte Länder in West- und Zentralafrika infolge von Kürzungen der US-Auslandshilfen drastisch ein.
Die Nahrungsmittelbestände für die meisten betroffenen Staaten könnten um den September herum erschöpft sein - mit der Folge, dass Millionen bedürftiger Menschen dann womöglich ohne jede Nothilfe dastünden, teilte das WFP am Freitag mit. Konkret geht es um sieben Länder in der Region.
WFP-Direktorin: "Wir tun alles in unserer Macht Stehende"
In Mauretanien, Mali und der Zentralafrikanischen Republik, wo die Lebensmittelvorräte den Angaben zufolge voraussichtlich nur noch wenige Wochen reichen dürften, wurden die Hilfsprogramme bereits eingestellt.
In kamerunischen Lagern für nigerianische Flüchtlinge etwa sind die Lieferungen laut dem WFP schon massiv zurückgefahren worden. Vertriebene in Mali hätten überdies seit Juni keine Lebensmittel-Nothilfe mehr erhalten.
"Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um den drängendsten lebensrettenden Maßnahmen Priorität einzuräumen, aber ohne die dringend benötigte Unterstützung unserer Partner schwinden von Tag zu Tag unsere Möglichkeiten, zu reagieren", warnte Margot van der Velden, WFP-Direktorin für die Region, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP.
Wir brauchen eine dauerhafte Finanzierung, um die Versorgung mit Nahrungsmitteln aufrechtzuerhalten und Hoffnung am Leben zu erhalten.
Margot van der Velden, WFP-Direktorin
Entzug der Auslandshilfe durch die USA
Kürzlich hat die US-Regierung die Entwicklungshilfebehörde USAID offiziell aufgelöst. Washington verfolge nicht länger ein auf Wohltätigkeit basierendes Modell der Auslandshilfe, sondern werde sich auf Partnerschaften mit Ländern fokussieren, die "sowohl die Fähigkeit als auch die Bereitschaft zur Selbsthilfe" zeigten, hieß es dazu.
Der Entzug der Auslandshilfe durch die USA bringt zahlreiche Hilfsorganisationen in einer Zeit zunehmender humanitärer Krisen in der Sahelregion und in anderen Teilen Afrikas ins Straucheln.
Warnung vor Auswirkungen auf die Stabilität der gesamten Region
Das WFP benötigt nach eigenen Angaben 494 Millionen Dollar (rund 422 Millionen Euro), um Hilfslieferungen für die zweite Jahreshälfte zu stemmen. Doch seien die Mittel aufgebraucht, sodass derzeit nur die bedürftigsten Gruppen Priorität hätten, im Norden und Zentrum Malis etwa erst kürzlich Vertriebene sowie Kinder unter fünf Jahren.
WFP-Regionaldirektorin Van der Velden warnte vor Auswirkungen auf die Stabilität der gesamten Region. Experten wiesen darauf hin, dass die Lage es Dschihadisten-Gruppen erleichtern könnte, neue Kämpfer aus der notleidenden Bevölkerung zu rekrutieren.
Quelle: AP
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