Japan will das weltgrößte AKW wieder hochfahren

Kashiwazaki-Kariwa:Japan will das weltgrößte AKW wieder hochfahren

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Seit der Katastrophe von Fukushima lag auch das auf der anderen Seite der Insel liegende AKW Kashiwazaki-Kariwa still. Nun soll der erste Reaktor wieder in Betrieb gehen.

Luftbild des Atomkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa

Nach der Atomkatastrophe in Fukushima 2011 hatte Japan alle Reaktoren im Land abgeschaltet. Nun soll das AKW Kashiwazaki-Kariwa wieder hochgefahren werden. Doch es gibt auch Protest.

22.12.2025 | 0:24 min

Japan bereitet rund 15 Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima das Wiederanfahren des ersten von sieben Reaktoren des weltgrößten Atomkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa am Japan-Meer vor.

Das Parlament der Präfektur Niigata stimmte der Entscheidung von Gouverneur Hideyo Hanazumi zu, das AKW wieder hochzufahren. Nach dem Super-GAU in Fukushima im Jahr 2011 infolge eines schweren Erdbebens und gewaltigen Tsunamis waren in Japan alle 54 Reaktoren im Land abgeschaltet worden, einschließlich derer in Kashiwazaki-Kariwa.

Wo liegt das AKW Kashiwazaki-Kariwa?

ZDFheute Infografik

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Erstmals AKW von Fukushima-Betreiber Tepco wieder in Betrieb

Seitdem hat Japan 14 der 33 noch betriebsfähigen Atomreaktoren wieder ans Netz genommen, um sich von importierten fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen.

Kashiwazaki-Kariwa wird nun das erste Atomkraftwerk des Betreibers Tepco sein - jener Konzern, der das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi betrieb. Gegen breiten Widerstand in der Bevölkerung hatte die Atomaufsicht 2017 die Reaktoren 6 und 7 in Kashiwazaki-Kariwa für sicher erklärt. Sie hätten die nach Fukushima verschärften Sicherheitsauflagen erfüllt.

Das zerstörte Kernkraftwerk Fukushima von oben.

Am 11. März 2011 kam es im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zum Super-GAU.

09.03.2021 | 43:28 min

Protest gegen Betrieb des Atomkraftwerks

Mit der jetzt erfolgten abschließenden Zustimmung durch die Präfektur dürfte voraussichtlich im nächsten Monat der Reaktorblock 6 in Kashiwazaki-Kariwa wieder in Betrieb gehen, berichteten lokale Medien. Tepco drängte seit langer Zeit darauf, eigene Atomreaktoren wieder hochfahren zu dürfen, um die hohen Importkosten für ersatzweise betriebene Wärmekraftwerke zu senken.

Die Entscheidung zur Wiederinbetriebnahme ist jedoch umstritten. Vor dem Parlamentsgebäude protestierten rund 300 Menschen. Ein Abgeordneter der Opposition sprach von einer "politischen Einigung, die den Willen der Einwohner von Niigata nicht berücksichtigt".

Quelle: dpa, Reuters
Über dieses Thema berichtete ZDFheute Xpress im Beitrag "Japan will Kashiwazaki-Kariwa hochfahren" am 22.12.2025 um 12:28 Uhr.

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