Universität umzingelt:Bericht: Verhaftungen nach Protesten in Teheran
Seit dem vergangenen Wochenende gehen Protestierende im Iran auf die Straße. Nun sollen mehrere Studenten in Teheran verhaftet worden sein, berichtet eine Zeitung.
In Irans Hauptstadt Teheran und in anderen Großstädten protestieren die Menschen seit Tagen gegen die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen in dem Land. Jetzt gab es erste Festnahmen.
31.12.2025 | 0:21 minBei den Protesten in der iranischen Hauptstadt Teheran und weiteren Städten ist es laut einem Zeitungsbericht zu ersten Festnahmen gekommen. Nach Angaben der Tageszeitung Shargh wurden an der Universität Teheran vier Studenten verhaftet. Wer für die Festnahmen zuständig ist und wo die Betroffenen festgehalten werden, ist dem Bericht zufolge nicht bekannt.
Die Hochschulzeitung Amir-Kabir hatte zuvor berichtet, die Universität sei von Sicherheitskräften umzingelt worden und die protestierenden Studenten seien auf dem zentralen Campus eingeschlossen gewesen.
Farideh Salavati hat ihr Augenlicht verloren. Wegen Kritik am iranischen Regime wurde ihr in die Augen geschossen. Aus Deutschland tritt sie für Menschenrechte im Iran ein.
11.12.2025 | 2:46 minIran: Proteste in Teheran seit Sonntag
Der israelische Geheimdienst Mossad hat seine Unterstützung für die Demonstranten deutlich gemacht. Die Menschen sollten ihren Protest fortsetzen, sie würden dabei vom Mossad "vor Ort" unterstützt, erklärte der Geheimdienst im Onlinedienst X. "Geht zusammen raus auf die Straße. Die Zeit ist gekommen. Wir sind mit euch", schrieb der Mossad in einer Botschaft auf Farsi, wie das israelische Armeeradio berichtete. "Nicht nur aus der Entfernung oder mit Worten. Wir sind auch mit euch vor Ort," hieß es darin weiter.
Die Proteste begannen am Sonntag in mehreren Geschäftsvierteln Teherans - ausgelöst durch die anhaltende Wirtschaftsmisere und die Unfähigkeit der Regierung, den rapiden Absturz der nationalen Währung zu kontrollieren. Schon bald wurden auch politische Parolen gegen das islamische System gerufen, einige Demonstranten forderten gar die Rückkehr zur Monarchie. Bereits am zweiten Tag gab es Augenzeugen zufolge Proteste in weiteren iranischen Großstädten sowie gewaltsame Polizeieinsätze.
Die iranische Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi ist laut Unterstützern festgenommen worden - zusammen mit weiteren Aktivisten.
12.12.2025 | 0:32 minSicherheitsorgane: "Ausländische Verschwörung"
Präsident Massud Peseschkian versprach einer kurzen Botschaft wirtschaftliche Reformen und erklärte seine Dialogbereitschaft, was bei den Demonstranten keine Beachtung fand. Die überwiegend staatlich kontrollierte Presse berichtete zwar über die Proteste, vermied jedoch Hinweise auf die harschen Parolen gegen die politische Führung.
Nachdem die Proteste an Dynamik gewonnen hatten, sprachen die Sicherheitsorgane von einer "ausländischen Verschwörung der Feinde Irans" mit dem Ziel, Unruhe und Instabilität im Land zu schaffen. Die Öffentlichkeit solle wachsam sein und sich nicht an den Protesten beteiligen. Die iranische Justiz hat mit einem "entschiedenen" Vorgehen gegen jeglichen Aufruhr gedroht. Friedliche Demonstrationen für bessere Lebensbedingungen seien legitim, doch jeder Versuch, im Zuge der Proteste Unruhe zu verbreiten, werde Folgen haben, sagte Generalstaatsanwalt Mohammed Mowahedi-Asad den Staatsmedien.
Weitere Nachrichten aus dem Iran
Treffen mit Netanjahu in Florida:Trump droht Iran mit Militärschlag im Fall von Neuaufrüstung
mit Video2:34Bei Trauerfeier:Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi im Iran festgenommen
mit Video0:32Kontakt zum Schiff abgebrochen:Iran beschlagnahmt Öltanker vor Küste der Emirate
mit Video1:26Wasserkrise in Iran spitzt sich zu:Medienbericht: "Countdown zu einer nationalen Katastrophe"
mit Video1:39