Indien und Pakistan: Neu-Delhi schließt Luftraum für Nachbarland
Konflikt flammt wieder auf:Indien schließt seinen Luftraum für Pakistan
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Weiterer Schritt in der Eskalationsspirale mit Islamabad: Indien sperrt seinen Luftraum für pakistanische Flugzeuge. Der US-Außenminister fordert die Länder zur Deeskalation auf.
In der Kaschmir-Region ist es zu einem Schusswechsel zwischen indischen und pakistanischen Soldaten gekommen. Die Staaten haben ihren Luftraum für das jeweils andere Land gesperrt.01.05.2025 | 0:28 min
Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen mit Pakistan hat Indien seinen Luftraum für Fluggesellschaften des Nachbarlandes geschlossen.
Betroffen seien alle Flugzeuge, die in Pakistan registriert und von pakistanischen Gesellschaften betrieben würden, Militärflüge eingeschlossen, berichteten der Sender NDTV und andere indische Medien unter Berufung auf eine Mitteilung der Behörden. Das Überflugverbot gilt demnach bis zum 23. Mai.
Indien reagiert auf Anschlag in Kaschmir
Die jüngste Ankündigung Neu-Delhis war Teil einer Reihe von Maßnahmen, mit denen Indien auf einen Terroranschlag in dem von ihm verwalteten Teil der Unruheregion Kaschmir reagiert. Pakistan hatte nach Indiens ersten Gegenmaßnahmen unter anderem indischen Flugzeugen verboten, über pakistanischem Territorium zu fliegen.
Der Konflikt zwischen Indien und Pakistan spitzt sich weiter zu: Nach Angaben der Regierung in Pakistan stehe Indien kurz davor, einen Militärschlag auszuführen.30.04.2025 | 0:26 min
Am Dienstag vergangener Woche hatten bewaffnete Angreifer auf einer Bergwiese in einem Urlaubsgebiet der Himalaya-Region 26 Menschen getötet - vorwiegend indische Touristen. Die Regierung in Neu-Delhi wirft dem Nachbarstaat eine Beteiligung vor, was von Islamabad bestritten wird.
Seitdem haben sich beide Atommächte mit Strafmaßnahmen überzogen, Staatsbürger der jeweils anderen Seite ausgewiesen sowie die diplomatischen Beziehungen reduziert.
USA fordern von Pakistan Verurteilung des Anschlags
US-Außenminister Marco Rubio forderte den pakistanischen Premierminister Shehbaz Sharif in einem Gespräch auf, den Terroranschlag vom 22. April zu verurteilen. Zudem forderte er die pakistanischen Behörden auf, die Aufklärung der brutalen Tat zu unterstützen, wie das Ministerium mitteilte.
Der Angriff in der Konfliktregion Kaschmir und seine Folgen würde das Verhältnis zwischen Indien und Pakistan in den nächsten Jahren weiter belasten, erklärt Politologe Wagner.25.04.2025 | 11:12 min
Rubio habe Pakistan aufgefordert, die jüngsten Spannungen gemeinsam mit Indien zu deeskalieren, die direkte Kommunikation mit dem Nachbarland wieder aufzunehmen und den Frieden in Südasien zu wahren.
In einem Gespräch mit dem indischen Außenminister Subrahmanyam Jaishankar forderte Rubio die Regierung in Neu-Delhi demnach ebenfalls auf, sich gemeinsam mit dem Nachbarland um eine Deeskalation zu bemühen.
Nach dem tödlichen Anschlag in der Kaschmir-Region wachsen die Spannungen zwischen den Atommächten. Beide Länder beanspruchen die Region vollständig für sich.24.04.2025 | 1:27 min
Pakistan rechnet mit militärischem Angriff
Pakistan rechnet nach Angaben von Informationsminister Attaullah Tarar in Kürze mit einem Angriff des indischen Militärs. Jegliche Aggression würde entschieden beantwortet, warnte er auf der Plattform X.
X-Post von Tarar
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Indiens Premierminister Narendra Modi gab den Streitkräften Berichten örtlicher Medien zufolge "vollständige operative Freiheit, um über die Art und Weise, die Ziele und den Zeitpunkt" einer Reaktion auf den jüngsten Anschlag zu entscheiden.
Die Region Kaschmir im nördlichen Himalaya mit rund 15 Millionen mehrheitlich muslimischen Einwohnern ist seit der Unabhängigkeit Indiens und Pakistans im Jahr 1947 geteilt. Beide Länder beanspruchen das Gebiet vollständig für sich und haben bereits zwei Kriege um die Kontrolle der Bergregion geführt.
Quelle: dpa
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