Pakistan rechnet nach Anschlag in Kaschmir mit indischem Angriff

Nach Anschlag in Kaschmir:Pakistan rechnet bald mit indischem Angriff

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Nach dem Anschlag in der umstrittenen Kaschmir-Region rechnet Pakistan mit einem indischen Militärschlag binnen 36 Stunden. Es gebe "glaubwürdige Geheimdiensterkenntnisse".

Indische Soldaten patroullieren in der Region Kaschmir.
Der Konflikt zwischen Indien und Pakistan spitzt sich weiter zu: Nach Angaben der Regierung in Pakistan stehe Indien kurz davor, einen Militärschlag auszuführen.30.04.2025 | 0:26 min
Nach dem tödlichen Anschlag im indisch verwalteten Teil Kaschmirs rechnet Pakistan nach Angaben eines Ministers in Kürze mit einem Angriff des indischen Militärs. Jegliche Aggression würde von Pakistan entschieden beantwortet, warnte Informationsminister Attaullah Tarar auf der Plattform X.
"Indien trägt die volle Verantwortung für alle schwerwiegenden Folgen in der Region", fügte er hinzu. Pakistan habe "glaubwürdige Geheimdiensterkenntnisse", wonach Indien einen Angriff in den nächsten 24 bis 36 Stunden plane, schrieb er am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit).
 Ein indischer Polizist (l) befragt einen Autofahrer, bevor er sein Fahrzeug an einem provisorischen Kontrollpunkt in Srinagar, im indisch kontrollierten Kaschmir, kontrolliert.
In der Kaschmir-Region ist es zu einem Schusswechsel zwischen indischen und pakistanischen Soldaten gekommen. Die Staaten haben ihren Luftraum für das jeweils andere Land gesperrt.01.05.2025 | 0:28 min

Pakistan: Atomwaffen nur, "wenn direkte Bedrohung besteht"

Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Muhammad Asif sagte in einem Interview in seinem Büro in Islamabad, Pakistan sei in höchster Alarmbereitschaft, würde seine Atomwaffen jedoch nur einsetzen, "wenn eine direkte Bedrohung unserer Existenz besteht."
Der Anschlag im indischen Teil Kaschmirs diene Indien bei dem geplanten Angriff lediglich als vorgeschobene Begründung. Indien wirft seinem Nachbarland seit langem vor, islamische Extremisten zu unterstützen.
 Menschen nehmen an einem Kerzenmarsch gegen die Tötung von Touristen durch Militante in der Nähe von Pahalgam im indisch kontrollierten Kaschmir teil.
Nach einem tödlichen Angriff auf Touristen eskaliert die Situation in der Region Kaschmir weiter. 25.04.2025 | 0:19 min

Kreise: Modi erteilt Armee "operative Freiheit"

Zuvor hatte Indiens Premierminister Narendra Modi seiner Armee nach Angaben aus Regierungskreisen "operative Freiheit" in Kaschmir erteilt.
Modi habe bei einem Treffen mit Armeechefs gesagt, die Armee habe "vollkommene operative Freiheit bei der Entscheidung über die Art und Weise, die Ziele und den Zeitpunkt unserer Antwort auf den Terrorangriff auf Zivilisten in Kaschmir", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Regierungskreisen in Neu Delhi.
Ein indischer Sicherheitsbeamter patrouilliert in einem Einkaufsviertel in Pahalgam, einen Tag nachdem Militante wahllos das Feuer auf Touristen in der Nähe der Stadt im indisch kontrollierten Kaschmir eröffnet haben
In Indien wurden bei einem Angriff bewaffneter Kämpfer auf Touristen mindestens 26 Menschen getötet. Sicherheitskräfte gehen von einem gezielten Überfall aus.23.04.2025 | 0:23 min

26 Menschen in Urlaubsgegend getötet

Bewaffnete Angreifer hatten in der Kaschmir-Region am Dienstag vergangener Woche auf einer Bergwiese in einer Urlaubsgegend nahe der Stadt Pahalgam 26 Menschen getötet - vorwiegend indische Touristen.
Die Regierung in Neu-Delhi wirft Pakistan eine Beteiligung vor, was der Nachbarstaat zurückweist. Seit dem Anschlag haben die Spannungen zwischen den beiden rivalisierenden Atommächten nochmals deutlich zugenommen.
JD Vance auf Indienreise
US-Vizepräsident Vance war vor wenigen Tagen zu Besuch in Indien. 21.04.2025 | 0:16 min
Das US-Außenministerium warnte vor einer Eskalation, Chefdiplomat Marco Rubio will einer Sprecherin zufolge bis Mittwoch mit den Außenministern beider Länder die Lage bereden.

Konflikt um Kaschmir reicht in Kolonialzeit zurück

Die Kaschmir-Region im Himalaya ist zwischen Pakistan und Indien geteilt - beide beanspruchen aber das ganze Gebiet für sich. Es ist für den Tourismus bedeutsam, zugleich ist aber hier die Grenzziehung zwischen den beiden Atommächten seit langem umstritten. Mehr zu den Ursprüngen in folgendem Artikel:
Menschen stehen um eine symbolisch brennende Puppe.
Der Angriff in der Konfliktregion Kaschmir und seine Folgen würde das Verhältnis zwischen Indien und Pakistan in den nächsten Jahren weiter belasten, erklärt Politologe Wagner.25.04.2025 | 11:12 min

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Quelle: dpa

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Quelle: dpa, Reuters, AFP
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