Hurrikan "Melissa": Opferzahl in der Karibik steigt weiter

Wirbelsturm "Melissa":Opferzahl in der Karibik steigt nach Hurrikan weiter

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Hurrikan "Melissa" hat in der Karibik für schwere Verwüstungen gesorgt, die Zahl der Opfer steigt immer weiter. Ein Überblick über die verheerende Lage.

Ein Mann fährt auf einem Fahrrad an einem zerstörteten Auto in Montego Bay vorbei.

"Melissa" hat in den Ländern der Karibik schwere Schäden angerichtet.

Quelle: epa

Der verheerende Hurrikan "Melissa" hat in der Karibik noch mehr Menschen in den Tod gerissen als bisher bekannt. Allein in Jamaika gibt es nach Regierungsangaben inzwischen 28 bestätigte Todesfälle. Zudem lägen Berichte über weitere mögliche Opfer vor, die noch überprüft werden müssten.

Damit hat der Wirbelsturm, der vergangene Woche in mehreren Inselstaaten der Karibik wütete, mindestens 59 Menschen das Leben gekostet.

Eine Person geht  in Santa Cruz, Jamaika eine Straße entlang, die vom Hurrikan Melissa betroffen ist.

Die Zahl der Toten durch Hurrikan "Melissa" in der Karibik steigt weiter. Unter Trümmern und Schlamm werden noch weitere Opfer befürchtet.

31.10.2025 | 0:23 min

Touristen sind gestrandet

Mehrere Tage nach dem Durchzug des Hurrikans sitzen unterdessen auf Jamaika weiterhin Tausende Touristen fest. Obwohl für Samstag der Start der ersten kommerziellen Flüge vom größten Flughafen des Landes in Montego Bay geplant war, fielen die meisten davon aus - darunter auch ein Condor-Flug nach Frankfurt, mit dem 150 Fluggästen ausreisen wollten.

"Melissa" hatte Jamaika am Dienstag (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde erreicht. Der Wirbelsturm war einer der stärksten Hurrikane im Atlantik seit Beginn der Aufzeichnungen. Die wuchtigen Böen brachten Häuser zum Einsturz, rissen Bäume und Strommasten um, hinzu kamen Überschwemmungen und Erdrutsche infolge des heftigen Regens.

Ein Mann überprüft das Dach seines Hauses, nachdem der Hurrikan Melissa am Mittwoch, dem 29. Oktober 2025, Santa Cruz auf Jamaika heimgesucht hat

Nach Jamaika zieht "Melissa" leicht abgeschwächt weiter über Kuba in Richtung Bahamas. Wo er auf Land trifft, hinterlässt der Hurrikan große Schäden und Verwüstung.

29.10.2025 | 2:02 min

Zugangswege für Hilfe versperrt

Das Welternährungsprogramm (WFP) hat 5.000 Lebensmittelpakete nach Jamaika geliefert, mit dem rund 15.000 Menschen eine Woche ernährt werden können. Doch ganze Gebiete sind weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten.

Umgeknickte Bäume und Masten versperren nach wie vor die Zugangswege für Hilfsgütertransporte. In den besonders übel getroffenen Gebieten im Südwesten Jamaikas haben die Menschen große Schwierigkeiten, an Lebensmittel und Wasser zu gelangen.

Vor allem im Südwesten Jamaikas führte der Sturm zu starken Überschwemmungen und zerstörten Gebäuden. Eine deutsche Auswanderin berichtet vor Ort.

Besonders im Südwesten von Jamaika führte Hurrikan "Melissa" zu starken Überschwemmungen und zerstörten Gebäuden. Eine deutsche Auswanderin berichtet vor Ort von der Situation.

29.10.2025 | 2:05 min

Wirbelsturm vernichtete Ernte

Zudem wurde ein Großteil der Ernte durch den Wirbelsturm vernichtet. "Melissa" fegte über Regionen hinweg, die für die Landwirtschaft von zentraler Bedeutung sind, wie Agrarminister Floyd Green der Zeitung "The Gleaner" sagte.

Felder seien zerstört, die Märkte leer - das bedeute neben fehlenden Nahrungsmitteln für die Inselbewohner auch Probleme für den Export: Fast alle Süßkartoffeln des Landes, das wichtigste Agrarexportgut Jamaikas, werden in der betroffenen Region angebaut.

Menschen evakuieren vor der Ankunft des Hurrikans Melissa

Nach Jamaika hat Hurrikan Melissa nun auch in Kuba schwere Schäden angerichtet. Derzeit bewegt sich der Orkan in Richtung Bahamas.

29.10.2025 | 1:38 min

Gesundheitsminister Christopher Tufton warnte vor Gesundheitsrisiken durch verdorbene Lebensmittel und verunreinigtes Wasser. "Ich weiß, dass es eine schwierige Zeit ist, und ich weiß, dass Lebensmittel kostbar sind, aber es kann gefährlich sein, kontaminierte Lebensmittel zu verzehren", sagte er auf einer Pressekonferenz. Das Problem dahinter: Vielerorts haben die Menschen keinen Strom, um ihre Lebensmittel zu kühlen.

Tropische Wirbelstürme entstehen über Wasser – über Atlantik und Nordostpazifik nennt man sie Hurrikans. Hurrikans haben eine Windgeschwindigkeit von mindestens 118 km/h. Zur höchsten Kategorie 5 gehören sie ab 252 km/h. Hurrikans entstehen ab einer Wassertemperatur von 27 °C, daher geht die Saison von Juni bis November. Die feucht-warme Luft steigt auf, es bildet sich ein Wolkenturm. In der Mitte befindet sich das wolkenfreie Zentrum des Sturms, das sogenannte "Auge". Durch die Erwärmung der Ozeane gibt es mehr starke Hurrikans.
Quelle: dpa

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