Rolle von Trump im Fokus:Epstein-Opfer wollen weitere Dokumente sehen
Viele Unterlagen zum Fall des Sexualstraftäters Epstein sind offen gelegt worden. Doch die Betroffenen wollen die komplette Freigabe - auch mit Blick auf die Rolle Donald Trumps.
Proteste vor dem US-Kapitol
Quelle: dpaEmotionaler Appell an US-Präsident Donald Trump: Opfer des Sexualverbrechers Jeffrey Epstein haben von der US-Regierung zusätzliche Aufklärung gefordert. Sie verlangten bei einer Pressekonferenz vor dem US-Repräsentantenhaus in Washington die Freigabe aller Gerichtsakten zu dem Fall. Der Präsident müsse nach jahrelanger Vertuschung endlich Gerechtigkeit schaffen.
Betroffene sehen Vertuschung von Verbrechen
Trump wies Vorwürfe, ein zu enges Verhältnis zu Epstein gehabt zu haben, erneut zurück. Er warf den Demokraten vor, das Thema aufzubauschen. Mit dem Presse-Termin wollten auch Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses von beiden großen Parteien einen Gesetzentwurf voranbringen, der die vollständige Veröffentlichung aller Epstein-Akten zur Folge hätte.
"Um es klar zu sagen: Der einzige Grund, dieses Gesetz zu blockieren ist es, Verbrechen zu vertuschen", sagte Anouska de Georgiou, die laut ihren Angaben als Teenagerin von Epstein sexuell missbraucht worden war.
Im Epstein-Fall sind nun 33.000 Seiten Akten veröffentlicht worden. Trump stand unter Druck: Er hatte eine Offenlegung der Akten im Wahlkampf versprochen, im Amt aber abgelehnt.
03.09.2025 | 0:31 minTrump: "Demokraten-Lügen, die nie enden"
Trump sagte im Weißen Haus als Antwort auf die Statements der Frauen: "Das sind Demokraten-Lügen, die nie enden".
Wir haben Tausende Seiten aus den Akten veröffentlicht, und ich weiß, dass egal, was du tust, das wird immer weitergehen und weitergehen.
Donald Trump, US-Präsident
"Es sind keine Lügen. Der Missbrauch war real", erklärte Haley Robson bei der Pressekonferenz. Sie war laut eigenen Aussagen im Alter von 16 Jahren in Epsteins Anwesen in Florida unangemessen angefasst und zu Massagen aufgefordert worden.
Der Fall Epstein wird zum Problem für Donald Trump. Welche Konsequenzen der US-Präsident fürchtet, analysiert US-Journalist Erik Kirschbaum bei ZDFheute live.
19.07.2025 | 12:52 minAm Dienstag hatte ein Parlamentsausschuss in den USA Unterlagen zum Fall Epstein veröffentlicht. Die mehr als 33.000 Seiten starke Dokumentensammlung hatte das US-Justizministerium dem zuständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses zur Verfügung gestellt.
Streit über Aufarbeitung schwelt seit Monaten
Seit Monaten schwelt ein Streit über die Aufarbeitung des Falls. Im Zentrum steht die Frage, wie eng das Verhältnis zwischen Trump und Epstein war, der über viele Jahre Minderjährige sexuell missbraucht hatte und Dreh- und Angelpunkt eines ganzen Missbrauchsrings mit Dutzenden Opfern gewesen sein soll.
Epstein wurde 2019 verhaftet und angeklagt. Nach offiziellen Angaben tötete sich der 66-Jährige im selben Jahr in seiner Gefängniszelle selbst.
Der Druck auf US-Präsident Trump wächst: Er blockiert die Veröffentlichung der Akten über den Sexualstraftäter Epstein. Sein Name taucht auch darin auf. Die Proteste wachsen.
25.07.2025 | 2:50 minEpstein hatte beste Kontakte in die amerikanische High Society - auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie Party-Videos zeigen. Es gibt aber keine Belege für ein Fehlverhalten Trumps.
Eine Betroffene, Chauntae Davies, berichtete, dass Epstein immer sehr stolz auf die engen Beziehungen zum heutigen US-Präsidenten gewesen sei.
Seine liebste Angeberei war immer, dass er ein sehr guter Freund von Donald Trump ist.
Chauntae Davies, Missbrauchsopfer
Die Geheimhaltung der Epstein-Akten - für viele ein Geständnis. Trump kontert mit Lügen. Er habe weiter die Macht über die Veröffentlichung, so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.
25.07.2025 | 3:20 minTrump: Epstein-Fall bekommt zu viel Aufmerksamkeit
Trump beschwerte sich erneut über die Aufmerksamkeit, die das Thema bekomme. "Wir haben die erfolgreichsten acht Monate eines Präsidenten aller Zeiten und das ist alles, worüber ich reden möchte - (...) nicht die Epstein-Gerüchte."
Auch in den Reihen der Republikaner wurden jüngst Stimmen lauter, die eine Offenlegung aller Dokumente zu dem Fall fordern. Trump steht unter Druck - im Wahlkampf hatte er sich noch vehement für eine Offenlegung der Akten ausgesprochen.
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