Affäre um Sexualstraftäter:US-Ausschuss veröffentlicht Epstein-Akten
Hinsichtlich der Epstein-Affäre war es zwischenzeitlich ruhig in den USA geworden. Nun ist das Repräsentantenhaus aus der Sommerpause zurück und das Thema nimmt wieder Fahrt auf.
Im Epstein-Fall sind nun 33.000 Seiten Akten veröffentlicht worden. Trump stand unter Druck: Er hatte eine Offenlegung der Akten im Wahlkampf versprochen, im Amt aber abgelehnt.
03.09.2025 | 0:31 minEin Parlamentsausschuss in den USA hat Tausende Seiten mit Unterlagen zum politisch heiklen Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein veröffentlicht. Die mehr als 33.000 Seiten starke Dokumentensammlung habe das US-Justizministerium dem für Aufsichtsfragen zuständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses zur Verfügung gestellt, teilte das Gremium mit.
Die Akten enthalten unter anderem Videos von Polizeiverhören mit mutmaßlichen Opfern aus den Jahren 2005 und 2006 sowie Tonaufnahmen aus den Ermittlungen in Florida.
Präsident Trumps Anhänger sind zunehmend enttäuscht von seiner Politik. Er löse seine Versprechen nicht schnell genug ein. Und nun werden auch noch die Epstein-Akten zurückgehalten.
30.07.2025 | 6:35 minKritik von den Demokraten
Robert Garcia, Mitglied der Demokraten in dem Ausschuss, kritisierte die Veröffentlichung, die der republikanische Ausschussvorsitzende James Comer veranlasst habe.
Der Großteil der Dokumente sei ohnehin bereits öffentlich bekannt gewesen, monierte er in einer Stellungnahme. Die Republikaner im Repräsentantenhaus würden versuchen, "mit der Veröffentlichung bereits öffentlicher Dokumente ein Spektakel zu veranstalten".
Die Geheimhaltung der Epstein-Akten - für viele ein Geständnis. Trump kontert mit Lügen. Er habe weiter die Macht über die Veröffentlichung, so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.
25.07.2025 | 3:20 minTrump steht unter Druck
Der Umgang mit der Causa Epstein ist für die Republikaner und die Regierung von US-Präsident Donald Trump heikel: Auch in den eigenen Reihen wurden in den vergangenen Monaten Stimmen lauter, die eine Offenlegung aller Dokumente zu dem Fall fordern. Trump steht unter Druck, weil er sich im Wahlkampf vehement für eine Offenlegung der Akten ausgesprochen hatte.
Viele Anhänger von Donald Trump fordern schon lange die Freigabe der Dokumentensammlung. Dem schließt sich jetzt auch der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus an.
17.07.2025 | 1:32 minMitte vergangenen Monats wurde das Vorhaben der US-Regierung bekannt, Dokumente aus den Ermittlungen gegen Epstein dem Kongress zu übergeben. In einer Stellungnahme des Ausschussvorsitzenden Comer hieß es damals, das Justizministerium habe den Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses informiert, dass es in einigen Tagen anfangen werde, Unterlagen bereitzustellen.
Es wird einige Zeit dauern, bis alle Unterlagen vorliegen und die Identifizierung der Opfer sowie sämtliches Material über sexuellen Kindesmissbrauch geschwärzt sind.
James Comer, Ausschussvorsitzender
Das Ministerium kam mit seinem Schritt einer Anordnung Comers von Anfang August nach.
Der Chef des US-Repräsentantenhauses wollte die Abgeordneten früher in die Sommerpause schicken. Damit sollte die Abstimmung über die Freigabe der Epstein-Akten ausgebremst werden.
23.07.2025 | 0:23 minUS-Gericht hatte Veröffentlichung bestimmter Akten untersagt
Der New Yorker Bezirksrichter Richard Berman hatte im August die von US-Präsident Trump angeregte Veröffentlichung bestimmter Akten untersagt. Er begründete seine Entscheidung damit, dass die US-Regierung über Dokumente im Umfang von 100.000 Seiten zu dem Fall verfügt. Es sei naheliegender, diese zugänglich zu machen, als bei Gericht die Entsiegelung einzelner Zeugenaussagen zu beantragen.
Justizministerin Pam Bondi hatte im Juli die Freigabe von Dokumenten zu Aussagen im Epstein-Fall vor der Grand Jury - einem Geschworenengremium - beantragt. Sie tat dies auf Anordnung von Trump.
Widersprüchliche Aussagen zu den "Epstein-Files", auch von US-Justizministerin Bondi, haben das Misstrauen unter Trump-Anhängern verstärkt, so ZDF-Korrespondintin Heike Slansky.
17.07.2025 | 2:03 minMissbrauchsring mit Dutzenden Opfern
Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige sexuell missbraucht hatte und Dreh- und Angelpunkt eines ganzen Missbrauchsrings mit Dutzenden Opfern gewesen sein soll, wurde 2019 verhaftet und angeklagt. Nach offiziellen Angaben beging der 66-Jährige noch im gleichen Jahr in seiner Gefängniszelle Suizid.
Der Fall Epstein wird zum Problem für Donald Trump. Welche Konsequenzen der US-Präsident fürchtet, analysiert US-Journalist Erik Kirschbaum bei ZDFheute live.
19.07.2025 | 12:52 minIn Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil Epstein beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus - auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.
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