Trump deutet Musk-Rücktritt an - Weißes Haus dementiert

Weißes Haus dementiert:Trump deutet wohl Musk-Rückzug als Berater an

|

Präsident Trump hat laut US-Medien angedeutet, dass sich Musk als US-Regierungsberater zurückzieht - das Weiße Haus dementierte. Teslas Aktienkurs stieg infolge der Berichte.

Elon Musk
Trump hat durchblicken lassen, dass Techmilliardär Musk seine Rolle als Berater der US-Regierung aufgeben könnte.
Quelle: dpa

US-Präsident Donald Trump hat nach übereinstimmenden Medienberichten angedeutet, dass Tech-Milliardär Elon Musk möglicherweise bald eine geringere Rolle in seiner Regierung spielen könnte. Wie das Magazin "Politico" und der Sender ABC News unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten, habe Trump entsprechende Hinweise gegenüber engen Beratern gegeben.
Trump hatte bereits zu Wochenbeginn auf Nachfrage eines Journalisten erklärt, dass Musk "irgendwann" zu seinen Unternehmen zurückkehren wollen würde. "Er will es", sagte Trump in Washington. "Ich würde ihn so lange behalten, wie ich ihn behalten kann."

Weißes Haus dementiert Berichte

Das Weiße Haus wies die Berichte entschieden zurück. Regierungssprecherin Karoline Leavitt nannte die Darstellungen "Müll".
Sowohl Musk als auch Trump hätten öffentlich erklärt, so hieß es in den Berichten, dass der Tech-Milliardär "aus dem öffentlichen Dienst als spezieller Regierungsangestellter ausscheiden" werde, sobald seine "unglaubliche Arbeit" abgeschlossen sei.
Die Elon-Musk-Story
Elon Musk ist der reichste Mensch der Welt - und polarisiert wie kaum jemand sonst. Eine Doku über seinen Werdegang.11.03.2025 | 44:30 min

Theveßen: Musk hätte sowieso Regierungsstatus verloren

Musk hätte nach 130 Tagen sowieso seinen Status als "Special Government Employee", also besonderer Regierungsangestellter verloren, sagt ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen. Der Leiter des ZDF-Studios in Washington D.C. erklärt:

Diese Regel hätte man sicher auch brechen können, aber derzeit ist es für Trump ratsam, den Abstand zu Musk etwas zu vergrößern, weil seine Aktivitäten die Stimmung gegen den Präsidenten befeuern.

Elmar Theveßen, ZDF-Korrespondent

"Das heißt aber nicht im geringsten, dass die Bromance vorbei ist. Auch nach den 130 Tagen wird Musk enger Berater bleiben, solange es nicht zum echten Knall kommt."

ZDF-Korrespondentin: Musk hat selbst schon Rückzug angedeutet

Wie ZDF-Korrespondentin Claudia Bates in Washington erklärt, habe Musk selbst angedeutet, eine andere Rolle in Trumps Team einnehmen zu wollen. Musk "hat ein Team von Leuten, die unter seiner Leitung hier Zehntausende von Beamten kündigen, riesige Bereiche beim Gesundheitsministerium, bei der Entwicklungshilfe, im Bildungswesen, in der ganzen Regierung abräumen", so Bates.
Das sei durchaus umstritten und gegen viele dieser Maßnahmen liefen auch Klagen. "Also er (Musk) hat auch für viele Negativschlagzeilen gesorgt", so Bates.

Wenn er aufhört, wird das so verkauft werden, dass seine großartige Arbeit weiter geht und er sich wieder um seine Firmen kümmern muss.

Claudia Bates, ZDF-Korrespondentin in Washington

Kurs der Tesla-Aktie steigt nach Musk-Berichten deutlich

An der Börse lösten die Berichte einen deutlichen Kursanstieg bei Tesla aus - hatte die Aktie vor dem "Politico"-Bericht noch mehr als sechs Prozent im Minus gelegen, lag sie am Nachmittag fast vier Prozent im Plus bei knapp 280 Dollar.
Überschattet von Musks umstrittenen politischen Engagement hatten die Verkaufszahlen von Tesla weltweit überraschend stark abgenommen. Im ersten Quartal lieferte der US-Elektroautobauer mit 336.681 Fahrzeugen 13 Prozent weniger aus als im Vorjahreszeitraum, teilte Tesla am Mittwoch mit. Analysten hatten im Schnitt ein Minus um dreieinhalb Prozent erwartet.
Donald Trump und Elon Musk im Oval Office im Weißen Haus
Mit Hilfe der Tech-Giganten aus dem Silicon Valley hat Donald Trump das Weiße Haus zurückerobert. Wer sind diese Milliardäre? Was wollen sie erreichen? Aktualisiert am 04.03.2025.04.03.2025 | 44:05 min
Die schwachen Auslieferungen zeichneten sich bereits ab. So fielen die Tesla-Neuzulassungen in der Europäischen Union in den ersten beiden Monaten 2025 im Jahresvergleich um 49 Prozent auf gut 19.000 Wagen. In Deutschland waren die Neuzulassungen im Februar auf nur noch 1.429 von 6.038 Fahrzeugen ein Jahr zuvor gefallen. In China gab es im März nach vorläufigen Zahlen ein Minus von mehr als elf Prozent. Tesla selbst macht keine Angaben zu Ergebnissen in einzelnen Regionen.

Elon Musks Rolle in Trump-Team sorgt für Kritik

In den vergangenen Monaten wurde die Kritik an der politischen Rolle und den Ansichten von Musk immer lauter. Es gab Boykottaufrufe und erst am vergangenen Wochenende Protestaktionen an Tesla-Standorten in verschiedenen Ländern.
Der Tech-Milliardär wurde im vergangenen Jahr zu einem engen Verbündeten von Donald Trump, dem er mehr als 250 Millionen Dollar für den Wahlkampf ums Weiße Haus spendete. Als Präsident beauftrage Trump ihn mit der Senkung der Regierungsausgaben.

Icon von whatsapp
Quelle: dpa

Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

Quelle: dpa, AFP, Reuters, ZDF

Mehr zu Trump und Musk