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21. Land der Währungsunion:EU: Bulgarien bekommt ab 2026 den Euro
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Bulgarien darf den Euro einführen. Ab Januar 2026 ersetzt die Gemeinschaftswährung den Lew. Brüssel gab mit der Verabschiedung der entsprechenden Gesetze endgültig grünes Licht.
Preisstabilität, solide Staatsfinanzen und stabile Wechselkurse - inzwischen erfüllt Bulgarien alle notwendigen Kriterien.
Quelle: dpa
Bulgarien hat aus Brüssel endgültig grünes Licht für die Einführung der Gemeinschaftswährung Euro erhalten. Nachdem bereits die EU-Kommission und die Staats- und Regierungschefs den Daumen hoch gezeigt hatten, verabschiedeten die Finanzminister der EU-Staaten bei einem Treffen in Brüssel die notwendigen Rechtsakte.
Damit hat das Balkanland die letzte Hürde genommen und kann zum 1. Januar 2026 seine Landeswährung Lew (Deutsch: Löwe) mit dem Euro ersetzen. Der Wechselkurs ist auf 1,95583 Lew zu einem Euro angesetzt.
Bulgarien: Diese Vorteile gibt es durch Beitritt zum Währungsraum
Bulgarien ist seit 2007 Mitglied der Europäischen Union und wird das 21. Land, in dem mit Euro-Münzen und -Scheinen gezahlt wird. Der Beitritt zum Währungsraum erleichtert unter anderem Handel und Reisen: Für Unternehmen entfallen Risiken durch Wechselkursschwankungen, und auch Touristinnen und Touristen müssen kein Geld mehr umtauschen, was in der Regel mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.
Ursprünglich hatte Bulgarien bereits Anfang 2024 den Euro einführen wollen. Wegen einer damals hohen Inflationsrate von 9,5 Prozent wurde der Beitritt zur Eurozone verschoben. Mit dem Beitritt bleiben nur noch sechs der 27 EU-Länder außerhalb der Währungsgemeinschaft: Schweden, Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien und Dänemark.
Bulgarien erfüllt nun alle Kriterien
Inzwischen erfüllt das Land jedoch alle notwendigen Kriterien - wie Preisstabilität, solide Staatsfinanzen und stabile Wechselkurse. Das hatten die Europäische Zentralbank und die EU-Kommission Anfang Juni bestätigt.
In dem Land selbst ist die Gemeinschaftswährung nicht unumstritten. Umfragen zufolge spricht sich nur etwa die Hälfte der Bevölkerung für deren Einführung aus. Das Thema wird von teils heftigen Protesten begleitet. Auch am Dienstag luden prorussische und nationalistische Euro-Gegner zu Protestaktionen in Sofia.
Quelle: dpa, AFP, Reuters
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von Ann-Sophie Knuffmann
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