Belarus: Gefangene nach Gespräch mit Trump-Gesandtem freigelassen

Nach Gespräch mit Trump-Gesandtem:Belarus lässt mehr als 50 Gefangene frei

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Belarus hat 52 Gefangene freigelassen und nach Litauen abgeschoben. Zuvor hatte Machthaber Lukaschenko Gespräche mit dem US-Sonderbotschafter John Coale geführt.

Auf diesem vom belarussischen Präsidentenpressedienst veröffentlichten Foto geben sich der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko und der US-Präsidentengesandte John Coale während ihres Treffens in Minsk, Belarus, am Donnerstag, den 11. September 2025, die Hand.

Nach Verhandlungen mit den USA hat Belarus 52 Gefangene freigelassen. Im Gegenzug soll die USA die Sanktionen gegen die staatliche belarussische Fluggesellschaft Belavia aufheben.

11.09.2025 | 0:23 min

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat nach Verhandlungen mit den USA mehr als 50 politische Häftlinge freigelassen und abgeschoben. "52 Gefangene haben heute von Weißrussland aus sicher die litauische Grenze überquert und dabei Stacheldraht, vergitterte Fenster und ständige Angst hinter sich gelassen", teilte der litauische Präsident Gitanas Nauseda auf der Plattform X mit. Unter den Freigelassenen aus Belarus seien auch sechs Litauer.

Armin Coerper im Schaltgespräch

Nach Verhandlungen mit den USA hat Belarus 52 Gefangene, darunter zwei Deutsche, freigelassen. Im Gegenzug fallen Sanktionen. Eine Einschätzung von Armin Coerper.

11.09.2025 | 1:19 min

Nauseda dankte den USA für ihre Vermittlungen. Insgesamt sind nach Angaben aus Minsk 14 Ausländer unter den Freigelassenen: aus Litauen, Lettland, Polen, Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

Belarussiche Oppositionsführerin Tichanowskaja hält Foto ihres Ehemanns während Feierlichkeit.

In Belarus ist der Oppositionspolitiker Tichanowski aus der Haft entlassen worden. Insgesamt 14 politischen Gefangenen wurden nach dem Besuch eines US-Gesandten freigelassen.

21.06.2025 | 1:32 min

Verhandlungen mit Trump-Gesandtem in Belarus

Der Freilassung waren Verhandlungen in Minsk vorausgegangen. Der belarussische Präsident Lukaschenko hatte dort den als Trump-Gesandten agierenden Anwalt John Coale empfangen.

Coale überreichte Lukaschenko ein von Trump persönlich mit "Donald" unterzeichnetes Schreiben. "Wenn Donald darauf besteht, dass er bereit ist, all diese freigelassenen Gefangenen aufzunehmen, Gott segne Sie, dann lassen Sie uns versuchen, einen globalen Deal auszuarbeiten, wie Herr Trump gerne sagt, einen großen Deal", wurde Lukaschenko zitiert. Der amtlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta zufolge sagte Coale zudem, die USA wollten ihre Botschaft in Minsk wiedereröffnen.

Presidential elections in Belarus

Machthaber Lukaschenko regiert Belarus seit über 30 Jahren autoritär - nun für mindestens fünf weitere Jahre. Oppositionelle sitzen im Gefängnis oder waren ins Exil geflohen.

26.01.2025 | 2:01 min

Lukaschenko regiert Belarus seit drei Jahrzehnten autoritär

Es handelt sich um die bisher größte Gruppe von Gefangenen, die von Lukaschenko begnadigt wurde. Die Zahl bleibt jedoch weit hinter der Forderung von US-Präsident Donald Trump zurück. Dieser hatte in einem Gespräch mit Lukaschenko im vergangenen Monat die Freilassung von 1.300 bis 1.400 Gefangenen gefordert.

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Heilquellen, Schlammbäder und sowjetische Denkmäler – Druskininkai ist Litauens ältester Kurort und beliebtes Sommerziel. Doch seit Belarus Migranten an die Grenze schleust und russische Wagner-Söldner in der Nähe auftauchten, ist die Lage angespannt.

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Lukaschenko ist ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und regiert Belarus seit mehr als drei Jahrzehnten autoritär. Trump hatte den vom Westen lange als Paria behandelten Lukaschenko zuletzt gelobt und als "sehr respektierten Mann, starke Persönlichkeit, starken Führer" bezeichnet.

Quelle: dpa, Reuters

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