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Gegenentwurf zu den USA:Iran kündigt Vorschlag für Atomabkommen an
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Das Gezerre um ein Atomabkommen zwischen USA und Iran dauert seit Jahren an. Den letzten Vorschlag der Amerikaner lehnt Iran ab und kündigt einen Gegenentwurf an.
Der Sprecher des iranischen Außenministeriums Esmaeil Baghaei kündigt einen Vorschlag Irans für ein Atomabkommen mit den USA an. (Archivbild)
Quelle: picture alliance / Xinhua News Agency
Wir werden der anderen Seite über den Vermittler Oman bald unseren eigenen Plan vorschlagen.
Esmail Bakaei, Sprecher des iranischen Außenministeriums
Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmail Bakaei, sagte vor Journalisten in Teheran, es sei ein "vernünftiger, logischer und ausgewogener Vorschlag". Dem US-Vorschlag mangele es hingegen an einigen Elementen.
Teheran lehnt US-Vorschlag ab
Vergangene Woche hatte Teheran erklärt, Teile eines US-Vorschlags für ein Atomabkommen erhalten zu haben, der "mehrere Doppeldeutigkeiten" enthalte. Details des Vorschlags sind nicht bekannt. Am Sonntag erklärte jedoch der Präsident des iranischen Parlaments, Mohammed-Bagher Ghalibaf, der US-Vorschlag beinhalte nicht die Aufhebung der wirtschaftlichen Sanktionen gegen den Iran. Dies sei inakzeptabel für Teheran.
Neben den US-Sanktionen ist die Urananreicherung des Iran ein zentraler Streitpunkt bei den Verhandlungen. Laut einem Bericht des US-Nachrichtenportals Axios beinhaltet der Vorschlag aus Washington die Erlaubnis für eine eingeschränkte Urananreicherung auf niedrigem Niveau. Teheran schließt ein Atomabkommen aus, das die Urananreicherung zu zivilen Zwecken untersagt.
IAEA-Chef Grossi: Uran-Mengen Anlass zu "großer Sorge"
Vor diesem Hintergrund zeigt sich auch der oberste UN-Atomwächter, Rafael Grossi, zunehmend beunruhigt. Der rasche Anstieg der Mengen von beinahe atomwaffentauglichem Uran im Iran gebe Anlass zu "großer Sorge", sagte Grossi vor dem Gouverneursrat der IAEA in Wien.
Der Iran sei das einzige Land ohne Atomwaffen, das solches Material produziere, betonte er danach in einer Pressekonferenz. Grossi verlangte auch von Teheran, endlich Fragen zu ungeklärten nuklearen Projekten zu beantworten.
Ich fordere den Iran dringend auf, vollständig und nachhaltig mit der Internationalen Atomenergiebehörde zusammenzuarbeiten
Rafael Grossi, International Atomic Energy Agency
Seit Jahren Gezerre um Atomabkommen und Sanktionen
Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, nach Atomwaffen zu streben, was Teheran bestreitet. 2015 hatte der Iran ein internationales Abkommen unterzeichnet, das die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms vorsah.
2018 zogen sich die USA jedoch einseitig aus dem Abkommen zurück und verhängten neue Sanktionen gegen den Iran. Daraufhin zog sich Teheran schrittweise von seinen in dem Abkommen festgehaltenen Verpflichtungen zurück und steigerte die Anreicherung von Uran.
Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus dringt US-Präsident Donald Trump auf eine neue Vereinbarung. Er droht dem Iran zugleich für den Fall eines Scheiterns der Gespräche mit einem militärischen Vorgehen. Seit April verhandeln die USA und der Iran über ein mögliches neues Atomabkommen.
Quelle: AFP
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